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Feuerverzinken - Zinkrecycling von der ersten Minute an

(19.5.2008) Das Recycling von Zink beschränkt sich beim Feuerverzinken nicht nur auf die Wiederverwertung von feuerverzinkten Produkten am Ende des Lebenszyklus, sondern beginnt bereits in der Verzinkerei. So wird beispielsweise Hartzink, ein Nebenprodukt des Feuerverzinkungsprozesses, aufbereitet und für zahlreiche Kosmetika verwendet.

Zinkrecycling aus Stahlschrotten stellt in steigendem Maße eine Alternative zur Zinkgewinnung aus Erzen dar. Nicht geringe Mengen des heute recycleten Zinks sind mehr als 100 Jahre alt und hatten ein Vorleben als Bedachung oder als Dachrinne. Aufgrund ihrer Wertigkeit werden diese Bauzinkprodukte zu fast 100 Prozent recyclet und als so genanntes Einschmelzzink zum Feuerverzinken eingesetzt.

Zink-Recycling und Primärzink

Zink kann verhältnismäßig einfach und unbegrenzt oft ohne Verlust seiner chemischen und physikalischen Eigenschaften recyclet werden. Zur Zeit werden rund 30 Prozent des Zinkbedarfs durch recycletes Zink gedeckt. Gemessen an der Menge des zum Recycling zur Verfügung stehenden Zinks insgesamt liegt die Recyclingquote für Zink aktuell bei circa 80 Prozent. Durch technologischen Fortschritt erhöht sich diese Recyclingquote kontinuierlich.

Das Zink für den Feuerverzinkungsprozess stammt aus zwei Quellen:

  • Primärzink besteht heute aus Zinkerz und zu rund 40 Prozent aus Sekundärquellen.
  • Einschmelzzink wird aus recycleten Bauzinkprodukten wie Dachrinnen hergestellt.

Während übrigens bei der Herstellung von 1kg Primärzink aus Erzen 50 MJ benötigt werden (wobei nur 20 MJ dieser Energie direkt in die Zinkproduktion gehen), sind es für die Produktion von 1kg Einschmelzzink lediglich 2,5 MJ.

Wiederverwertung von Feuerverzinkungsrückständen

Beim Feuerverzinken von Stahlteilen wird sparsam mit Zink umgegangen und es wird nur soviel Zink verbraucht wie notwendig. Materialverluste wie bei anderen Korrosionsschutzverfahren, die durch Sprühen oder ähnliche Beschichtungstechniken entstehen, fallen nicht an.

Zinkasche, die durch Oxidation der Zinkbadoberfläche entsteht, und Hartzink, eine Mischung aus Zink und Eisen, die sich auf dem Zinkbadboden ansammelt, werden vollständig recyclet. Zinkasche wird entweder in der Feuerverzinkerei recyclet oder sie wird wie das Hartzink an Recycler verkauft. Zinkasche und Hartzink werden verwendet um Zinkstaub und Präparate für Anwendungen wie Gummizusätze, Kosmetika und elektronische Komponenten herzustellen. Zinkasche kann außerdem nach entsprechender Aufbereitung wieder zum Feuerverzinken eingesetzt werden.

Wiederverwendung von feuerverzinktem Stahl

Viele feuerverzinkte Stahlprodukte können nach jahrzehntelangem Einsatz erneut verzinkt und wieder bzw. weiter verwendet werden - das gilt beispielsweise für Schutzplanken an Autobahnen. Sie werden während routinemäßiger Wartungsarbeiten ausgetauscht und ersetzt. Die "gebrauchten" Schutzplanken werden in einer Feuerverzinkerei "abgebeizt", erneut feuerverzinkt und können danach wieder eingesetzt werden. Die zinkhaltige Säure, die beim Abbeizen der Restverzinkung entsteht, wird für die Herstellung von Zinkpräparaten für die chemische Industrie benutzt.

Feuerverzinkter Stahl kann zudem leicht mit anderem Stahlschrott bei der Elektrostahlerzeugung recyclet werden. Zink verflüchtigt sich dabei sehr früh bei diesem Prozess und kann als Filterstaub, so genannter EAF-Staub (Electric Arc Furnace = Elektrostahl-Staub), in speziellen Anlagen recyclet und der primären Zinkproduktion zugeführt werden. In 2006 hat die Europäische Stahlindustrie (EU27) 1.290.750 Tonnen EAF-Staub produziert, der rund 23 Prozent Zink enthielt. 93% dieses Zinks, das heißt 276.920 Tonnen, wurden recyclet.

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