Flüssigboden mit RAL Gütezeichen
(26.4.2010) Hohe Anforderungen an Produktionsstandorte und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit erfordern neue Wege bei der Ver- und Entsorgung und in städtebaulichen Fragen. Neue Möglichkeiten im Straßen- und Tiefbau ermöglicht zum Beispiel der so genannte Flüssigboden: ein zeitweise fließfähiger und selbstverdichtender Baustoff für bautechnische Zwecke, der sowohl aus Bodenmaterial, aus natürlichen und aufbereiteten Gesteinskörnungen als auch aus geprüften Recyclingmaterialien hergestellt werden kann. Um die Güte bei Herstellung und Einbau von Flüssigboden zu sichern, wurde das RAL Gütezeichen Flüssigboden etabliert und im August 2009 von RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung anerkannt.
Flüssigboden ist sehr vielseitig einsetzbar. Neben der Wiederverfüllung von Gräben im Kanal- und Versorgungsleitungsbau gibt es noch weitere Anwendungsmöglichkeiten, bei denen man die Materialeigenschaften dem jeweiligen Einsatzzweck anpasst. So kann man etwa gezielt die Dämpfungswirkung des gewachsenen Bodens erhalten oder aber auch die Immobilisierung von verschiedenen Bodeninhaltsstoffen bewirken. Anwendung findet Flüssigboden zudem im Damm- und Deichbau, der Bauwerkshinterfüllung sowie bei der anspruchsvollen Bettung von Fernwärmeleitungen.
Flüssigboden ist jedoch nicht gleich Flüssigboden. Entscheidend für die Qualität und das Endergebnis auf der Baustelle sind die Eigenschaften des Flüssigbodens. Diese werden deshalb in der RAL Gütesicherung genau beschrieben und definiert. Flüssigboden ist herstellbar aus allen Arten von Bodenmaterial, aus natürlichen und aufbereiteten Gesteinskörnungen (z.B. Kies-Sand-Gemisch) bzw. aus geprüften Recyclingmaterialien ohne treibende Eigenschaften, dabei zeitweise fließfähig und in verschiedenen Konsistenzen (fließfähig bis ausgeprägt plastisch) mit gleichbleibenden bautechnisch relevanten Endeigenschaften. Flüssigboden ist selbstverdichtend und definiert rückverfestigend ohne die Bildung starrer, geschlossener Strukturen durch Bindemittel und hat eine hohe Volumenkonstanz im Verarbeitungs- und Endzustand.
Die Güte- und Prüfbestimmungen gelten ausdrücklich nicht für die Herstellung von zeitweise fließfähigen Baustoffen aus den o.g. Materialien mit einem Verfestigungsverhalten auf der Basis der Bildung starrer hydraulischer Strukturen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Verfüllbaustoffe aus dem Fahrmischer praktisch im Rohr- und Kanalbau (12.9.2019)
- Wegebau im Müritz-Nationalpark mit aufbereiteten Naturprodukten (25.7.2014)
- Flüssigböden und ihre Umweltverträglichkeit im Sinne der BBodSchV (25.7.2014)
- Kampf gegen "Betonkrebs": Forschergruppe will Autobahndecken verbessern (11.11.2011)
- Behandlungsanlage ViaPlus zur Entwässerung von Verkehrsflächen mit DIBt-Zulassung (11.11.2011)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Vergleichsstudie von Hangbefestigungssystemen: Florwand günstiger als Stützwinkel (24.8.2007)
- Flexible Deckschicht schützt gefährdete Deiche (9.4.2006)
siehe zudem:
- Landschaftsbau und Tiefbau auf Baulinks
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