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Nur meteorologisch dunkle Wolken über der Intersolar?

(21.6.2007; Intersolar-Bericht) Bereits zum achten Mal begann am 21.6. die Intersolar, Europas größte Fachmesse für Solartechnik. Die Messe bricht erneut ihre eigenen Rekorde: mehr Fläche, mehr Aussteller und mehr Besucher als jemals zuvor. Die Zahlen demonstrieren anschaulich den Status, den die Intersolar inzwischen europaweit einnimmt. "Die Intersolar wird immer mehr zur  Drehscheibe für die internationale Solarbranche. Das gilt nicht nur für Europa, sondern auch weit darüber hinaus." so Markus Elsässer, Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH.


Nur meteorologisch dunkle Wolken über dem Intersolar-Messegelände in Freiburg?

Auf einer Fläche von rund 34.000 m² präsentieren 638 Aussteller aus mehr als 30 Nationen Innovationen der internationalen Solarbranche. Damit ist die Ausstellungsfläche der Intersolar im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Prozent gestiegen, die Zahl der Aussteller um 40 Prozent.

Bereits im Vorfeld der Messe begann mit der 3. Europäischen Solarthermie-Konferenz estec 2007 das attraktive Kongress- und Rahmenprogramm der Intersolar 2007. Mit den begleitenden Veranstaltungen werden Ausstellern und Besuchern aktuelle Informationen, praktisches Know-How und eine europaweit einmalige Plattform zum gegenseitigen Austausch angeboten.

Innovationen für Spezialisten

In insgesamt zehn Messehallen (6 davon sind Zelte) präsentieren Hersteller und Dienstleister im Rahmen einer umfassenden Produkt- und Branchenschau ihre Lösungen für Solarstrom, Solarwärme und Solares Bauen. Die beiden ersten Tage der Messe sind den Fachbesuchern vorbehalten: Am 21. und 22. Juni von jeweils 9:00 bis 18:00 Uhr haben diese die Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen und Produkte zu informieren. Am dritten und letzten Tag ist die Intersolar von 9:00 bis 17:00 Uhr auch für das allgemeine Publikum geöffnet.

Klima so gut wie nie?

Die Ursachen für die neuesten Rekordzahlen der Branche hat jetzt die aktuelle Untersuchung "Snapshot Erneuerbare Energien 2007" der internationalen Beratungsgesellschaft Ernst & Young aufgezeigt. Danach sei das Investitionsklima in der deutschen Solarindustrie positiv wie nie. "Das Vertrauen der Finanzbranche und der Anleger in die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Solarunternehmen ist groß und ebenso wichtig wie verlässliche politische Rahmenbedingungen", so Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar. Nach Angaben des BSW-Solar investiert die Branche in Forschung & Entwicklung, Kapazitätserweiterungen und den Export - und damit in Wachstum.


Auffällig: dieses flächengleiche Photovoltaik-Dach; gesehen bei systaic in Halle 9, Stand 9.3.45

Das bestätigen die Branchenzahlen: In Deutschland ist der Umsatz der Solarbranche von 3,7 Mrd. Euro im Jahr 2005 auf 4,9 Mrd. Euro im Jahr 2006 gestiegen - eine Erhöhung um rund 30 Prozent. Darüber hinaus zeichnet sich Deutschland nach Angaben des BSW-Solar durch die größte Dichte an Produktionsstätten und Forschungseinrichtungen in der Solartechnik aus.

Allein 2007 und 2008 entstehen am Standort Deutschland 15 neue Solarfabriken und bis zu 10.000 neue Solartechnik-Arbeitsplätze in Industrie, Handel und Handwerk. Bis 2012, so die Studie, kann mit einer Verdoppelung der Arbeitsplätze in der Solarbranche auf 90.000 Beschäftige gerechnet werden.

2-stellige Rückgänge bei Pellets und Solarwärme!

Dass die Bäume nicht in allen Bereichen der alternativen Energien geradewegs in den Himmel schießen, wurde auf der Pressekonferenz von Paradigma am 21.6. deutlich: Wie Geschäftsführer Matthias Reitzenstein ausführte, sieht die allgemeine (also nicht unbedingt Paradigma-spezifische) Markt- und Absatzsituation 2007 bei Pellets und Solarwärme - gelinde gesagt - bescheiden aus:

  • Holzpelletskessel (in Stück) kumuliert bis 04/2007: -65,6%
  • Solar (Röhre, in qm) kumuliert bis 05/2007: -12,4%
  • Solar (gesamt, in qm) kumuliert bis 05/2007: -18,4%

Gründe für diese Rückgänge gegenüber 2006 sieht Reitzenstein u.a. in der aktuellen Klimaschutzdiskussion. Er denkt, dass die Endkunden verunsichert sind: Soll man bevorzugt die Fassade dämmen oder doch eher neue Fenster einbauen? Oder was wird zukünftig möglicherweise mehr bezuschusst: Solarthermie, Photovoltaik, Erdwärme, Biomasse, ....  Oder muss doch zunächst ein neues CO₂-freundliches Auto angeschafft werden?

Umzug nach München 2008

Da die Hallenkapazitäten in Freiburg kein weiteres Wachstum der Messe mehr zulassen, findet die Intersolar 2008 erstmals in München statt. Die Veranstalter Solar Promotion und die Messe Freiburg, die ihre Kooperation auch am neuen Standort fortsetzen, wollen den Wechsel in die Metropole nutzen, um die Internationalisierung weiter voranzutreiben und im kommenden Jahr ein noch attraktiveres und umfangreicheres Angebot für Aussteller und Besucher anzubieten.

Träger der Intersolar 2006 waren führende europäischen Industrieverbände:

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