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Bauwirtschaft: Preise wieder unter Druck

(1.11.2009) Nach den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe im Oktober kaum verändert. Die Unternehmen waren mit ihrer derzeitigen Geschäftslage geringfügig unzufriedener; ihre Geschäftsperspektiven bewerteten sie aber günstiger als im Vormonat.

Geschäftslage und -erwartungen im Bauhauptgewerbe (Oktober 2009; Salden, saisonbereinigt)

Die Auslastung des Maschinenparks veränderte sich nur unwesentlich. Die Kapazitäten waren mit 68% (saison- und witterungsbereinigt) etwas schlechter ausgelastet als im Vorjahr (69%). Auch die Behinderungen der Bautätigkeit haben sich im Vorjahresvergleich kaum verändert. Nach wie vor klagte jedes vierte Unternehmen über Auftragsmangel, andere Hinderungsgründe spielten lediglich eine untergeordnete Rolle. Die Auftragspolster bröckelten geringfügig ab. Im Durchschnitt der Bausparten verfehlte die Reichweite der Auftragsbestände mit 2,3 Monaten (saison- und witterungsbereinigt) den vergleichbaren Vorjahreswert (2,4 Monate) nur ganz knapp. Die Auftragssituation wurde weiterhin von rund 40% der Unternehmen als schlecht eingeschätzt. Die Testergebnisse lassen erkennen, dass die Preise im Oktober herabgesetzt werden mussten. Nach Ansicht der Firmen wird der Druck auf die Preise in den kommenden Monaten anhalten. Wie bereits im Vormonat, gingen die Unternehmen per saldo davon aus, in den nächsten Monaten den Personalbestand etwas zu verringern.

Im Hochbau ...

fielen die Urteile zur aktuellen Lage - mit Ausnahme vom öffentlichen Hochbau - nur geringfügig besser aus als im Vormonat. Die Perspektiven für die nächsten sechs Monate hellten sich jedoch sichtlich auf, vor allem im Wohnungsbau sowie im gewerblichen Hochbau. Rund ein Drittel der Testfirmen meldete Behinderungen der Bauproduktion - allein 80% davon wegen fehlender Aufträge. Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten verharrte bei 68%. Die Maschinen wurden damit genauso gut genutzt wie im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Auftragsbestände schrumpften im Wohnungsbau sowie im öffentlichen Hochbau um jeweils 0,1 Monate auf 1,8 bzw. 2,1 Monate; im gewerblichen Hochbau sanken sie von 2,7 auf 2,5 Monate. Im Durchschnitt der Bausparten reichten die Auftragsreserven für 2,1 Produktionsmonate; vor Jahresfrist waren es immerhin noch 2,4 Monate. Die Testergebnisse lassen erkennen, dass sich der Preisdruck im Berichtsmonat etwas abgeschwächt hat. Für die nächsten Monate erwarteten die Unternehmen eher konstante Preise.

Im Tiefbau ...

trübte sich das Geschäftsklima erneut ein, was sowohl aus einer schlechteren Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch aus einer ungünstigeren Einschätzung der Geschäftsaussichten resultierte. Das Klima ist damit erstmals seit einem Jahr wieder schlechter als im Hochbau. Bei verringerter Bauproduktion schrumpfte die Kapazitätsauslastung; sie lag mit 66% auch 2 Prozentpunkte unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. 30% der Unternehmen berichteten über Behinderungen ihrer Bautätigkeit, fast drei Viertel davon klagten über Auftragsmangel. Die Reichweite der Auftragsbestände verkürzte sich im Straßenbau von 2,4 auf 2,3 Monate und im sonstigen Tiefbau von 2,7 auf 2,5 Monate. Im Durchschnitt der Tiefbausparten lagen die Auftragsreserven mit 2,4 Monaten knapp unter dem Vorjahreswert (2,5 Monate). Den Firmenangaben zufolge verstärkte sich im Oktober der Druck auf die Preise. Für die nächsten Monate gingen die Testteilnehmer ebenfalls davon aus, Preisabschläge vornehmen zu müssen.

Exkurs: Bauwirtschaft Ost

Das Geschäftsklima hat sich in den neuen Bundesländern etwas verbessert. Die aktuelle Geschäftslage wurde von den befragten Unternehmen zwar zurückhaltender bewertet als im September; die Skepsis in den Geschäftserwartungen nahm dagegen deutlich ab. Der Auslastungsgrad der Geräte blieb konstant: Mit 71% (saison- und witterungsbereinigt) verfehlte die Kapazitätsauslastung jedoch den Vorjahreswert um 2 Prozentpunkte. 32% (Oktober 2008: 37%) der Unternehmen meldeten Beeinträchtigungen der Bautätigkeit; rund zwei Drittel davon wegen Auftragsmangel. Die Auftragsbestände schrumpften im Durchschnitt der Bausparten von 2,0 auf 1,9 Monate (saison- und witterungsbereinigt); vor Jahresfrist betrugen die Reserven noch 2,2 Monate. Im Berichtsmonat konnten die Firmen die Preise vereinzelt anheben. Sie gingen allerdings davon aus, dass sie in den kommenden Monaten wieder zu Preiszugeständnissen gezwungen werden dürften. Der Personalbestand wird sich - nach den Urteilen der Testteilnehmer - in den nächsten Monaten etwas verkleinern.

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