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Historischer Ort mit Fotobeton gestaltet

(3.7.2010) Am 20. Mai wurde unter Anwesenheit von Zeitzeugen, Historikern und Vertretern des Bezirksamts Berlin-Reinickendorf der Historische Ort "Krumpuhler Weg" eröffnet (siehe auch Google-Maps). Auf dem Gelände am Billerbecker Weg 123 in Reinickendorf befand sich 1942-1945 ein Zwangsarbeiterlager. 1955 wurde es in eine Gartenarbeitsschule und ein Mädchenerziehungsheim umgestaltet. Heute sind Spuren aller historischen Schichten vorzufinden. Das neue "Denkwerk" besteht aus einem Portal und zehn Info- und Gedenkbänken aus Beton, die thematisch eingefärbt sind und in modernem Fotobetonverfahren mit Text und Illustration gestaltet wurden.

Bezirksbürgermeister Frank Balzer dankte der Projektgruppe für das entstandene Bau- und Gartendenkmal und betonte: "Das Prinzip dieses 'Denkwerks' ist es, beim Spazierengehen den historischen Ort zu erschließen, an den Themenbänken zu verweilen und nachdenken zu können."

Nach einer Ausschreibung des Bezirksamts Reinickendorf im Jahre 2008 gestalteten die Künstlerinnen Roswitha Baumeister und Anita Meier aus Berlin das "Denkwerk" mit Gedenkbänken und einem Portal. "Die Schichten der Geschichte werden von uns durch 10 Betonbänke visualisiert. Einmal laden sie ein, Platz zu nehmen, im vorhandenen, idyllischen Gartendenkmal zu verweilen, im andern Fall sind sie gekippt unbesetzbar und informieren entlang der ehemaligen Lagerstraße über den Ort, die Menschen und die Bedingungen des Zwangsarbeiterlagers Krumpuhler Weg."

Die Betonobjekte dienen als Gedenkbank, als Infotafel sowie als Leitsystem durch die historischen Schichten des Ortes. Die Gedenkbänke wurden in einem Stück gegossen und mit einer Sitzfläche versehen. Sie sind thematisch eingefärbt und im Fotobetonverfahren an zwei, bzw. drei Seiten mit einem historischen Datum, einem kurzen Text sowie einer Illustration versehen und gestaltet. Die Inhalte wurden in der Arbeitsgruppe "Billerbecker Weg" gemeinsam erarbeitet.

Hersteller der Beton-Bänke ist die Müller-Altvatter - Betonfertigteile GmbH in Holzminden. Die Fotobeton-Folien hat die Firma Hebau GmbH in Sonthofen hergestellt. Beratung leistete Dr. Monika Helm aus Berlin.

Der Raum des Geländeeingangs von 63 m² wurde mit einem Ensemble aus einem Riegel mit Portal und zwei Bänken gesondert gestaltet. Ebenso wird an zwei weiteren Außenstandorten, vor der Philippus-Kirche und vor der Kindertagesstätte, mit einer Info- und Gedenkbank auf die Geschichte des Ortes hingewiesen.

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