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Trinkwasser aus der Unterwelt mit rückwärtslaufenden Pumpen

(22.3.2010; Weltwassertag) Am Weltwassertag gilt ein besonderes Augenmerk gerne technischen Projekten, die dazu beitragen, die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung zu verbessern. Hierzu gehört eine möglicherweise weltweit einzigartige Wasserförderanlage in Java, die Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie verwirklicht haben und sich mittels rückwärtslaufender Pumpen gleichsam selbst mit Energie versorgt. Sie ging in diesem Monat in Betrieb.

Pumpen, die ihre Antriebsenergie aus dem Wasser selbst beziehen, sind heute in einer Anlage in der Region Gunung Kidul installiert, wo oberflächennahe natürliche Wasserspeicher fehlen. Niederschläge sammeln sich jedoch in unterirdischen Höhlen. Bislang war dieses Trinkwasser für die Bewohner der ländlichen Region unzugänglich und floss ungenutzt in den Indischen Ozean ab. In einem Verbundprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung haben deutsche Universitäten und mehrere Industrieunternehmen nun eine Trinkwasserförderanlage in der Höhle Gua Bribin errichtet, 100 Meter unter der Erde.

Das Wasser der Karsthöhle lässt sich nur mithilfe von Pumpen an die Oberfläche befördern. Da die ländliche Gegend über kein Stromnetz verfügt und dieselbetriebene Aggregate wegen der hohen Kosten zu teuer sind, musste eine besondere technische Konstruktion Abhilfe schaffen. Die Lösung bietet das Wasser selbst: Durch Stauen eines unterirdischen Flusses lässt sich genug Energie gewinnen, um die Pumpen anzutreiben.

Statt teurer und wartungsintensiver Turbinen übernehmen rückwärtslaufende Pumpen von KSB die Energieerzeugung. Über eine mechanische Koppelung werden dadurch die Pumpen angetrieben, die das Wasser nach oben befördern. Für rund 75.000 Bewohner stehen nun pro Tag und Person mehr als 50 Liter Trinkwasser bereit; ohne die Anlage waren es lediglich 10 Liter.

Das energieautarke System dient als Vorbild für ähnliche Vorhaben in Karstgebieten auf der ganzen Welt. In Indonesien läuft bereits ein Folgeprojekt. Eine weitere Anlage soll bis 2011 in der unterirdischen Höhle Seropan entstehen. Auch dieses Projekt findet im Verbund von Universitäten und Unternehmen statt, unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Weitere Informationen dazu können per E-Mail an KSB angefordert werden.

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