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Entwicklung des Wohnungsbauvolumens in Deutschland

  • Demografie und Energiekosten fördern Modernisierung

(13.1.2008) Die Modernisierung bleibt die stabilisierende Kraft im Wohnbau. Das reale Modernisierungsvolumen wird zwischen 2006 und 2020 um ca. 10 Mrd. Euro auf knapp 90 Mrd. Euro wachsen. Der Neubau hingegen setzt seine Talfahrt fort und landet 2020 bei ca. 39,5 Mrd. Euro. Entscheidende Impulse erhält die Modernisierung von der demografischen Entwicklung und dem Trend zur Energieeffizienz. Nach 2020 besteht allerdings die zunehmende Gefahr des Rückgangs, da mit stark sinkenden Haushaltszahlen zu rechnen ist, die sich dann auch negativ auf den Modernisierungsmarkt auswirken.

Entwicklung des Wohnungsbauvolumens in Deutschland (in Mrd. Euro zu Preisen von 2000)

Wie dies bereits bei früheren Studien der Heinze Marktforschung festgestellt wurde, besteht ein starker Zusammenhang zwischen der Bauaktivität und dem Alter. Der Großteil der Neubauer ist zwischen 26 und 45 Jahre alt. Die größte Gruppe stellen dabei die 31- bis 35-Jährigen. Bei den Modernisierern dominieren hingegen die älteren "Semester". Zahlenmäßig sind es die 40- bis 50-Jährigen. Die höchsten Modernisierungsausgaben pro Haushalt erzielen die 60- bis 69-Jährigen, gefolgt von den über 70-Jährigen!

Die demografische Entwicklung in Deutschland hin zu einer immer älter werdenden Gesellschaft hat damit direkte Auswirkungen auf den Baumarkt. Die Gruppe der neubauwilligen "Jungen" dünnt aufgrund der sinkenden Geburtenrate weiter aus.

Trend zur Energieeffizienz beflügelt Modernisierung

Was an der Zapfsäule oder beim Blick auf die Heizkostenabrechnung beim Verbraucher zu Ärger führt, schafft gleichzeitig Wachstumspotenzial. Denn hohe Energiepreise unterstützen den Trend zur Energieeffizienz. Insbesondere Modernisierungsmaßnahmen im Bereich der Wärmedämmung und der Nutzung moderner Heizungsanlagen mit konventionellen oder erneuerbaren Energieträgern beflügeln den Modernisierungsmarkt bis ins Jahr 2020.

Was kommt nach 2020?

Da die aktuellen Bevölkerungsprognosen des Statistischen Bundesamtes bis zum Jahr 2050 reichen, lässt sich auch der demografische Nachfrageindikator für Baumaßnahmen bis in dieses Jahr fortschreiben. Es ist klar erkennbar, dass der demografische Druck ab 2020 deutlich steigt. Dies gilt insbesondere für den Neubau in Ostdeutschland, da der Geburtenrückgang und die großen Abwanderungen in der Folge der Vereinigung die Zahl der potenziellen Bauherren drastisch hat schrumpfen lassen. In Westdeutschland wird die Entwicklung zunächst noch von den Zuwanderungen der 90er Jahre etwas stabilisiert, geht dann aber auch in eine deutliche Abwärtsbewegung über. Ähnliches gilt für das Modernisierungsvolumen, das ab 2020 auch verstärkt unter demografischen Druck gerät. Es müssten also schon erhebliche andere Einflussfaktoren positiv auf die Baunachfrage einwirken, um den beschleunigten Abschwung des Bauvolumens aufzuhalten.

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