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Studie zur energetischen Gebäudesanierung ganz im Sinne der Erdgasindustrie

(7.12.2009) Wie können Verbraucher bei der energetischen Sanierung mit möglichst geringen Investitionen ihre Heizkosten senken und das Klima schonen? Mit dieser Frage befasst sich die Studie "IEU-Modernisierungskompass", die die Initiative Erdgas pro Umwelt (IEU) und das Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden (ITG) jetzt vorgelegt haben. Demnach soll eine Erdgas-Brennwertheizung die bessere CO₂-Bilanz und eine schnellere Amortisation haben als Brennwerttechnik mit angeschlossener Solarthermie, Pelletkessel, Wärmepumpe und erst recht eine Gebäudedämmung!??

Ob Dämmung oder neue Heizungsanlage - die Möglichkeiten der Sanierung sind vielfältig. Hilfestellung in dieser Frage will der IEU-Modernisierungskompass geben. "Unsere Studie vergleicht zum ersten Mal bauliche und anlagenseitige Modernisierungsmaßnahmen und ist damit eine wichtige Hilfestellung für Investitionsentscheidungen", erklärt Bernhard Funk, Sprecher der Initiative Erdgas pro Umwelt (IEU); siehe aber u.a. auch die Baulinks-Beiträge ...

Das zentrale Ergebnis der IEU/ITG-Studie lautet ganz im Sinne der Initiatoren: Kesseltausch geht vor Dämmung - sowohl mit Blick auf die Anschaffungskosten als auch hinsichtlich des CO₂-Einsparpotenzials. Der IEU-Modernisierungskompass vergleicht, wie viel Geld Hausbesitzer pro Jahr für die Einsparung eines Kilogramms Kohlendioxid in die verschiedenen Modernisierungsmaßnahmen investieren müssen ... und kommt bei einer Erdgas-Brennwertheizung auf erstaunlich niedrige 0,94 Euro (der Mittelwert liegt bei 1,60 Euro). "Günstiger als mit Erdgas-Brennwerttechnik können Hausbesitzer Kohlendioxid nicht einsparen", so Bernhard Funk. Und wenn man zusätzlich in Solarthermie investiert, sollen die Kosten mit 1,33 Euro ebenfalls noch deutlich unter dem Durchschnitt liegen. Vergleichend sagt die Studie aus, dass bei einer Dämmung Hauseigentümer im Schnitt 9,11 Euro investieren müssten, um ein Kilogramm Kohlendioxid zu sparen. Das wäre fast sechsmal so viel wie bei einem Heizungstausch.

Für Holzpelletanlagen werden die CO₂-Minderungskosten mit durchschnittlich 1,10 Euro ebenfalls relativ gering angesetzt. Grund dafür ist die günstige CO₂-Bilanz des Energieträgers Holz. Die Studie lässt es sich aber nicht nehmen, auf die höheren Anschaffungskosten für Holzpelletanlagen sowie den Platzbedarf für die Pelletlagerung hinzuweisen - zum Vergleich ein andere Grafik "CO₂-Emissionen verschiedener Heizungsanlagen" aus dem Beitrag "Plädoyer: Wärmepumpe - ein Beitrag zum Klimaschutz" vom 10.12.2007.

Neben den ökologischen sprechen laut IEU natürlich auch wirtschaftliche Vorteile für den Anlagentausch. Denn eine Heizungsmodernisierung mache sich deutlich schneller bezahlt als eine bauliche Sanierung. Während sich die Gebäudedämmung erst nach rund 43 Jahren rechne (vergleiche: Im "Sanierungspaket 3: Sanierung der Gebäudehülle" kommt die dena auf 14 Jahre), seien die Kosten für den Tausch eines alten Öl-Standardkessels gegen eine neue Erdgas-Brennwertheizung schon nach gut acht Jahren ausgeglichen. Wechselt der Hausbesitzer von einem Erdgas-Standardkessel zur Erdgas-Brennwerttechnik, sollen sich die Anschaffungskosten sogar bereits nach weniger als fünf Jahren auszahlen.

Nicht eingegangen wird in der Pressemitteilung der IEU u.a. auf die sehr wahrscheinliche Notwendigkeit, den Schornstein für Brennwerttechnik ertüchtigen / sanieren zu müssen, sowie den Umstand, dass vorhandene Heizkörper bzw. Konvektoren für eine Brennwertheizung unterdimensioniert sein dürften und eigentlich gegen größer Heizkörper oder Flächenheizsysteme ausgetauscht werden müssten. Wenn allerdings vor dem Austausch des Heizkessels die Gebäudehülle gedämmt und Fenster saniert würden, können in der Regel die alten Heizkörper weiterverwendet werden.

Weitere Informationen zum Modernisierungskompass können per E-Mail an Initiative Erdgas pro Umwelt angefordert werden.

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