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documenta urbana Labor 2007 präsentiert neue Entwürfe zur Zukunft der Regionen

(1.7.2007) Die Innenstadt verdichten, den Fußgängern ihre Zone nehmen oder das Erbgut der Stadt sichtbar machen: Das documenta urbana-Labor der Universität Kassel hat vom 22. bis 28. Juni neun internationale Teams zu einem interdisziplinären Workshop mit dem Thema "Die Zukunft der Regionen: Kassel" eingeladen. Vor Ort in Kassel erarbeiteten Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner, Designer, Künstler und Soziologen Planungs-, Gestaltungs- und Handlungsperspektiven und sondieren die Möglichkeiten einer zukünftigen architektonischen, städtebaulichen und landschaftlichen Entwicklung der Region Nordhessen.

Mehrere Teams setzten auf die Stärkung der "Mitte" und experimentierten mit Möglichkeiten, die Kasseler Innenstadt attraktiver zu machen:

  • Das Team Wolfgang Schulze (Uni Kassel) etwa sieht Kassel als Archipel und möchte die "Insel Innenstadt" weiter verdichten.
  • Martin Schmitz (Berlin) wiederum provoziert mit dem Vorschlag, dass die Stadt Kassel, die 1953 republikweit die erste Fußgängerzone hatte, auch die erste Stadt sein sollte, die die Fußgängerzone wieder abschafft.
  • Unter dem Titel "Linking Identity" entwickelt das Team Marta Calzolaretti (Uni Rom) eine Strategie zur Vernetzung von - teilweise bisher wenig beachteten - Potenzialen der Stadt.
  • Das Team SPLITTERWERK & Angelika Fitz (Wien/Graz/Delft) stellt einen direkten Bezug zum Konzept der documenta 12 her und holt Weltarchitektur nach Kassel, Titel: "Der Migration der Form (Buergel/Noack) in der Weltkunst folgt die Migration der Oberfläche in der Weltarchitektur".
  • Mit dem 200 km² großen "Kasseler Becken", das als Stadtlandschaft interpretiert wird, beschäftigt sich das Team Tobias Mann (Kassel).

Der in Rio de Janeiro tätige argentinische Architekt, Stadtplaner und documenta-Künstler Jorge Mario Jáuregui bezieht sich mit seiner Arbeit auf das Leitmotiv der documenta 12 "Das bloße Leben". Im Rahmen der documenta 12 will er sein Projekt "Urdimbres - From Fission to Fusion - The Sense of the essential" in Kassel realisieren: ein architektonisches Objekt, das aus seinen Erfahrungen mit der Arbeit in Favelas resultiert. In Rio wie in Kassel geht es ihm vor allem die Herstellung einer urbanen DNA. Er will einen Raum schaffen, um das Individuelle mit dem Kollektiven zu verbinden und auf diese Weise eine Kontinuität zwischen diesen beiden Bereichen herstellen.

Am Donnerstag, 28. Juni, werden die Ergebnisse des Workshops in der documenta-Halle präsentiert.

Das documenta urbana Labor 2007 ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen, die der Vorbereitung einer documenta urbana dienen, die langfristig in Kassel etabliert werden soll. Ziel ist es, parallel zur Kunstausstellung documenta eine internationale Ausstellungs- und Aktionsplattform in Kassel einzurichten, die sich mit den Fragen des Städtebaues und der Architektur beschäftigt.

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