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"Sinterbiber", so bunt wie das Leben

(20.6.2007) Mehrere Tausend verschiedenfarbige Tondachziegel des Modells "Sinterbiber" von Erlus schmücken seit kurzem das Friedenszentrum von Kloster "Gut Aich" in Sankt Gilgen am Wolfgangsee. Im Mai wurde das neue Gebäude, mit seinen Seminarräumen, Gästezimmern, der Goldschmiedewerkstatt und dem Kellereibetrieb feierlich eingeweiht.


"Wir haben bewusst einen robusten, natürlichen Dachbaustoff gewählt. Denn wir denken langfristig und so sollte auch unser Dach beschaffen sein. Auch die Farbgebung, die so bunt ist wie das Leben, passt zur Philosophie unseres Klosters", erläutert Benediktinerpater Johannes Pausch, einer der Gründungsmitglieder des fast 15 Jahre alten Klosters.

Ziegelbrand bei 1.200° Celsius

Der "Sinterbiber" von ERLUS ist ein im Sinterbrand gefertigter Biberschwanzziegel. Weil das Brennverfahren mit 1.200° Celsius oberhalb des üblichen Ziegelbrandes liegt, zeichnet sich der "Sinterbiber" durch ein optimales Scherbengefüge*) und eine besonders hohe Festigkeit aus. Erlus fertigt den "Sinterbiber" in 12 verschiedenfarbigen Engobierungen, so dass sich auch bunt gemischte Deckungen wie beim Kloster "Gut Aich" realisieren lassen.

Zur Klosteranlage "Gut Aich" gehören neben dem neuen Friedenszentrum, das ursprüngliche Europakloster "Gut Aich" und das so genannte Hildegard-Zentrum für Physiotherapie. Das Kloster versteht sich als Refugium für alle, die inne halten und das Räderwerk des Alltags hinter sich lassen wollen. Jährlich suchen im Sankt Gilgener Ortsteil "Winkl" mehrere Hundert Menschen im Drei-Säulen-Modell der Benediktiner-Mönche - Fasten, Schweigen und Heilen - Linderung für Körper, Seele und Geist.

Europäische Lebenswerte vermitteln

"Mit unserem Europakloster haben wir uns zum Ziel gesetzt, in Europa Werte von Kultur, Religion und Menschlichkeit zu vermitteln", so Pater Pausch. Neben ihrer Seminararbeit beteiligen sich die Benediktinermönche zusammen mit Partnern aus Deutschland, Slowenien und Italien an einer so genannten EU-Lernpartnerschaft. Das Projekt soll im Rahmen der Aktion GRUNDTVIG europäische Lebenswerte vermitteln und wird von der Europäischen Union unterstützt.

zur Erinnerung:

Als den Scherben bezeichnet man fachsprachlich in der Töpferei den für die Erstellung eines keramischen Werkstücks gebrannten Ton. Die chemische Umwandlung des Tons zum Scherben beginnt bei etwa 650°C. Der erste Brand (Vor- oder Schrühbrand) erfolgt zwischen 800 und 900°C. Erst dann kann der Ton nicht mehr durch Wasser oder flüssigen Glasurbrei aufgeweicht werden. Der glasierte Scherben wird beim Zweitbrand (Glatt- oder Glasurbrand) bei 960 - 1100°C gebrannt (Quelle: Wikipedia).

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