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Bauindustrie sieht gute Chancen für das Auslandsbaugeschäft in Golfregion

(28.12.2010) "Weltweit genießen deutsche Baukunst und deutsches Ingenieurswissen eine hohe Anerkennung. Das gilt in ganz besonderem Maß für die Länder der Golfregion, wo die deutsche Bauindustrie seit nunmehr vierzig Jahren ein hoch geschätzter und gern gesehener Partner ist. Ich bin zuversichtlich, dass die deutsche Bauindustrie auch bei der Umsetzung des von Katar angekündigten 140 Mrd. $ Bauprogramms zur Fußball-WM 2020 zum Zuge kommen wird." Diese Erwartung äußerte kurz vor Weihnachten der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie RA Michael Knipper.

Mit Blick auf die geplanten Milliardeninvestitionen vor allem in die Schieneninfrastruktur, die Sportstätten oder auch die Wasseraufbereitung sieht Knipper große Chancen nicht nur für die Bauindustrie, sondern für die gesamte Wertschöpfungskette Bau, von der Planung über die Bauausführung bis hin zur Lieferung von Komponenten. Knipper: "Das Interesse der katarischen Investoren an Hochtief zeigt, wie sehr man an deutschen Bautugenden wie technische Kompetenz, Management-Kompetenz, Termintreue und Zuverlässigkeit interessiert ist."

Für Knipper ist es deshalb zwingend, auch im Baubereich "Global Player" in Deutschland zu erhalten. Deutsche Unternehmen drohten ansonsten, künftig als Generalunternehmen bei internationalen Großprojekten leer auszugehen. Wenn die "Zugkraft" eines starken deutschen Großfirmenpartners fehle, werde auch die internationale Wettbewerbsposition mittelständischer deutscher Planungsunternehmen, aber auch von Spezialbauunternehmen und Maschinenherstellern schwieriger. Knipper: "Der Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland beruht nicht zuletzt auf die Leistungsfähigkeit seiner Exportindustrien. Daran hat auch die deutsche Bauindustrie in vielen Regionen der Welt einen entscheidenden Anteil. Es wäre fahrlässig von Politik und Industrie, diesen zu unterschätzen."

Knipper sprach sich deshalb erneut dafür aus, das deutsche Übernahmerecht "wetterfest" zu machen. Die Politik müsse endlich einsehen, dass die deutschen Kapitalmarktregeln im Gegensatz zur Rechtslage in der Schweiz oder in Großbritannien - die ja nicht gerade des Protektionismus verdächtig seien - ein feindliches "Einschleichen" leichtfertig ermöglichten. Es gehe längst nicht mehr nur um die unfreundliche Übernahme eines deutschen Bauunternehmens, es geht um die Zukunft aller börsennotierten deutschen Unternehmen, die sich in Streubesitz befinden, am Industriestandort Deutschland.

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