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Groß im Kommen: gewichtige Fensterflügel

(14.10.2010) "Wir sorgen dafür, dass unsere Kunden für die wachsende Nachfrage nach schweren Fensterflügeln mit großen Glasflächen gut gerüstet sind." Mit diesem Versprechen schloss Udo Pauly während des 5. Internationalen Roto-Fachpressetages seine Analyse eines letztlich globalen Markttrends ab. Wie der Leiter Marketing der Division Fenster- und Türtechnologie Mitte Oktober in Barcelona erklärte, "erfüllen gezielte Produktentwicklungen in Verbindung mit intelligenten Montagelösungen die kontinuierlich gestiegenen und weiter steigenden Anforderungen".


Bild aus dem Beitrag „Moderne Fenstertechnologie: filigran trotz hoher Flügelgewichte“ vom 9.8.2007

Die anhaltende Tendenz zu größeren Glasflächen und höheren Flügelgewichten habe im Wesentlichen drei Faktoren zu berücksichtigen:

  • die politischen und gesetzlichen Vorgaben für mehr Energieeinsparung und Klimaschutz,
  • die architektonischen Priorität für transparente, helle Lebensräume sowie
  • das zunehmenden Sicherheitsbedürfnis der Immobilienbesitzer.

Diese "Treiber" führten bei Fenstern und Fenstertüren in der Praxis zu erheblichen Veränderungen. Zugleich böten sie der Branche aber auch vielfältige Profilierungschancen.

Das Glas ist Schuld

Für die Entwicklung zu immer schwereren Elementen ist zu allererst die Verglasung verantwortlich. Pauly verdeutlichte das am Beispiel eines 100 x 200 cm großen Flügels mit PVC-Profil: Infolge der Ablösung der bis 1977 üblichen Einfachverglasung zunächst durch die Zweifach-Verglasung und dann durch die Dreifach-Verglasung habe sich das reine Glasgewicht von 40 auf 80 kg erhöht. Dagegen sei das Rahmengewicht mit etwa 20 kg unverändert geblieben. Der Anstieg des gesamten Flügelgewichtes von 60 auf 100 kg beruhe also ausschließlich auf dem Glas-Segment.

Um sich von der sukzessiven Verschiebung der Gewichtsklassen ein Bild zu machen, hat Roto für Zentraleuropa in die eigenen Unterlagen geschaut. Danach beträgt der Marktanteil der bis 50 kg schweren Flügel heute 80%, während er vor 10 Jahren noch bei 90% lag. Im gleichen Zeitraum wuchsen die Quoten der Kategorien "50 bis 80 kg" und "Über 80 kg" von 9,5 auf 16% bzw. von 0,5 auf 4%. Speziell bei "großen schweren Fenstern" (über 130 kg) soll sich das Marktvolumen erfreulich erhöhen.

Schlüsselfunktion erfüllen

Die Leistungsfähigkeit der Beschlagindustrie hänge laut Pauly entscheidend davon ab, wie sie die "besonderen Herausforderungen" auf den Feldern "Bedienkomfort" und "Windlasten/Dichtigkeit" bewältige. Komfortrelevant sei zunächst, dass sowohl größere Flügel als auch der Sicherheitsaspekt zu mehr Verschlusspunkten und Schließteilen im Fenster führten. Höhere Gewichte wiederum belasteten das Gesamtsystem des Bauelementes beim Kippen und Drehöffnen statisch wie dynamisch enorm. Ungeachtet dessen erwarten die Kunden, betonte der Marketingleiter, gleich hohe Bedienkräfte und eine genauso lange Lebensdauer wie bei einem Standardfenster.

Je größer die Glasfläche sei, desto stärker wirke die Windlast auf das Fenster ein. Gleiches gelte analog für die Anforderungen an die Schlagregendichtigkeit. Zudem komme es darauf an, die statischen bzw. montagetechnischen Mehrbelastungen zu beherrschen. All das unterstreiche die "Schlüsselfunktion" des Beschlages. Daher brauche und verlange der Markt sichere und schnell verfügbare Komplettlösungen. Sie müssten für alle Rahmenmaterialien, die unterschiedlichen Öffnungsarten sowie aufliegende bzw. verdeckte Systeme geeignet sein.

Das entsprechende Roto-Portfolio könne Fensterherstellern "zahlreiche ausgereifte Alternativen" bieten, um die ebenso konkreten wie beträchtlichen Kompetenz- und Wachstumschancen zu nutzen. Exemplarisch erläuterte Pauly den internationalen Fachjournalisten in der katalanischen Metropole einige Produkte. Die Steckbriefe in Stichworten:

  • "AluVision T600" (Bild rechts): voll verdeckter Drehkipp- und Drehbeschlag für Aluminiumfenster bis 130 kg; Öffnungsweite bis 100° - siehe auch Beitrag "Roto setzt (in Velbert) alles auf Aluminium" vom 12.12.2008.
  • "AluVision T540": aufliegender Drehkipp- und Drehbeschlag für Aluminiumfenster bis 200 kg (Drehkipp) und 300 kg (Dreh); Baukastenprogramm für geringe Lagerhaltung und einfache Montage
  • "NT Bandseite E 5": aufliegende Drehkipp- und Drehlösung für Holzfenster bis 150 kg; keine Zusatzbauteile erforderlich, hoher Wärme- und Schallschutz, Einbruchhemmung bis WK3 - siehe Beitrag "Neue Bandseite "E5" für 150 kg schwere Holzfenster" vom 14.10.2008.
  • "NT Designo": voll verdeckter Drehkipp-, Dreh- und Tilt-First-Beschlag für PVC- und Holzfenster bis 150 kg; leichte Montage der zusätzlichen Lastabtragung ohne Lehren, serienmäßige Ausstattung mit Dreh- und Kippweitenbegrenzer sowie Zuschlagsicherung
  • "NT PowerHinge": aufliegender Drehkipp- und Drehbeschlag für Holzfenster bis 200 kg (Drehkipp) und 300 kg (Dreh) - siehe auch Beitrag "U.a.: 200 kg Flügelgewicht und ein Drehkipp-Beschlag" vom 1.6.2010.
  • "Patio Z": aufliegendes Schiebesystem für Alu-, PVC- und Holzfenster bzw. -fenstertüren bis 200 kg; komfortable Bedienung und einwandfreie Dauerfunktion durch robuste Laufwagentechnik, dezentes Design durch farblich variable Abdeckkappen
  • "Patio Life": voll verdecktes Schiebesystem für Holz- und PVC-Fenstertüren bis 400 kg; leichte Bedienung ohne Anheben des Flügels, unsichtbare Spaltlüftung.

Das selbstbewusste Fazit von Pauly: "Roto hat die Hausaufgaben erledigt und wird es auch künftig tun, um den aus größeren Glasflächen und höheren Flügelgewichten resultierenden Praxisauswirkungen Rechnung zu tragen." Es sei nun u. a. Sache der Anbieter von Baustellen-Ausrüstungen, die "buchstäblich schwere Arbeit vor Ort" zu vereinfachen. Dabei könne es eventuell sinnvoll sein, sich auch im privaten Wohnungsbau an bewährten Lösungen aus der Fassadentechnik zu orientieren.

Weitere Informationen zu Lösungen für gewichtige Fensterflügel können per E-Mail an Roto angefordert werden.

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