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Naturfarbe ist nicht gleich Naturfarbe

(18.5.2009; Link zum Spiegel-Artikel zuletzt am 29.9.2015 korrigiert.) Als Naturfarben werden mittlerweile viele im Handel erhältlichen Produkte bezeichnet. Die meisten sind jedoch gar nicht so natürlich, wie der Produktname oder das Verpackungslabel es vermuten lassen - darauf weist aktuell der Naturfarbenhersteller AURO hin, dessen Produkte wiederum eigenen Angaben zufolge „konsequent aus Rohstoffen hergestellt werden, die von nachwachsenden oder mineralischen Quellen stammen“.

Begriffe bzw. Vorsilben wie „Natur“ oder „Bio“ sind heute so positiv besetzt, dass sie gerne und vielfach marketingtechnisch genutzt werden. Nicht allein das Angebot, sondern auch die Vielfalt von Sicherheit suggerierenden Labeln auf Wandfarben, Lacken, Lasuren, Ölen oder Wachsen ist groß. (Interessant in dem Kontext der Artikel „Das große Moral-Monopoly“ im SPIEGEL 19/2008, Seite 102ff.)

„Eine wirkliche Naturfarbe zeichnet sich dadurch aus, dass alle(!) Rohstoffe aus nachwachsenden oder mineralischen Quellen stammen. Neben der sauberen Auswahl der Rohstoffe gehört eine ständige Qualitätskontrolle und Optimierung der Produktionsprozesse selbstverständlich dazu. Höchstmögliche Transparenz dem Kunden gegenüber ist für uns das A und O“, betont Dr. Hermann Fischer, AURO-Firmengründer und Vorstandsvorsitzender. „Hersteller von Farben, die ihre Farben trotz großer Anteile petrochemischer Inhaltsstoffe als ,Naturfarben‘ bezeichnen, erkennt man oft schon durch das völlige Fehlen einer solchen Volldeklaration oder durch wenig aussagekräftige Negativdeklarationen. Das bedeutet, dass der Hersteller nur angibt, was nicht enthalten ist, zum Beispiel ,ohne schädliche Inhaltsstoffe‘.“


Ist eine Deklaration auf der Produktverpackung, sollte auf bestimmte Reizworte geachtet werden. Tauchen beispielsweise die Worte Isoaliphate, Isoparaffine, Acryl, Epoxy oder Polyurethan in der Zusammensetzung auf, kann es sich nicht um eine Naturfarbe handeln. Diese petrochemischen Bestandteile lassen sich nicht wieder in den natürlichen Kreislauf zurückführen und werden überdies in absehbarer Zeit nicht mehr verfügbar sein. „Echte“ Naturfarbem-Hersteller setzen hingegen auf Pflanzen als Lieferanten von stets erneuerbaren Rohstoffen. Sie lassen sich vielfältig nutzen:

  • Zellulose wird aus Stängeln gewonnen,
  • Farbstoffe u.a. aus Blättern,
  • Wachse von Blattoberflächen,
  • Fette und Eiweiße aus Früchten und
  • Duftstoffe genauso wie Harze aus Blüten.

Weitere Informationen zum Naturfarben können per E-Mail an AURO Pflanzenchemie angefordert werden.

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