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Trotz mehr Dachfläche weniger Dachflächenfenster in Österreich

(15.11.2007) Geänderte Planungs- und Bauweisen sowie Alternativen für die Belichtung und Belüftung von Dachgeschoßausbauten dämpfen die Nachfrage nach Dachflächenfenstern. Die Hersteller suchen nach neuen Ertragsbringern und setzen verstärkt auf Ergänzungsprodukte, analysieren Kreutzer Fischer & Partner in einer aktuellen Studie.

2006 wurden in Österreich mehr als 12,6 Mio. Quadratmeter Dachfläche mit einer Neigung größer 5 Grad verbaut. Nach einigen rückläufigen Jahren ist das ein Plus von 2,6% gegenüber dem Vorjahr. Von dieser Erholung ist bei den Dachflächenfenstern (noch) nichts zu spüren. Der Markt für Dachflächenfenster befindet sich seit Jahren in einer Krise: seit 2003 hat sich die jährliche Nachfrage um rd. 7% verringert. 2006 ist mit rd. 89.100 verkauften Fenstern (-1,2% gegenüber 2005) der vorläufige Tiefpunkt erreicht. Nicht nur die lahmende Baukonjunktur der letzten Jahre, sondern auch veränderte Bauweisen vor allem im privaten Wohnbau machen Dachflächenfenster zunehmend obsolet. Auch wenn das Satteldach die vorherrschende Dachbauvariante ist und bleibt, Flach- und Pultdächer erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Zudem bekommen Dachflächenfenster Konkurrenz von alternativen Lösungen zur Belichtung und Belüftung von Dachgeschoßausbauten. Dazu zählen u.a. etwa Lichtkuppeln, transparente Dachbekleidungen oder Dachgauben.

Moderate Preisanpassungen von durchschnittlich 1,5% (2006) führen daneben zu einem geringen Umsatzwachstum in Höhe von 0,3% auf nunmehr rund. 40,1 Mio. Euro. Für die kommenden Jahre sehen die Marktforscher die Sanierung als Treiber hinter der Marktentwicklung, die für eine wieder steigende Nachfrage sorgen sollte. Bewegung komme auch in die festgefahrene Preissituation. Die Durchschnittspreise werden demnach bis 2008 auf rd. 500 Euro pro Fenster wachsen und somit die Gesamtumsätze auf rund 46,7 Mio. Euro puschen.

Ergänzungsprodukte als neue Ertragsbringer

Über 65% aller Dachflächenfenster sind als klassische Schwingfenster ausgeführt. Der Anteil dieser Produktgruppe sinkt jedoch beständig zu Gunsten von Klappschwing-Fenstern, deren Anteil bereits bei 21,8% liegt. Ebenfalls rückläufig entwickeln sich die Dach- und Notausstiegsfenster. Ihr Anteil liegt 2006 noch bei knapp neun Prozent. Aufgrund der schlechten Nachfrageentwicklung, den stagnierenden Preisen und der daraus folgenden schlechten Ertragslage verlagern die Hersteller ihren Fokus zunehmend auf Zusatzsortimente. Dazu zählen zum Beispiel ...

  • elektrische Steuerungen,
  • Solarkollektoren oder auch
  • Beschattungssysteme.

2006 liegt der mit diesen Ersatzprodukten erwirtschaftete Anteil an den Gesamtumsätzen bereits bei knapp 23%. Bis 2008 erwarten wir aufgrund der überdurchschnittlichen Zuwachsraten bei den Ergänzungsprodukten eine Erhöhung des Anteils auf knapp ein Viertel der Branchenumsätze.

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Foto aus dem Beitrag "Klassische Dachwohnfenster auf Flachdächern einsetzen" vom 12.10.2006

Materialmix ähnlich wie bei Vertikalfenstern

Die Betrachtung der verwendeten Materialien im Dachfenster-Bau ergibt ein ähnliches Bild wie bei normalen Vertikalfenstern: Kunststoff ist auf dem Vormarsch. Bereits fast jedes zweite Dachfenster ist mittlerweile aus diesem Material. Auch bei Dachflächenfenstern ist der Anteil der Holzfenster abnehmend. 2003 betrug der Holz-Anteil noch 48,2%, derzeit nur noch 47,1%. Der Nachfragerückgang nach Holz fällt jedoch aufgrund mangelnder Alternativen moderater aus als bei normalen Vertikalfenstern. Alu bzw. Holz/Alu oder Kunststoff/Alu Kombination gibt es bei Dachflächenfenstern nicht. PU-beschichtete Systeme als Vorläufer der reinen Kunststofffenster haben nur mehr ganz geringe Marktbedeutung (mengenmäßiger Anteil: 3,1%).

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