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Euroconstruct: Europäische Bauwirtschaft weiter rückläufig

(29.7.2010) Die Bauleistungen in Europa werden in diesem Jahr voraussichtlich zum dritten Mal in Folge abnehmen. Der für 2010 erwartete Rückgang dürfte nach Einschätzung der 19 Euroconstruct-Institute, zu denen das ifo Institut als deutsches Partnerinstitut gehört, rund 4% betragen. In den Jahren 2008 bis 2010 wird sich demnach der Umfang der Baumaßnahmen um insgesamt etwa 15% auf rund 1,26 Bill. Euro (in Preisen von 2009) verringern. Lediglich in zwei Ländern - Polen und Schweiz - stieg 2009 das Bauvolumen. In den übrigen 17 Mitgliedsländern verlief die Entwicklung recht unterschiedlich. Während beispielsweise in Deutschland der Rückgang nur sehr moderat ausfiel, verzeichneten Irland und Spanien dramatische Einbrüche.

Im Jahr 2009 musste der Wohnungsbau erhebliche Einbußen hinnehmen, der Nichtwohnhochbau schrumpfte nahezu zweistellig (um 8,9%). Lediglich im Tiefbau konnte das Niveau des Jahres 2008 noch gehalten werden. Für 2010 ist dagegen in allen drei Baubereichen mit Rückgängen zu rechnen. Im Wohnungsbau werden die Bauaktivitäten nur mäßig zurückgefahren (-3%). Noch dämpfen in einigen Ländern vor allem umfangreiche Leerstände und der Preisverfall die Kauflust der privaten Haushalte. Im Gegensatz dazu werden die Bauleistungen im Nichtwohnhochbau erneut spürbar rückläufig sein (-7%). Denn vor allem Unternehmen halten sich angesichts der vielerorts nur moderaten Konjunkturaussichten noch mit Investitionen zurück. Das europäische Tiefbauvolumen dürfte in diesem Jahr sogar zum ersten Mal seit 1996 sinken. Lediglich im Telekommunikationsbereich werden in diesem Jahr mehr Baumaßnahmen erwartet als im Vorjahr. Großen Anteil an der negativen Entwicklung im Tiefbau hat die Verstärkung der Sparanstrengungen in Spanien. Unter anderem fielen auch staatliche Investitionen in die Infrastruktur dem Rotstift zum Opfer.

Für Westeuropa insgesamt bleiben die Aussichten verhalten. Auch 2012 dürften die getätigten Baumaßnahmen noch unter dem Niveau von 2009 liegen. In den vier beobachteten osteuropäischen Ländern insgesamt wird sich dagegen spätestens ab 2011 das rasante Wachstum weiter fortsetzen. Dies ist allerdings vorwiegend auf den energischen Infrastrukturausbau in Polen zurückzuführen. In der Slowakei, Tschechien und Ungarn wird die weitere Entwicklung sichtlich weniger dynamisch verlaufen.

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