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EZB ändert die Tonart

(10.2.2008) Angesichts einer immer deutlicheren Schwäche der US-Wirtschaft hat die Europäische Zentralbank (EZB) diese Woche damit begonnen, die Marktteilnehmer auf eine Leitzinssenkung im Euroraum in den nächsten Monaten vorzubereiten. Auch wenn die Leitzinsen am Donnerstag unverändert bei 4,0% bestätigt wurden, die begleitende Rhetorik hat sich geändert. Zum ersten Mal sprach EZB-Präsident Trichet von Gefahren für die Konjunktur in Euroland und bestätigte damit die Meinungen vieler Marktbeobachter, die schon seit Monaten durch ihre Käufe von Euroanleihen auf das Szenario einer deutlichen Konjunkturabschwächung auch in Europa setzen und die Renditen nach unten getrieben haben.

Besonders bei den kurzfristigen Zinsbindungen ist durch die EZB-Aussagen neue Bewegung nach unten entstanden und die Zinsstrukturkurve, also der Abstand zwischen kurzen und langen Zinsbindungen, wird derzeit steiler. In der Zwischenzeit versuchen die USA mit allen Mitteln der Geld- und Fiskalpolitik, die Rezession kurz zu halten und haben nach den Leitzinssenkungen der Fed diese Woche auch ein Steuerentlastungspaket verabschiedet, das den amerikanischen Konsumenten 150 Mrd. Dollar in die Geldbörsen spülen wird. Die amerikanischen Staatsanleihen haben darauf mit leichten Zinsanstiegen reagiert.

Für die nächsten Monate bleiben weiterhin alle Blicke auf die USA gerichtet, gleichzeitig wird man aber auch die Auswirkungen auf das Wachstum in Europa und Asien mit Sorge beobachten. In Euroland wird die Spekulation auf Leitzinssenkungen das Zinsniveau vorerst niedrig halten. Die Zinskurve wird jedoch steiler werden. Und das Potential für Zinsrückgänge bei den langen Laufzeiten hält Interhyp für sehr beschränkt.

Tage mit Zinsrückgängen sollten daher von Immobilienkäufern und Bauherren konsequent genutzt werden, um für Kalkulationssicherheit zu sorgen. 15-jährige Konditionen unter 5% sind historisch günstig und das gesetzliche Sonderkündigungsrecht nach zehn Jahren sorgt für zusätzliche Flexibilität, sollten die Zinsen bis dahin noch günstiger sein. Auch Schnelltilger-Darlehen, die in 20 oder 25 Jahren für Schuldenfreiheit sorgen, werden angesichts der steileren Zinskurve wieder attraktiver. Umgekehrt bedeutet eine steilere Zinskurve in Zukunft wieder höhere Aufschläge für Forward-Darlehen. Für Anschlussfinanzierer ist also Eile geboten. Produktinnovationen wie Vorfälligkeitsschutz und 100%-Finanzierungen machen es heute auch jüngeren Immobilieninteressenten mit geringem Eigenkapital und Wunsch nach Flexibilität möglich, die günstigen Immobilienpreise zum Kauf zu nutzen.

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