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Zusatzmittel machen Beton für "The Shard" fließfähiger, druckfester, grüner

(23.11.2010) Der Kontrast könnte kaum größer sein: Einen Steinwurf von der altehrwürdigen London Bridge entfernt wird zurzeit ein gigantischer, futuristischer Wolkenkratzer gebaut. Er heißt "The Shard" ("Die Scherbe"), ist komplett verglast und hat die Form einer steilen Pyramide. Mit 310 Metern Höhe soll er bei seiner Fertigstellung im Jahre 2012 das zweithöchste Gebäude Europas sein (siehe auch Google-Maps). Beim Bau kommen/kamen speziell abgestimmte Betonzusatzmittel (von BASF) zum Einsatz. Sie sorgten zum Beispiel beim Gießen des Fundaments dafür, dass fast 5.500 Kubikmeter Beton in einem ununterbrochenen Guss verarbeitet werden konnten - ein Rekord in der britischen Baugeschichte.

besonders fließfähig

"Das komplette Fundament wurde an einem einzigen Wochenende gegossen", erläutert Brian Williams, Southern Regional Sales Manager BASF Admixture Systems UK. "Denn mitten in London durften wir mit den Baufahrzeugen kein langes Verkehrschaos verursachen. Um in dieser kurzen Zeit die dichte Stahlarmierung des Fundaments perfekt zu umhüllen, musste der Beton besonders fließfähig sein. Dafür sorgte das speziell entwickelte BASF-Zusatzmittel Glenium SKY." Ein weiterer Vorteil des Zusatzmittels: Der Beton soll sich mit ihm problemlos 300 Meter in die Höhe pumpen lassen.

zögerliches Aushärten

Ebenfalls eine große Herausforderung war die immense Menge an Beton, aus dem das Fundament gegossen wurde. Denn beim Festwerden wird Beton warm - viel Beton bedeutet also viel Wärme. Doch je wärmer Beton wird, desto schneller härtet er aus. Das kann zu einem gravierenden Problem führen: Wenn früh gegossene Schichten zu schnell aushärten, können sich die nachfolgenden nicht richtig mit ihnen verbinden. Der Beton ist dann nicht homogen und stabil genug. Bei "The Shard" verhinderte das Zusatzmittel Pozzolith ein zu frühes Aushärten des Betons und sicherte damit eine hohe, homogene Betonqualität.

hohe Druckfestigkeit

Zur hohen Betonqualität gehört auch, dass das Baumaterial den gewaltigen Druck verkraftet, den die enorme Höhe des Turmes erzeugt. Dank Glenium-Zusatzmitteln hält der Beton einem Druck stand, der dem Gewicht eines Kleinwagens auf der Fläche eines großen Zehs entspricht. Diese hohe Festigkeit soll der Betonkonstruktion eine lange Lebensdauer sichern und eine nachhaltige Nutzung des Gebäudes erlauben.

Unweltverträglichkeit

Glenium-Fließmittel verbessern aber nicht nur die baulichen Eigenschaften des Betons, sondern laut BASF auch seine Umweltverträglichkeit. Beton ist wegen seiner Vielseitigkeit das meistverwendete von Menschen hergestellte Material. Allerdings hat er einen erheblichen Nachteil: Er verursacht große Mengen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO₂). Das liegt daran, dass Beton zu einem großen Teil aus Zement besteht. Der wiederum enthält so genannten Zementklinker, ein Material, das bei fast 1.500 Grad Celsius gebrannt wird und dessen Produktion enorm viel Energie benötigt. Zementklinker ist für etwa sechs bis sieben Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich.

Mit dem Betonzusatzmittel Glenium von BASF lassen sich bis zu 50 Prozent des Zementklinkers durch andere Stoffe ersetzen. Solche Stoffe sind beispielsweise Flugasche, ein Rückstand aus Kohlekraftwerken, oder Hochofenschlacke, die bei der Stahlproduktion anfällt und dann für diese Zwecke recycelt wird. Mit Glenium-Zusatzmitteln lassen sich so bis zu 60 Prozent CO₂ bei der Betonproduktion einsparen; im Jahre 2008 sollen BASF-Betonzusatzmittel die CO₂-Emissionen immerhin um 22 Millionen Tonnen reduziert haben. Das entspräche den Emissionen der Großstadt Berlin.

Glenium kann also erheblich dazu beitragen, den CO₂-Ausstoß bei der Zementproduktion zu verringern. Zu diesem Ziel hat sich übrigens die Zementindustrie in einem weltweiten Sektorabkommen verpflichtet. In den USA und China steht dabei eine veränderte Zusammensetzung des Zements im Vordergrund, beispielsweise durch höhere Anteile von Klinkerersatzstoffen. In Europa liegt der Fokus bei der Herstellung der genormten Komposit-Zemente eher auf verbesserter Energieeffizienz sowie alternativen Brennstoffen wie Biomasse und Müllverbrennung.

Die Perspektive: "Green Sense Concrete"

In Europa dürfen Zementersatzstoffe über die normativen Grenzen hinaus nur mit Eignungsnachweis verwendet werden - anders als in den USA. Dort hat BASF das Konzept des "Green Sense Concrete" entwickelt, zu Deutsch etwa: "Grüner Beton". Andreas Tselebidis, BASF-Experte für Betonzusatzmittel, ist überzeugt von dem Konzept: "Dieser Beton besteht teilweise aus recyceltem Material wie Flugasche und Hochofenschlacke sowie speziellen Zusatzmitteln wie beispielsweise Glenium. Sie sorgen dafür, dass das innovative Baumaterial deutlich umweltfreundlicher ist als herkömmlicher Beton."

Wie eine Ökoeffizienz-Analyse gezeigt hat, soll Green Sense Concrete bei der Herstellung ...

  • 30 Prozent weniger Energie benötigen,
  • 37 Prozent weniger klimaschädliches Kohlendioxid verursachen und
  • 35 Prozent weniger Rohstoffe verbrauchen.

Auch der Wasserverbrauch sei deutlich geringer: Fünf Prozent weniger Wasser benötigt demnach der neuartige Baustoff - das entspricht einer Einsparung von 417 Litern Wasser pro Einfamilienhaus, also etwa drei Badewannenfüllungen. Außerdem könne Green Sense Concrete kostengünstig hergestellt werden.

Eine weitere Maßnahme ist die Etablierung der amerikanischen "Green Building"-Zertifizierung, genannt LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) - ein renommiertes Gütesiegel, mit dem nachhaltiges Bauen und Gebäudemanagement ausgezeichnet werden. In der Zertifizierung geht es um sechs Themenfelder: Umweltbelastung durch den Bau, Wasser-, Energie- und Ressourcenverbrauch, Komfort und Raumqualität. Bei Verwendung von BASF Green Sense Concrete können Punkte in mehreren Kategorien vergeben werden.

Weitere Informationen zu Green Sense Concrete sowie Beton-Zusatzmitteln können per E-Mail an BASF angefordert werden.

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