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EZB deutet Zinserhöhung an

(5.8.2007) Nach der Sitzung des EZB-Rats am 2. August hat Präsident Jean-Claude Trichet eine Leitzinserhöhung um weitere 25 Basispunkte auf dann 4,25% für September signalisiert. Damit bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrem eingeschlagenen Kurs kleiner Zinsschritte, auch wenn die Kredit- und Aktienmärkte derzeit von hoher Verunsicherung geprägt sind. Die EZB achtet weiterhin auf die fundamentalen Daten und befürchtet vor dem Hintergrund der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit 26 Jahren in Euroland Kapazitätsengpässe und Lohndruck, der kombiniert mit hohen Energie- und Rohstoffpreisen die Inflationsgefahr erhöht. Dementsprechend wachsam sind die Notenbanker. Die US-Notenbank (FED) bleibt vorerst ebenfalls bei ihrer restriktiven Linie und hält die Leitzinsen unverändert bei 5,25%. Die Flucht der Investoren in Staatsanleihen hat sich aber auch diese Woche fortgesetzt und die Renditen für zehnjährige US-Treasuries auf 4,75% getrieben. Damit liegen sie wieder deutlich unter den 5,32%, die sie im Höchststand Mitte Juni erreicht hatten. Auch die Renditen in Euroland haben weiter nachgegeben und die Zinsstrukturkurve ist wieder extrem flach geworden. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Anleger an den Zinsmärkten damit rechnen, dass die US-Notenbank aufgrund der dortigen Probleme im Immobilienmarkt kurzfristig gezwungen sein könnte, die Leitzinsen doch zu senken. Die Notenbanken halten aber vorerst das Pulver trocken und betrachten die Korrekturen an den Kreditmärkten als eine längst überfällige Normalisierung, die sie mit den Zinsanhebungen der letzten zwei Jahre auch erreichen wollten. Sollte sich in den nächsten Monaten zeigen, dass das reale Wirtschaftswachstum von den Turbulenzen nicht nachhaltig beeinflusst wird, werden die Zinskurven in USA und Euroland durch höhere langfristige Zinsen wieder ihre positive Form zurück erlangen. Für die nächsten Wochen sind allerdings nervöse Schwankungen um das aktuelle Niveau zu erwarten.

Interhyp bleibt bei der Empfehlung, Tage mit Zinsausschlägen nach unten konsequent zur Absicherung der Konditionen zu nutzen. Die inzwischen wieder sehr flache Zinskurve macht besonders die längeren Laufzeiten günstig und senkt auch die Aufschläge für Forward-Darlehen, mit denen Anschlussfinanzierer die Prolongation absichern können. Über Schnelltilgerprodukte kann man gegenüber den historisch immer noch niedrigen Konditionen sogar noch weitere Einsparungen erzielen und die Rückzahlung in 20 oder 25 Jahren komplett sichern. Eine Tilgung von 2% ist in jeden Fall zu empfehlen, um in einem überschaubaren Zeitrahmen entschuldet zu sein. Sollte die Zinskurve wieder steiler werden, werden auch die Aufschläge für Forward-Darlehen wieder zunehmen. Hier ist für sicherheitsorientierte Kunden jedenfalls Eile geboten. Die auslaufenden, ehemals zehnjährigen Zinsbindungen aus 1997 lauten auf Zinsen zwischen 6,25 und 7,00%. Da sollten Kunden nicht den scheinbar günstigen Prolongationsangeboten ihrer Banken zu rund 5,50% erliegen, sondern genau vergleichen. Durch den neuen "Vorfälligkeitsschutz" ist es für Immobilienkäufer jetzt auch möglich, in definierten Härtefällen oder bei Wohnortwechsel jederzeit aus dem Darlehen auszusteigen, ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen zu müssen. Dies ist ein weiterer Grund, die aktuell günstigen Immobilienpreise zu nutzen, und vom Mieter zum Eigentümer zu werden. Die anspringende Konjunktur und steigende Mieten in einer Reihe von Ballungsgebieten könnten schon in diesem Jahr zu den ersten Preiseffekten bei Wohnimmobilien in guten Lagen führen.

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