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R+T 2009 im Zeichen des Klimawandels

(25.7.2008) Die R+T als Weltleitmesse für Rollläden, Tore und Sonnenschutz greift vom 10. bis 14. Februar 2009 eines der drängendsten Probleme unserer Zeit auf: Den weltweit rasant steigenden Energieverbrauch, der für explodierende Preise ebenso wie für die Erderwärmung verantwortlich ist. Die Messe, zu der um die 700 Aussteller und etwa 60.000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet werden, will zeigen, dass mit dem Einsatz von modernem Sonnenschutz sowie Rollläden und Toren mit effektiver Steuerung und guter Wärmedämmung erstaunliche Energieeinsparungen möglich sind.

Während Energieeffizienz lange Zeit nur als Steckenpferd grüner Idealisten belächelt wurde, spüren es Verbraucher wie Industrie mittlerweile schmerzlich am Geldbeutel: Die Öl- und Gaspreise sind rasant gestiegen, und angesichts des weltweit wachsenden Energieverbrauchs und der berechenbaren Endlichkeit fossiler Brennstoffe rechnet auch kein vernünftiger Mensch damit, dass sie mehr als marginal sinken werden. Im Gegenteil - die Preisspirale wird sich immer weiter nach oben drehen. Um dem zu entgehen, gibt es in einigen Fällen die Möglichkeit, auf regenerative Energien auszuweichen; diese sind jedoch noch bei weitem nicht in erforderlichem Maße ausgebaut. Die beste, weil preiswerteste Variante ist es daher, den Energieverbrauch deutlich zu senken. Hierzu können die Rollladen- und Sonnenschutzbranche ebenso wie die Toreindustrie in zum Teil erheblichem Umfang beitragen.

Vorträge für Architekten

Die am Vormittag des 11. und 13. Februar stattfindenden Vortragsveranstaltungen für Architekten widmen sich ebenso wie das Fachforum Sonnenschutz am Nachmittag der Energieeffizienz. Hinzu kommt das breite Angebot der Aussteller, das von der Wärmedämmung über die Automatisierung ebenfalls einiges zu bieten hat, das die Energiekosten senkt. Dass es sich dabei nicht um "Peanuts" handelt, macht eine aktuelle Studie der ES-SO, der European Solar-Shading Organization, deutlich.

Sonnenschutzblenden und Fensterläden, so die Studie, tragen auf zweierlei Weise zur Reduktion des Energiebedarfs von Gebäuden bei: Im Winter senken sie als eine zusätzliche Isolierschicht die Heizkosten, und im Sommer reduzieren sie durch Vermeidung überflüssiger solarer Wärmegewinne den Kühlenergiebedarf.

Die ES-SO-Studie arbeitete mit Simulationen von verschiedenen Wohn- und Bürogebäudetypen in unterschiedlichen Klimazonen - Brüssel für den Westen, Budapest für den Osten, Rom für den Süden und Stockholm für den Norden. Dadurch wurde die Untersuchung auf eine sehr breite Basis gestellt. Die Ergebnisse sind trotz der Vielfalt der untersuchten Gebäudetypen geradezu verblüffend eindeutig. Im einzelnen stellten die Forscher folgendes fest:

  • Blenden und Läden können ein aktives Kühlsystem überflüssig machen.
  • Läden können den Heizenergiebedarf um ca. 10 Prozent senken.
  • Blenden und Läden können zu einer wesentlichen Verringerung des Energiebedarfs beitragen, und zwar bis zu 40 kWh/m² in südlichen und östlichen Ländern. Dabei haben Blenden und Läden in westlichen, nördlichen und östlichen Ländern die verhältnismäßig stärkste Auswirkung auf den Kühlenergiebedarf.
  • Die Wirkung von Blenden und Läden steigt mit sinkender Dichtigkeit der Räume.
  • Außen und innen liegende Läden haben die gleiche Wirkung auf den Heizenergiebedarf. Bei der Verringerung des Kühlenergiebedarfs sind jedoch außen liegende Blenden oder Läden effektiver, weil die Hitze so gar nicht erst ins Gebäude gelangt.
  • In sonnigen Regionen senken auch Sonnenschutz und Läden an der Nordostseite den Kühlenergiebedarf.
  • Wegen der unterschiedlichen Nutzung sparen Läden in Wohngebäuden mehr Heizenergie als in Bürogebäuden.
  • Der Wärmedurchgang des Fensters beeinflusst die Wirkung von Läden auf den Heizenergiebedarf, nicht aber ihre Wirkung auf den Kühlenergiebedarf.

Manche der Erkenntnisse waren zumindest in Fachkreisen schon bekannt, andere sind überraschend. Am erstaunlichsten ist jedoch das tatsächliche Energieeinsparpotential, das die Forscher ebenfalls errechnet haben: Konstruktiver Sonnenschutz und Läden können in der europäischen Union den Heizenergiebedarf so senken, dass der CO₂-Ausstoß um 31Millionen Tonnen jährlich sinkt. Die Einsparung bei der Kühlenergie ist noch frappierender: Hier ist eine CO₂-Reduktion von 80 Millionen Tonnen jährlich möglich. Und: Wer sich für Sonnenschutz und Läden entscheidet, spart häufig auch die Investitionskosten für eine Klimaanlage.


Bild aus dem Beitrag "Energiekosteneinsparung durch Schnelllauftore" vom 3.11.2005

Für Tore gibt es zwar keine vergleichbare Studie, doch ist es unbestritten, dass beispielsweise Schnelllauftore oder Tore mit guter Wärmedämmung vor allem beim Einsatz in der Industrie ebenfalls erheblich zu einer Verringerung des Energiebedarfs beitragen. Denn je kürzer ein Tor offen steht oder je "dichter" es ist, desto weniger der teuer beheizten oder gekühlten Luft im Innenraum entweicht nach draußen.

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