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Polnischer Brückenbaupreis für elegante Fußgängerbrücke aus Brettschichtholz

(20.7.2007) Während der 5. Internationalen Jubiläumskonferenz INGENIEURIE 2007 in Krakau (19. bis 21. Juni) erhielt das norddeutsche Holz- und Stahlingenieurbau-Unternehmen Schmees & Lühn aus Fresenburg den Polnischen Brückenbaupreis TYTAN 2007. Ausgezeichnet wurde die Ende 2006 fertig gestellte 112 m lange Fußgängerbrücke über den Fluss Dunajec, die den polnischen Ort Sromowce Nizne mit dem Czerwony Klasztor, dem Roten Kloster, in der Slowakei verbindet (siehe auch Google-Maps):


Die Pylonbrücke ist bis auf den Pylon und die Stahlabspannungen hauptsächlich in Brettschichtholz ausgeführt. Das Brückenbauwerk wurde in Form einer Arbeitsgemeinschaft erstellt, bestehend aus den drei Firmen Schmees & Lühn Polska aus Walrzych, Schmees & Lühn Deutschland sowie dem polnischen Bauunternehmen Remost aus Debica.

Der Brückenbaupreis TYTAN wird seit 2001 jährlich vom polnischen Brückenbaumeisterverband ausgelobt. Er hat vor allem Prestigecharakter in Fachkreisen des Brückenbaus aus Wissenschaft und Lehre; Preisgelder werden keine vergeben. Bei der Preisvergabe wurden acht Projekt-Kategorien berücksichtigt. Die Anzahl der Kategorien resultierte aus den breit angelegten Themenbereichen "Geowissenschaften, Brücken, Tunnels und Straßen" der Internationalen Konferenz INGENIEURIE 2007. Die Nominierung von jeweils fünf Firmen für jede Projekt-Kategorie bewerkstelligte eine achtköpfige Fachjury aus Professoren der Technischen Hochschulen Krakau, Warschau und Breslau sowie der Berg- und Hüttenakademie und einer Fachjournalistin. Bewerben konnten sich nur Firmen, die ihren Sitz in Polen haben bzw. ausländische Firmen mit einem Tochterunternehmen in Polen.

Schmees & Lühn wurde in der Kategorie "Brückenbau" nominiert, die unter dem Motto "Brückenbauwerk des Jahres 2006" stand, und setzte sich mit seiner eleganten Fußgängerbrücke über die Dunajec in seiner Kategorie gegen die Mitbewerber durch. Sie ist mit 112 m eine der längsten Brücken dieses Typus' auf der Welt. Ihre größte freie Stützweite beträgt 90 m.

Während einer festlichen Gala im Rahmen der Internationalen Konferenz INGENIEURIE 2007 nahm Miroslaw Kubiak, Mitarbeiter des polnischen Tochterunternehmens von Schmees & Lühn, am 20. Juni den Preis TYTAN 2007 in Form einer Statue entgegen. "Wir haben uns riesig über die Auszeichnung dieses schwierigen Projekts gefreut, gerade auch weil spektakuläre Holzbauprojekte wie dieses in Polen bisher kaum vorkommen", sagte Kubiak. "Schon die Nominierung unserer Firma war für uns eine Riesensache, da große polnische Holdings wie Mosty Katowice oder Transprojekt Gdansk, die einige tausend Mitarbeiter beschäftigen, mit im Rennen waren."

Allgemeines zum Holzbrückenbau in Polen und der "Brücke des Jahres 2006"

Die Fußgängerbrücke über die Dunajec zeigt in Polen innerhalb des Brückenbaus eine neue Technologie auf. Der polnische Professor Henryk Zobel, in Polen bekannt als hervorragender Brückenbauspezialist, hat die Pylonbrücke sogar als Titelbild (Bild) für sein neues Buch gewählt, das letztes Jahr herauskam. Hier findet man eine Zusammenstellung der interessantesten Brückenkonstruktionen der Welt.

Der Sinn der Ingenieur-Konferenz in Krakau liegt auch im Austausch der unterschiedlichen Betrachtungsweisen von Ingenieurkonstruktionen. Die Ingenieure in Polen scheinen großes Interesse am Bauen mit Holz zu haben. Laut einiger Brückenbaufachleute ist das Bedürfnis bei ihnen recht ausgeprägt, die Entscheidungsträger von Bauaufgaben von den Möglichkeiten und der Qualität des Baustoffes Holz zu überzeugen. Bisher werden in Polen die meisten Brücken in Beton gebaut. Das "Brückenbauwerk des Jahres 2006" von Schmees & Lühn hat das Potenzial, dies in Zukunft zu ändern.

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