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Rückblick auf das 2. Deutsche Forum Innenraumhygiene

(26.2.2009) Am 17. und 18. Februar 2009 erhielten Architekten, Ingenieure, verarbeitendes Gewerbe und Betreiber gemeinsam einen umfassenden Überblick über Lösungen zur Wohngesundheit. Die kombinierte Kongressveranstaltung mit begleitender Fachausstellung in der Messe Essen brachte Besucher, Aussteller und Referenten miteinander ins Gespräch. Über 1.000 Fachbesucher aus ganz Deutschland nutzten die Plattform für gesundes Bauen und Wohnen.

Menschen brauchen eine intakte Umwelt - auch in Innenräumen

Zur Eröffnung des Forums attestierte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Michael Müller dem Forum zukunftsorientiertes Handeln: "Mehr denn je wird von uns ganzheitliches Denken und nachhaltiges Handeln verlangt, um die Probleme der Zukunft zu meistern. Eine gesunde Umwelt gehört dazu. Das Deutsche Forum Innenraumhygiene sehe ich als Schnittstelle zwischen Umwelt- und Gesundheitstechniken. Mit diesem Kongress trägt der Veranstalter, der Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW, zu einem Wandel im Gesundheitsverständnis bei. Wir müssen hin zu mehr Prävention, denn Gesundheit und Wohlbefinden hängen zum großen Teil von einer intakten Umwelt in Innenräumen ab."

Von Nanopartikeln und Zuckermolekülen

Das Programm umfasste 40 Fachvorträge hochkarätiger Wissenschaftler und Experten, die Handlungsempfehlungen für das Erkennen, Bewerten und Beseitigen von Innenraumbelastungen gaben. Besteht ein Spannungsfeld zwischen regenerativen Energien und Legionellen, war eine der Fragen, denen im Themenzug Wasser nachgegangen wurde. Hausstaub wird im Fall der chemischen Schadstoffe als Gedächtnis eines Gebäudes angesehen, da sich einige Substanzen darin anreichern. Eine Studie der Uni Oldenburg untersucht, ob dies auch für Pilzsporen und Mykotoxine gilt. Ob sichtbarer Pilzbefall Einfluss auf die Konzentrationen im Hausstaub hat, wurde im Themenzug Schimmel behandelt. Der Schwerpunkt Emissionen widmete sich den Themen Feinstaub und Nanopartikel in Innenräumen und ging u.a. der Frage nach, ob Feinstaub in Schulen nur ein Problem der Reinigung ist. Der Themenzug Luft zeigte Wege zu gesunder Raumluft auf. Planungskriterien für hygienische Luftbefeuchtung wurden ebenso vorgestellt, wie Hygieneanforderungen an Zentrallüftungsgeräte. Im Themenzug Materialien stellte das deutsche Textilforschungszentrum Krefeld neue Möglichkeiten zur Eliminierung von Schadstoffen und Gerüchen vor. Grundlage ist das Zuckermolekül Zyklodextrin, das in der Lage ist, Gerüche einzukapseln. Wie ein Container nimmt es die Substanzen auf und macht sie für den Menschen nicht mehr wahrnehmbar.

Keimzelle für mehr Kompetenz

Aus den breit gefächerten Vorträgen, konnte sich jeder Besucher sein eigenes Kongressprogramm zusammenstellen. Die Pausen boten Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung, auf der innovative Unternehmen Produkte und Dienstleistungen zum Thema Innenraumhygiene präsentierten. Ziel des Veranstalters ist es, dass Bauverantwortliche das Thema Wohngesundheit auch als neue Marktchance wahrnehmen. Unternehmer wichtiger Gewerke der technischen Gebäudeausrüstung sollen branchenübergreifend mit Herstellern, Planern und Wissenschaft kooperieren, um damit gesamtheitliche Lösungen zur Innenraumhygiene zu erzielen.

Netzwerker für Gesundes Bauen und Wohnen

Auch auf dem 2. Deutschen Forum Innenraumhygiene gab es wieder Beispiele für branchenübergreifende Kooperationen. Die Bochumer Handwerksunternehmen Malerwerkstätten Mohr und der SHK- Betrieb Aldo GmbH präsentierten sich gemeinsam mit der Karl-Neidert Luftfiltertechnik, dem Sachverständigenbüro für Baubiologie und Umweltanalytik Baltz und dem BMA-Labor, einem biologischen Mess- und Analyselabor. Die Netzwerker betonten, dass sich der gemeinsame Auftritt vor Fachpublikum positiv auf die eigene Beratungskompetenz auswirkt. Auch im Tagesgeschäft fragen Kunden immer häufiger branchenübergreifende Lösungen nach. Umweltanalytiker Rüdiger Baltz: "Mir ist es wichtig, dass ich nach dem Erkennen und Bewerten einer Innenraumbelastung meinem Kunden ein qualifiziertes Unternehmen nennen kann, das sich dann um eine verlässliche Beseitigung der Schadstoffquelle kümmert." Veranstalter Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes SHK NRW: Ich bin davon überzeugt, dass das Thema Wohngesundheit ein Zukunftsmarkt ist, der Handwerkern und Planern neue Marktchancen erschließt. Die wachsende Resonanz auf unsere Veranstaltung durch Verbände und Institutionen, die positiven Signale aus der Politik, aber vor allem auch die steigenden Besucherzahlen, bestärken mich darin, das Deutsche Forum Innenraumhygiene als die Wissensplattform für gesundes Bauen und Wohnen zu etablieren."

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