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Häuser im Norden und Westen Deutschlands verbrauchen mehr Energie

(23.8.2009) Im Norden und Westen Deutschlands verbrauchen die Wohnhäuser mehr Energie als im Osten und im Süden. Zu diesem Ergebnis kommt der erste ista-IWH-Energieeffizienzindex. Der Index wird in Kooperation mit dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und ista, dem weltweit führenden Unternehmen für die Erfassung von Energie, Wasser und Hausnebenkosten, ermittelt. Die Regionen mit dem höchsten Energieverbrauch sind demnach in Schleswig-Holstein, in Teilen Niedersachsens sowie im Ruhrgebiet zu finden, ergab die Auswertung der Daten.

138 KW Heizenergie im Durchschnitt

Der ista-IWH-Energieeffizienzindex zeigt große Unterschiede zwischen den Regionen: Die neuen Bundesländer mit Ausnahme von Berlin weisen, gemessen am Bundesdurchschnitt, einen deutlich geringeren Bedarf an Heizenergie auf. Durchschnittlich werden in den ostdeutschen Bundesländern rund 126 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr benötigt. Deutschlandweit liegt der Wert bei 138 Kilowattstunden. Der Grund für die niedrigen Werte liegt vor allem in den umfassenden Sanierungen und Neubauten ab 1990 in Ostdeutschland.

Nord-Süd-Gefälle im Westen

In den alten Bundesländern ergibt sich dagegen ein klares Nord-Süd-Gefälle. Das hat mehrere Ursachen: So ist beispielsweise der Bestand an Alt- und Nachkriegsbauten mit ihren höheren Energieverbräuchen im Norden und Westen Deutschlands höher als im Süden. Neben dem Baujahr beeinflussen Faktoren wie Leerstandsquoten oder Fluktuationsraten die regionalen Unterschiede. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Wohnungsbesitzer investieren offenbar mehr Geld in die energetische Gebäudesanierung als Vermieter. Als Grundlage dienten die Abrechnungsdaten (Abrechnungsperiode 2007) von 257.000 Mehrfamilienhäusern beziehungsweise 2,6 Millionen Wohnungen. Die kompletten Ergebnisse der Studie sollen im September vom IWH veröffentlicht werden.

"Wir haben uns bewusst dafür entschieden, unsere Daten der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Die Auswertungen der Studie zeigen exakt, wo in Deutschland noch Nachholbedarf bei der Energieeffizienz in Wohngebäuden herrscht", erklärt Peter Ruwe, Vertriebsgeschäftsführer (CSO) bei ista Deutschland.

Gemeinsamer Leerstandsindex in Vorbereitung

"Der Energieeffizienzindex liefert der stadtökonomischen Forschung wichtige Daten über den energetischen Zustand von Städten und Quartieren. Auf dieser Basis können auch wesentliche Beiträge für unsere gerade anlaufenden Forschungsarbeiten zur 'Ökonomie der energieeffizienten Stadt' geleistet werden", so Professor Martin T.W. Rosenfeld, Leiter der Abteilung Stadtökonomik am IWH.

Neben dem Energieverbrauchsindex bereiten ista und das IWH auch eine deutschlandweite Ermittlung des Leerstandes im Bereich der Wohnimmobilien vor. Der "ista-IWH-Leerstandsindex" soll künftig ebenfalls einmal jährlich veröffentlicht werden.

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