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Wohnungsmangel in Deutschland: Bauverbände wollen vorbeugen

(6.9.2009) In Deutschland werden immer weniger Wohnungen gebaut. In Ballungszentren wie München, Frankfurt und Düsseldorf steigen damzufolge die Mieten und erste Wohnungsengpässe zeichnen sich ab. Vor diesem Hintergrund haben sich der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), der Zentralverband des Baugewerbes (ZDB) und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) erstmalig zu einer gemeinsamen wirtschaftspolitischen Initiative, der „Initiative Wohnungsbau in Deutschland“, zusammengetan.

Wohnungsbedarf in Deutschland bis zum Jahr 2025

„Wir brauchen in der nächsten Legislaturperiode eine Neuausrichtung der Wohnungsbauförderung. Neben die erfolgreiche Förderung der Wohnungsmodernisierung muss künftig auch die Förderung des Abrisses und Neubaus von Ersatzwohnungen treten“, sagte HDB-Präsident Herbert Bodner auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 3. September 2009. Sonst seien insbesondere in den großen Städten Wohnungsengpässe nicht mehr zu vermeiden.

Die Zahl der neu erstellten Wohnungen lag nach Angaben des Statistischen Bundesamts 2008 bei nur 155.820. Vier Jahre zuvor wurden noch rund 100.000 Wohnungen mehr fertig gestellt. Ein Grund: Der Staat hat sich in den letzten Jahren immer mehr aus der steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus zurückgezogen. „Im Mietwohnungsbau sind angesichts schwacher Renditen höhere Abschreibungssätze erforderlich. Mit dem Neubau von Mehrfamilienhäusern ist eine mit anderen Anlageformen vergleichbare Rendite nicht zu realisieren. Deshalb muss der Abschreibungssatz in den ersten Jahren von derzeit 2 auf 4 Prozent verdoppelt werden“, sagte IG BAU-Vorsitzender Klaus Wiesehügel. Dazu komme der beschäftigungspolitische Effekt: „10.000 zusätzliche Wohnungen jährlich schaffen Beschäftigung für rund 30.000 Arbeitnehmer“, so der Gewerkschafter.

„Gerade der Ein- und Zweifamilienhausbau hat seit Abschaffung der Eigenheimzulage und Erhöhung der Umsatzsteuer eine regelrechte Talfahrt erlebt. Wir regen deshalb eine nachgelagerte Besteuerung für selbstgenutztes Wohneigentum an. Außerdem müssen Handwerkerleistungen im Bestand genauso steuerlich gefördert werden wie die sog. 'haushaltsnahen Dienstleistungen'“, betonte ZDB-Präsident Hans-Hartwig Loewenstein bei der gemeinsamen Pressekonferenz.

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