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Eigenheime in vielen Teilen Europas deutlich teurer

(14.12.2008) Für Einfamilienhäuser muss nach Berechnungen von LBS Research in den meisten Nachbarländern deutlich mehr als hierzulande bezahlt werden. Nach den verfügbaren Zahlen für den Herbst 2008 ragt Luxemburg mit einem Durchschnittspreis von 467.000 Euro besonders heraus. In Belgien und den Niederlanden sind Eigenheime mit über 300.000 Euro gut 40 Prozent teurer als in Deutschland (215.000 Euro). In Frankreich, Dänemark und auf den britischen Inseln beträgt der Aufschlag immerhin 15 bis 30 Prozent:

Preise für Einfamilienhäuser

Nach Angaben der LBS-Experten haben sich damit in kurzer Zeit die Verhältnisse völlig umgekehrt. Mitte der 90er Jahre war Deutschland noch "Europameister" bei den Hauspreisen, viele sahen in den Niederlanden, Großbritannien und Dänemark Vorbilder für günstige Hausangebote. Mittlerweile haben sich jedoch in diesen und vielen anderen Ländern die Immobilienpreise mehr als verdoppelt, wie in Südeuropa (mit Italien und Spanien) oder auch in Schweden. Da sie gleichzeitig in Deutschland konstant geblieben sind, lassen sich inzwischen immer mehr Bürger z.B. der Beneluxstaaten jenseits ihrer Grenzen in Deutschland nieder.

In einigen Ländern hat es nach Auskunft von LBS Research zwar bereits erste Preiskorrekturen auf den überhitzten Immobilienmärkten gegeben, bislang aber in recht begrenztem Ausmaß. So liegen die Objektpreise in Luxemburg, Großbritannien, Irland und Frankreich im Herbst 2008 nur um 4 bis 7 Prozent unter den Höchstständen des Jahres 2007. Ähnlich wie in Belgien hat sich dagegen in den Niederlanden der Anstieg lediglich verlangsamt, auf zuletzt plus 3 Prozent im Vorjahresvergleich.

Wie LBS Research ergänzend mitteilt, profitiert nach dieser Übersicht der britische Hauskäufer von der Tatsache, dass seine Landeswährung gegenüber dem Euro deutlich abgewertet hat. Würde man den Wechselkurs des Pfundes von November 2006 zugrunde legen, befänden sich die Käufer im Vereinigten Königreich mit einem Durchschnittspreis von 308.000 Euro durchaus in der europäischen Spitzengruppe. Nationale Analysen zeigen dann auch, dass der Anteil des Einkommens, der für die monatliche Finanzierung aufgewendet werden muss, für Hauskäufer in Großbritannien seit Mitte der 90er Jahre um über ein Drittel angestiegen ist. Für die Niederlande wird im gleichen Zeitraum sogar eine Steigerung um 50 Prozent errechnet - Resultat der Immobilienpreisexplosion, die trotz niedriger Zinsen und auch trotz der gewachsenen Einkommen zu empfindlichen Belastungsquoten führt.

Finanzierung kostet in Deutschland weit unter 1.000 Euro im Monat

Demgegenüber hat sich in Deutschland bei stabilen Hauspreisen und günstigen Zinsen die monatliche Finanzierungslast für typische junge Familien laut LBS Research seit 1996 von über 30 Prozent auf weniger als 20 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens reduziert. Die "Bezahlbarkeit" von Wohneigentum hat sich hierzulande also mit anderen Worten um mehr als die Hälfte verbessert. In absoluten Ziffern: Wer ein Durchschnittshaus für 215.000 Euro mit 30 Prozent Eigenkapital finanziert, muss für Zins und 1 Prozent Anfangstilgung zur Zeit nur rund 750 Euro im Monat zahlen; im Vergleich zu Mieten für "ordentliche" Objekte also keine besondere Hürde.

Diese Berechnungen zeigen nach Einschätzung der LBS-Fachleute, wie gut die Ausgangsbedingungen für Käufer in Deutschland sind. Hinzu kommt, dass die so genannte Riester-Förderung (mit Altersvorsorge-Zulagen und Steuervergünstigungen) neue Impulse für selbstnutzende Wohneigentümer gibt. Gerade in einer Phase der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheit ist dies ein finanziell spürbares, aber auch psychologisch wichtiges Signal des Staates, dass eigene vier Wände der richtige Weg zu familiengerechtem Wohnen und zugleich zu Sicherheit im Rentenalter sind.

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