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Preise für Eigentumswohnungen steigen

(1.11.2010) Wohneigentum in deutschen Großstädten wird teurer. Dem IVD-Wohnpreisspiegel zufolge liegen die Preise für Eigentumswohnungen in Städten mit einer Einwohnerzahl ab 300.000 um bis zu 2,7 Prozent über dem Vorjahreswert. "Aber auch in den übrigen Städtekategorien sind die Preise angestiegen", ergänzt IVD-Vizepräsident Jürgen Michael Schick. "Im Fünfjahresvergleich erreichen Eigentumswohnungen sogar ein Plus bis zu 3,6 Prozent."

Eigentumswohnungen in Großstädten teurer

Eigentumswohnungen aus dem Bestand weisen überwiegend eine positive Bilanz vor. "Die Preiszuwächse fallen zwar sehr moderat aus. Mit Anstiegen zwischen 0,1 und 0,7 Prozent erweist sich der bundesweite Markt jedoch als weitgehend stabil", fasst Schick die Entwicklung zusammen. Lediglich die Preise für Bestandswohnungen mit einfachem Wohnwert seien um ein Prozent gegenüber dem Vorjahreswert gefallen.

Nach Berechnungen des IVD kostet die mittlere Eigentumswohnung im Bestand in Deutschland aktuell 940 Euro pro Quadratmeter, ein Euro mehr als im Vorjahr. Der Preis für eine 70-Quadtratmeter-Bestandswohnung stieg demnach von 65.730 Euro auf 65.800 Euro. Neubauwohnungen verteuerten sich im Jahresverlauf auf 1.549 Euro pro Quadratmeter, 21 Euro mehr als im Vorjahr. Eine 70-Quadtratmeter-Neubauwohnung kostet aktuell im Schnitt 108.430 Euro. Das sind etwa 1,4 Prozent mehr als 2009.

Sehr unterschiedlich fällt die Preisentwicklung in den einzelnen Regionen aus. In Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern konnte ein durchschnittliches Wachstum von bis zu 2,2 Prozent gemessen werden. In Gemeinden mit weniger als 200.000 Einwohnern nahmen die Preise nur leicht zu. In Orten unter 30.000 Einwohnern waren die Kaufpreise sogar rückläufig. Ein Quadratmeter Wohnraum kostet dementsprechend auch unterschiedlich viel.

  • Für eine Eigentumswohnung aus dem Bestand in München zahlt ein Käufer derzeit durchschnittlich 2.900 Euro pro Quadratmeter.
  • In Fröndenberg/Ruhr ist eine vergleichbare Wohnung bereits für 650 Euro pro Quadratmeter zu haben.

"Interessant ist, dass das Ausmaß der Preissteigerungen mit der Höhe des jeweiligen Wohnwerts korreliert", betont Schick. So seien die Preise für eine 70 Quadratmeter große Eigentumswohnung im Neubau mit sehr gutem Wohnwert in Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern um rund 2,7 Prozent gestiegen. "Mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von rund 3.200 Euro pro Quadratmeter stellen sie gleichzeitig auch die teuerste Kategorie dar."

Spitzenreiter bei der Kaufpreisentwicklung waren Eigentumswohnungen mit gutem Wohnwert in mittelgroßen Städten (200.000 bis 300.000 Einwohner). Hier meldet der IVD ein Preisplus von durchschnittlich 4,7 Prozent.

Steigende Eigenheimpreise in Großstädten

Im Bundesdurchschnitt konnten die Preise für freistehende Eigenheime mit einer Wohnfläche von etwa 150 Quadratmetern und gutem Wohnwert im Vergleich zum Vorjahr leicht zulegen. 2009 kostete ein Haus dieser Kategorie noch durchschnittlich 253.500 Euro. Aktuell sind es bereits rund 254.500 Euro. In den übrigen Kategorien sanken die Preise leicht um bis zu 1,5 Prozent. Am teuersten sind Häuser dieser Ausstattung laut IVD in Baden-Baden (1.000.000 Euro), gefolgt von München (770.000 Euro) und Stuttgart (690.000 Euro).

Das durchschnittliche Preisniveau ist allerdings deutlich niedriger. Ein mittleres Einfamilienhaus mit 125 Quadtratmeter Wohnfläche in mittlerer Lage und mit mittlerem Wohnwert kostet aktuell 192.365 Euro. Für Einfamilienhäuser mit 150 Quadtratmetern Wohnfläche in guter Lage und mit gutem Wohnwert werden in diesem Jahr 253.477 Euro veranschlagt. Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr sind in beiden Segmenten gering. Mittlere Einfamilienhäuser verbilligten sich im Schnitt um 0,4 Prozent. Eigenheime in guter Lage und mit gutem Wohnwert verteuerten sich um 0,4 Prozent.

Je nach Standort entwickelten sich die Preise sehr uneinheitlich. In Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern mussten durchschnittlich zwischen 0,5 Prozent und 1,9 Prozent mehr für ein Eigenheim bezahlt werden. In Städten unter 50.000 Einwohnern sind die Kaufpreise dagegen ohne Ausnahme zurückgegangen. Für Schick zeigen sich in diesen Ergebnissen die Auswirkungen des demografischen Wandels: "Die Metropolregionen sind preisstabil, während ländliche Gebiete und andere Abwanderungsregionen Verluste hinnehmen müssen." So stiegen die Preise für Eigenheime mit 150 Quadtratmetern Wohnfläche in guter Lage und mit gutem Wohnwert in Potsdam, Frankfurt am Main, Bremen und Lübeck um jeweils vier Prozent und in Halle an der Saale um fünf Prozent.

Über den IVD-Wohnpreisspiegel 2010

Der Preisspiegel erfasst die Entwicklung des Wohn-Immobilienmarktes in rund 390 Städten der Bundesrepublik. Grundlage für die Angaben bilden aktuelle Marktpreise aus dem 2. und 3. Quartal des Jahres 2010. Der Preisspiegel kostet 75 Euro und kann unter ivd-webshop.net bestellt werden.

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