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Bauindustrie: "Frauen fördern ja - aber ohne gesetzliche Quote"

(22.7.2010) "Frauen in Ingenieurberufen zu fördern wird von der Deutschen Bau­industrie breit unterstützt; eine gesetzliche Frauenquote lehnen wir aber ab." Dies erklärte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper, am 22.7. in Berlin. Knipper reagierte damit auf die Forderung der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex "Cromme-Kommission", nach einer gesetzlichen Frauenquote in Aufsichtsräten und Vorständen. Bauunter­nehmen würden auch im Hinblick auf die drohende Nachwuchslücke gerne mehr Ingenieurinnen einstellen, er gäbe aber oft gar nicht gar nicht genug geeignete Bewerberinnen für Führungspositionen.

Im Vergleich zu Branchen mit einem traditionell höheren Frauenanteil wäre eine gesetzliche Frauenquote für technik- und naturwissenschaftlich orientierte Unter­nehmen schwerer zu erfüllen und würde insbesondere börsennotierte Unternehmen geradezu stigmatisieren, wenn sie bei der Besetzung von Vorständen und Aufsichts­räten nicht die entsprechende Quote erreichen würden. Knipper forderte deshalb, dass zuerst mehr Frauen für Ingenieurberufe interessiert werden müssten. Dies sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die gemeinsam von Elternhäusern, Schulen und der Wirtschaft in Angriff genommen werden müsse.

Knipper ergänzte, dass sich die Deutsche Bauindustrie über den Bundesverband der Deutschen Industrie in der MINT (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften-Tech­nik)-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung engagiere, um das Potential von Frauen für die entsprechenden Berufe zu heben. Und von den Studierenden des Bauwesens seien immerhin rund 25% Frauen, während im Maschinenbau (17 Prozent) oder der Elektrotechnik (8 Prozent) ihr Anteil sehr viel niedriger sei.

Dass gerade am Bau so wenige Frauen Führungspositionen haben, liegt nach der Einschätzung Knippers vor allem an der typischen wechselnden Einsatztätigkeit, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders schwierig mache. Die Unternehmen seien aufgefordert, durch flexible Angebote, wie zum Beispiel mehr Teilzeitstellen, den Bauingenieurberuf für Frauen interessanter zu machen und entsprechende Aufstiegs­möglichkeiten zu eröffnen, eine gesetzliche Regelung könne das Problem aber nicht lösen.

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