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Vier Nominierte beim Architekturpreis "Schöner Parken 2011"

(17.4.2011) "Schöner Parken" - unter diesem Motto haben Maserati und die deut­sche Eternit AG Ende 2010 zum Architekturwettbewerb geladen. Gesucht wurden besondere Räume für das private Automobil. Aus der Vielzahl der hochkarätigen Einreichungen nominierte die Jury um die Architekten Barbara Holzer, Astrid Bornheim und Gerhard Wittfeld vier sehenswerte Projekte. Die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung findet am 5. Mai 2011 in Hamburg statt.

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Das "Haus am See" transformiert Themen des Automobilbaus in zeitgenössische Architektur. Shaw Architekten, Frankfurt/Main

Mit atmosphärischen Räumen für das Automobil überzeugten die Architekten Ian Shaw, Kunst und Herbert, Kögl sowie Peter Kunz die prominent besetzte Jury. "Die nominierten Objekte integrieren das Fahrzeug in die Architektur. Sie schaffen eine eigenständige architektonische Typologie und somit neue Formen zum Wohnen und Leben mit dem Auto", erläutert der Juryvorsitzende Gerhard Wittfeld die Besonderheiten der ausgewählten Wettbewerbsbeiträge. Die Bekanntgabe der Gewinner findet auf der Preisverleihung am 5. Mai 2011 im Maserati Showroom, Merkurring 2, in Hamburg statt. Dort startet auch die deutschlandweite Ausstellungstour durch elf Städte mit allen 17 Wettbewerbsbeiträgen.

Shaw Architekten: Wasserpavillon in Siegen

"Der auf dem Wasser schwebende bungalowähnliche Pavillon kombiniert Wochenendhaus und Anglerhütte mit Garage für drei PKWs zu einer neuen Gebäudetypologie", kommentiert die Jury den Beitrag von Shaw Architekten. Mit seiner reduzierten Architektursprache bettet sich das Gebäude in den naturräumlichen Kontext ein. Shaw Architekten gelinge es, Automobile Begrifflichkeiten wie Eleganz, Zeitlosigkeit und Design in eine baulich angemessene Sprache zu transformieren und eine besondere atmosphärische Kraft zu erzeugen. Automobile Themen werden in dem Pavillon architektonisch umgesetzt. Beispielsweise können die 340 kg schweren Stahltüren mit einem einzigen Finger bewegt werden. Zurückhaltend und seiner Zeit verpflichtet präge das Haus am See sein Umfeld positiv mit.

Kunst & Herbert: Stadt im Haus in Hamburg

Das Wohnhaus in Hamburg liegt versteckt in zweiter Reihe in einem innerstädtischen Wohnblock mit Gewerbe- und Hinterhöfen. Die Architekten Kunst & Herbert machen aus der Not eine Tugend und verknüpfen Innen- und Außenraum, sowie Wohn- und Straßenraum. Durch ein Fenster vom Wohnraum zur Garage blickt man auf das Auto, und durch die Garagenöffnung in eine Enfilade aus Höfen und Zufahrten bis hin zur Straße. "Nicht nur das Parken in unmittelbarer Beziehung zum Wohnraum, sondern auch das 'Losfahren' und das 'Nach-Hause-kommen' bekommt eine besondere Qualität. Mit moderaten Mitteln wird ein interessanter und komplexer räumlicher Zusammenhang zwischen privatem Wohnraum und städtischem Kontext hergestellt", urteilt die Jury.

Kögl Architekten: Haus R.

Für einen Oldtimersammler haben Kögl Architekten ein besonderes Ensemble aus Wohnhaus und Büropavillon geschaffen. Das Wohnhaus überzeugte die Jury durch atmosphärische Eleganz und räumliche Großzügigkeit: "Die Inszenierung des Automobils in der Immobilie erfolgt mit derselben Wertigkeit wie die Präsentation anderer Design- und Kunstobjekte." Über eine Hebebühne lassen sich einzelne Lieblingsstücke aus dem unterirdischen Showroom ins Erdgeschoss befördern und in das Büro einfahren. Große Glasfronten bieten zwischen Büropavillon und Wohnhaus vielseitige Blickbeziehungen und machen so das ausgewählte Fahrzeug räumlich und visuell gegenwärtig.


Haus R: In dem Ensemble aus Wohnhaus und Büropavillon wird der Oldtimer zum Kunstobjekt. Kögl Architekten, Fischach

Peter Kunz Architektur: Garagengebäude Herdern

"Das Garagengebäude besticht durch seine Unverwechselbarkeit und die Einfachheit des Eingriffs in die Landschaft", lobt die Jury den Beitrag von Peter Kunz Architektur. Fünf verglaste Betonkuben schieben sich wie Schaufenster in die grüne Landschaft und inszenieren den Blick auf die geparkten Autos (Bild rechts unten). Jedes einzelne wird so zum wertvollen Ausstellungsstück. Der reduzierte Einsatz von Materialien unterstützt die Ausdruckkraft des Projektes und stärkt den Dialog mit der Natur. Das Garagengebäude überzeugt auch durch seine Funktionalität. Die fünf "Fenster" bringen Tageslicht in das Innere des kompakten, unterirdischen Baukörpers. Gleichzeitig schafft das Volumen auch die Möglichkeit einer späteren oberirdischen Bebauung.

Ausstellungstour startet mit Preisverleihung in Hamburg

Der von der deutschen Eternit AG und Maserati ausgelobte Wettbewerb ist mit 5.000 Euro dotiert. Die vier Preisträger und die 13 weiteren Wettbewerbsteilnehmer werden auf einer deutschlandweiten Ausstellungstour präsentiert. Nach der Eröffnungsschau mit Preisverleihung in Hamburg wird die Ausstellung in den Maserati Showrooms in Stuttgart, Köln, Bielefeld, Koblenz, Nürnberg, Berlin, Augsburg, Dresden, Düsseldorf und Regensburg zu sehen sein:

5.5. Hamburg
11.5. Böblingen
12.5. Köln
16.5. Bielefeld
17.5. Mühlheim-Kärlich
25.5. Nürnberg
26.5. Berlin
8.6. Königsbrunn
9.6. Radebeul/Dresden
15.6. Meerbusch
29.6. Regensburg

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