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Mauerwerkskongress 2009: Trendwende in der Wohnungsbaupolitik gefordert

(27.9.2009) "Der Wohnungsbau wird ohne veränderte Rahmenbedingungen zur Wachstumsbremse", so die klare Aussage von Dr. Hans Georg Leuck, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V. (DGfM), auf dem Deutschen Mauerwerkskongress in Dresden. "Um einen weiteren Arbeitsplatzverlust zu vermeiden und den historischen Tiefstand der Wohnungsbauzahlen zu beenden, muss die neue Bundesregierung einen Kurswechsel in der Wohnungsbaupolitik einschlagen." Wie der Wohnungsbau die Konjunktur beleben kann und welche Folgen der in Großstädten bereits spürbare Wohnungsmangel für ältere Menschen und Familien hat, waren zentrale Themen des Treffens von Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Wohnungsbedarf in Deutschland bis zum Jahr 2025

Mit der Studie des Eduard Pestel Instituts zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des Wohnungsneubaus in Deutschland belegte Matthias Günther, dass die Förderung des Wohnungsbaus die Konjunktur sinnvoll stabilisieren kann: Steigt die Zahl der Fertigstellungen auf den tatsächlichen Bedarf von bis zu 400.000 Wohnungen, entstehen im Wohnungsbau 745.000 zusätzliche Arbeitsplätze und die öffentlichen Haushalte erhalten rund 20 Milliarden Mehreinnahmen. Könnte man den Neubau auf diesem bis 2025 benötigtem Niveau verstetigen, würden Arbeitsplätze und Steuereinnahmen dauerhaft gewährleistet und ein spürbarer Beitrag zur dringend notwendigen Belebung der Binnenkonjunktur geleistet.

Dr. Hans Georg Leuck dringt deshalb auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau: "Mit dem derzeitigen Niveau des Wohnungsneubaus wird nicht nur die Konjunktur gebremst. Wir steuern auch auf weitere Mietsteigerungen in Ballungsgebieten, zunehmende soziale Brennpunkte und eine rasant steigende Nachfrage nach altersgerechtem und energieeffizientem Wohnraum zu."

Im Mittelpunkt der politischen Diskussion auf dem Mauerwerkskongress stand dementsprechend die Frage, mit welchen Maßnahmen die Lage im Wohnungsbau sinnvoll verbessert werden kann. Generell besteht in der Bau- und Immobilienwirtschaft Einigkeit, dass private Investitionen besser gefördert und die Anlageform Wohnraum gestärkt werden muss. Um die Finanzierung von Neubauten für Bauherren langfristig planbar zu machen, wäre die Verbesserung der Abschreibungssätze bei Wohngebäuden zielführend. Gegenwärtig liegen die Abschreibungssätze bei nur zwei Prozent linear. In diesem Zusammenhang wurden die Alternativen diskutiert, ob die Erhöhung auf linear mindestens vier Prozent oder die Wiedereinführung der degressiven AfA vorzuziehen seien. Konkret vorgeschlagen wurden weiterhin die Erweiterung der KfW-Förderung zum energieeffizienten und seniorengerechten Umbau sowie ein KfW-Programm zur kombinierten Förderung von Abriss und Neubau. Als weitere sinnvolle Instrumente wurden Hilfen zur Unterstützung der Wohneigentumsbildung, wie beispielsweise eine Einkommensteuerermäßigung thematisiert.

Bei den Technikthemen wurde zu dem jeweils aktuellsten Entwicklungsstand bezüglich Bemessung und Ausführung von Mauerwerksbauten, Energieeffizenz, Brandschutz und Bauwerksabdichtung berichtet. Herr Prof. Wirth gab Auskünfte zur neuesten Entwicklung im Baurecht.

Veranstalter des eintägigen Deutschen Mauerwerkskongresses 2009 ist die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V. (DGfM) gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden und dem Fachverband Hoch- und Massivbau im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes.

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