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Absorbierende(!) Tapete gegen hochfrequente Strahlung

(11.12.2007) An der TU Ilmenau entwickelt das Fachgebiet Anorganisch- nichtmetallische Werkstoffe, in Kooperation mit dem Papiertechnischen Institut München, Tapeten zur Dämpfung von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (Mobilfunk, WLAN- und Radarstrahlung) in Wohn- und Industriegebäuden. Die elektromagnetische Abschirmung wird hierbei nicht wie bei anderen Produkten durch Reflexion sondern durch Absorption ermöglicht.

Zur Absorption werden Hexaferritpartikel kleiner als 0,5 µm hergestellt, die spezielle Syntheseverfahren (Glaskristallisationstechnik, insitu-Coating) durchlaufen, und dann als streichfähige Masse mittels gängiger Beschichtungstechnologien der Papierindustrie auf Rohpapiere aufgetragen wird. Das Papier wird so mit einer elektrisch nicht leitfähigen, aber die elektromagnetische Strahlung absorbierenden, geschlossenen Schicht versehen.

Bereits 2006 wurden auf der Materialica erste Forschungsergebnisse dazu präsentiert - in diesem Jahr lagen nun Muster vor, die bezüglich ihres Hochfrequenzverhaltens eingehend untersucht wurden. Die beschichteten Tapeten absorbieren elektromagnetische Strahlung im Frequenzbereich größer 1 GHz bis 3 dB und haben ein Gewicht von ca. 50 g/m².

Mögliche Anwendungsfelder dieser beschichteten Papiere sind neben der Abschirmung von Gebäuden auch großflächige Auskleidungen von Fahrzeugen zur Reduzierung der Auswirkungen auf Menschen oder zur Verringerung der Störpegel auf darin vorhandene elektronische Geräte.

Unterstützt wird das Projekt von der "AiF", der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen, einem speziellen industrienahen Förderprogramm, das die angewandte Forschung und Entwicklung in Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fördert.

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