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Bauwirtschaft im 2. Quartal 2008

  • Umsätze um 7% im Plus
  • Auftragseingänge um 3% gestiegen
  • Flughafen Schönefeld verhilft den ostdeutschen Bauunternehmen zum Auftragsschub

(24.8.2008) Die deutsche Bauwirtschaft hat sich auch im zweiten Quartal dieses Jahres gut gegen die zunehmenden gesamtwirtschaftlichen Risiken behaupten können. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lag der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe im Zeitraum von April bis Juni um nominal 7,1% über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum (Juni: 5,4%). Für das gesamte erste Halbjahr meldeten die Bauunternehmen ein Umsatzplus von 7,3% (siehe auch Beitrag "Gespaltene Entwicklung der Baukonjunktur im ersten Halbjahr 2008"). Der Hauptverband sieht somit keine Veranlassung, seine Umsatzprognose für 2008 von nominal Plus 4% zu revidieren.

In den Büchern der Bauunternehmen hat sich die weiterhin gute  Nachfrage nach Bauleistungen im zweiten Quartal in einem Orderplus von nominal 3,4% niedergeschlagen (Juni: +5,7%). Die westdeutschen Bauunternehmen verzeichneten einen Anstieg des Auftragseingangs von 2,4% (Juni: +1,6%). Die ostdeutschen Bauunternehmen profitierten von der Auftragsvergabe für den Bau des Flughafens Schönefeld: Sie meldeten ein Orderplus von 7,3% (Juni: +20,6%).

Der Wirtschaftsbau bleibt auch weiterhin Motor der Baukonjunktur: Der Ordereingang lag im zweiten Quartal um 6,9% über dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums, der Umsatz stieg um 13,6% (Juni: 6,5% bzw. 11,3%). Die zunehmende gesamtwirtschaftliche Rezessionsangst hat dem Wirtschaftsbau vorerst nichts anhaben können: Die Baugenehmigungen für Wirtschaftsbauten lagen in den Monaten April bis Juni um knapp 30% über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Die öffentliche Nachfrage entwickelt sich im Vergleich dazu trotz weiterhin steigender Steuereinnahmen eher verhalten: Der Auftragseingang ist im zweiten Quartal dieses Jahres um nominal 4,4% gestiegen (Juni: 8,9%). Die Baugenehmigungen für öffentliche Bauten weisen aber für den gleichen Zeitraum ein Plus von 16% aus. Die Abarbeitung der hohen Auftragsbestände führte im zweiten Quartal dieses Jahres zu einem überdurchschnittlichen Umsatzplus von 8,1% (Juni: 7,6%).

Der Wohnungsbau konnte sich "wider Erwarten" - so der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie - noch nicht von den Spätfolgen des Auslaufens der Eigenheimzulage Ende 2006 und der Mehrwertsteuererhöhung zu Beginn 2007 erholen: Die Ordereingänge lagen im zweiten Quartal mit 8,7% im Minus (Juni: -4,5%). Die Baugenehmigungen von neuen Wohnungen sanken um 3% und die Umsätze um 1,5% (Juni: -3,5%).

Von einer nahenden Baurezession - wie von einigen ausgerufen - könne somit keine Rede sein. Die Kapazitätsauslastung der Bauunternehmen liegt auch weiterhin auf einem hohen Niveau: Im Juli meldete das ifo Institut im Rahmen seines Konjunkturtest eine Maschinenauslastung von 74%, fünf Prozentpunkte mehr als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

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