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ECOLA-Award 2008 entschieden


Monastery of Our Lady (Bild vergrößern)
 

(16.3.2008) Die Sieger des internationalen ECOLA-Award 2008 stehen fest. Am 15. Februar vergab das Preisgericht des Wettbewerbs zum Thema "Putz in der Architektur" unter dem Vorsitz von Prof. Roger Riewe drei 1. Preise, drei Lobende Erwähnungen und einen Sonderpreis für CO₂-optimiertes Bauen. Für den Wettbewerb waren 149 Projekte aus 10 Ländern nominiert worden.

Bereits zum 5. Mal wurde der im zweijährigen Rhythmus ausgelobte ECOLA-Award vergeben (bis 2004 "Bundesdeutscher Architekturpreis Putz"; siehe Beitrag "Architekturpreis Putz künftig international" vom 30.11.2004). In diesem Jahr hatten 17 Architekten aus zehn europäischen Ländern 149 Bauten für den von der Sto AG und dem Bundesverband Ausbau und Fassade im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes ausgelobten Architekturpreis nominiert. Voraussetzung dafür war ihre zumindest teilweise Prägung durch den Werkstoff Putz.

  • 36 Projekte entfielen auf die Kategorie "Sanierung / Renovierung / Umbau",
  • 20 auf die Kategorie "Schwarzbrot-Architektur"*) und
  • 93 auf die Kategorie "Neubauten".

Für den Vorsitzenden der Jury, Prof. Roger Riewe, standen jedoch nicht allein quantitative Aspekte im Vordergrund: "Wir haben einen Wettbewerb auf sehr hohem Niveau erlebt. Gleichzeitig war die Qualität der Nominierungen sehr ausgeglichen, was zu intensiven, oft kontroversen, aber immer interessanten Diskussionen in der Jury geführt hat."


Haus "D"

Die Sitzung des Preisgerichts fand am 15. Februar in Berlin statt. Jurymitglieder waren ...

  • Julien de Smedt (JDS Architects, Kopenhagen, DK),
  • Prof. Petra Kahlfeldt (Kahlfeldt Architekten, Berlin, D),
  • Wolfgang Lohbeck (Greenpeace e.V., Hamburg, D),
  • Prof. Antonio Ortiz (Cruz y Ortiz, Sevilla, E) und
  • der Juryvorsitzende Prof. Roger Riewe (Riegler Riewe Architekten, Graz, A).

Sie vergaben in jeder der drei Wettbewerbskategorien je einen 1. Preis. Daneben wurden drei Lobende Erwähnungen und erstmalig auch ein Sonderpreis für CO₂-optimiertes Bauen verliehen. Damit würdigte ECOLA Projekte, deren Entwurf die Notwendigkeit energieeffizienten Planens mit gestalterischer Qualität versöhnt.

1. Preise


"White Cube" (Bild vergrößern)
  • Monastery of Our Lady in Novy Dvur, CZ
    Architekten: John Pawson, London, GB mit Atelier Soukup s.r.o., Pilsen, CZ
    Kategorie: Sanierung / Renovierung / Umbau)
  • Haus "D" auf dem früheren Junghans-Gelände in Venedig, I
    Architekt: Cino Zucchi Architetti, Mailand, I
    (Kategorie: Schwarzbrot-Architektur)
  • "White Cube", Mason’s Yard in London, GB
    Architekten: MRJ Rundell & Associates, London, GB
    (Kategorie: Neubauten)

Lobende Erwähnung

  • Haus Am Kupfergraben 10 in Berlin, D
    Architekt: David Chipperfield Architects, London, GB
  • Dirty House in London, GB
    Architekt: David Adjaye Architects, London, GB
  • Restaurierung und Erweiterung Villa Garbald, Castasegna, CH
    Architekt: Miller & Maranta, Basel, CH

Sonderpreis für CO₂-optimiertes Bauen

  • Umbau eines Plattenbaus in der Stormstraße 14-28, Leinefelde, D
    Architekten: Stefan Forster Architekten, Frankfurt, D

Wolfgang Lohbeck von Greenpeace hob die Bedeutung des Sonderpreises für CO₂-optimiertes Bauen hervor: "Ich finde es richtig und wichtig, dass im Rahmen des ECOLA-Awards nicht nur über Gestaltung diskutiert wird, sondern auch die Nachhaltigkeit der eingereichten Bauten auf dem Prüfstand steht. Das mit dem Sonderpreis ausgezeichnete Objekt steht für ein Denken in Lebenszyklen, das Architekten heute mit Recht immer häufiger abverlangt wird."


Sonderpreis für CO₂-optimiertes Bauen: Umbau eines Plattenbaus

Auch Jochen Stotmeister, Vorstandsvorsitzender der Sto AG, sieht den Werkstoff Putz eng mit dem Thema Energieeffizienz verbunden: "Bauen mit Putz bedeutet heutzutage in aller Regel Bauen mit Wärmedämm-Verbundsystemen. Denn Fassadendämmung ist heute keine Option unter vielen mehr, sondern ein Muss. Vor diesem Hintergrund kann der ECOLA-Award helfen, gestalterische Vorurteile abzubauen." Für Jürgen Hilger, den Vorsitzenden des Bundesverbands Ausbau und Fassade, ist der ECOLA-Award 2008 endgültig zu einer festen Größe unter Europas Architekturpreisen geworden. "Die Entscheidung, mit Putz zu bauen, ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Dass sie daneben enorme gestalterische Spielräume eröffnet, hat der Wettbewerb 2008 erneut bewiesen."

An den Architekturwettbewerb 2008 schließt sich die Konferenz (ECOLA = European Conference of Leading Architects) an, die vom 6. bis 8. Juni 2008 in Porto (Portugal) stattfindet. Eingeladen sind alle Preisträger, die Nominierungs- und Wettbewerbspreisrichter sowie Vertreter der internationalen Architekturfachpresse. Auch auf der Konferenz wird der Werkstoff Putz im Mittelpunkt stehen. In Vorträgen und in Workshops werden sich die Teilnehmer mit seiner Anwendung in der Architektur sowie möglichen technischen und gestalterischen Weiterentwicklungen befassen. Zudem findet die Preisverleihung des ECOLA-Award 2008 statt.

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*)  Zur Erinnerung: Schwarzbrot-Architektur ist keine Hochglanz-Architektur, sondern unspektakuläre Alltagsarchitektur, die oft anonym bleibt, auch wenn die Projekte teilweise hohe Anforderungen an den Planer stellen und schwierig umzusetzen sind. Es ist Architektur ohne Glamour, mit ihren Licht- und Schattenseiten, mit der sich die meisten lokalen Architekten täglich beschäftigen. Dabei ist sie eine wichtige Grundlage gebauter Umwelt, da ihr auch der typische Wohnungsbau zuzurechnen ist.

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