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Wohnungsmarkt: Der Norden bietet die geringsten Baukosten

(18.4.2010) Dass es nicht nur bei den Grundstückspreisen, sondern auch bei den Baukosten in Deutschland ein deutliches Süd-Nord-Gefälle gibt, zeigt die jüngste Auswertung von Daten des Statistischen Bundesamtes durch LBS Research. 2009 mussten pro Quadratmeter Eigenheim-Wohnfläche in Bayern fast 1.600 Euro, in Sachsen-Anhalt dagegen nur knapp 1.050 Euro eingeplant werden.

Hamburg preiswerter als Saarland

Nach der LBS-Analyse gelten aber die typischen Stadt-Um­land-Unterschiede bei den Baulandpreisen nicht ohne Weiteres auch für die veranschlagten Baukosten - möglicherweise, weil intensiver Wettbewerb gerade in den Großstädten die Bauprei­se moderat hält. So kostet in Bremen der Quadratmeter mit 1.082 Euro sogar 10 Euro weniger als in Niedersachsen. Das Hamburger Baukosten-Niveau ist mit knapp 1.290 Euro zwar fast 100 Euro höher als in Schleswig-Holstein, liegt aber 11 Prozent unter dem Quadratmeterpreis im Saarland, das mit 1.442.

246.000 in Bayern vs. 124.000 in Meck-Pomm

Noch größer sind die Baukosten-Unterschiede in den Ländern, so LBS Research, wenn man auf den Gesamtaufwand für ein Eigenheim schaut. Denn Bayern hat nicht nur die höchsten Quadratmeterkosten, sondern mit 155 Quadratmetern auch die zweitgrößte genehmigte Wohnfläche pro Einfamilienhaus (hinter dem Saarland mit 157 Quadrat­metern). Damit sind dort die Baukosten mit durchschnittlich 246.000 Euro fast doppelt so hoch wie in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Eigenheime mit 114 Quadratmetern am flächensparendsten geplant werden und im Schnitt nur 124.000 Euro kosten. In 11 von 16 Bundesländern kosten Einfamilienhäuser durchschnittlich unter 180.000 Euro, darunter auch in Hamburg und Nordrhein-Westfalen.

Qualitäts-Streben treibt Quadratmeterkosten

Auffällig ist, dass die geplanten Quadratmeterkosten im Neubau in den letzten drei Jahren um über 7 Prozent angestiegen sind, während sie bei Gebrauchtimmobilien weitgehend stabil blieben. Neben der Mehrwertsteuererhöhung und gestiegenen Rohstoffpreisen macht LBS-Research als Ursache den gestiegenen Qualitätsanspruch der Eigenheim-Bauherren aus - und eine bessere energetische Gebäudeausstattung, die später im Gegenzug Wärmekosten spart.

Während es in vielen anderen Ländern auf den Immobilienmärkten turbulent zuging, ist es in Deutschland in den meisten Regionen weiterhin möglich, für 1.000 bis 1.200 Euro pro Quadratmeter Einfamilienhäuser zu planen - zumindest, wenn die Bauherren zu entsprechenden Kompromissen bei der Verwirklichung ihrer Ansprüche bereit sind.

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