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Masterstudiengang „Architektur und Umwelt“ als Fernstudium

(1.7.2006) Mit dem Wintersemester 2006/2007 startet der erste interuniversitäre Masterstudiengang "Architektur und Umwelt" als Fernstudienangebot der Hochschule Wismar. Experten verschiedener Hochschulen und Forschungseinrichtungen lassen ihre wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungen auf dem Gebiet des ganzheitlichen Bauens in ein Gesamtkonzept einfließen, wodurch eine hohe Qualität der Lehre garantiert werden soll. Diese Experten sind nicht nur an der Lehre beteiligt, sie haben durch ihre bisherigen Forschungsarbeiten sowie durch ihre praktische Tätigkeit den heutigen Standard des ganzheitlichen Bauens geprägt.

Bisher hat das ökologische Bauen vielfach und dennoch nur punktuell Eingang in die Arbeit der Architekten und Baufachleute gefunden, wird oftmals auf herkömmliche Lösungen aufgesattelt oder als Sonderweg deklariert. In diesem Studiengang werden für ökologische Konzepte weniger einzelne Lösungen gesucht, vielmehr sind Handwerkszeug, Techniken und Denkweisen zu erlernen und kreativ einzusetzen - für das Gebäude und sein Umfeld sowie für den gesamten Stadtraum.

Der Einstieg in die Thematik erfolgt nicht über das Bauen selbst. Zunächst werden allgemeine grundlegende Fragen gestellt und geklärt, wie zum Beispiel: Wie funktionieren Ökosysteme, wie nachhaltige technische Kreisläufe? Mit welchem Ansatz kann ich diese verstehen, ohne ausgebildeter Biologe oder Naturwissenschaftler zu sein, und wie kann Bauplanung auf diesen Erkenntnissen aufgebaut werden? Anschließend werden die Grundlagen des ökologischen Bauens, seiner Problematik und Fragestellungen vermittelt und die vielen Ansätze und noch vielfältigeren Lösungen systematisiert darstellt.

Im Hauptteil des Studiengangs wird die Fachbreite des Architektenberufes und angrenzender Berufe jeweils unter dem Blickwinkel der Umweltbelange behandelt: Entwerfen und Konstruktion, Bauphysik und Gebäudetechnik, Baustoffe und Schadstoffe, Wasser und Landschaft sowie der Städtebau. Die Klammer für alle Fächer bildet das Fach "Ökologisches Bauen". Aufbauend auf dem Grundwissen werden Analysen, Leitbilder und Leitziele sowie Zielgrößen entwickelt, jeweils für Teilgebiete wie Energie, Wasser, Baustoffe und Schadstoffe, Freiraum, Mobilität, Soziokultur und Ökonomie. Es wird vermittelt, mit welchen Mitteln die Ziele erreicht und wie sie bewertet werden können. Auch die Frage, wie sie unter einem gemeinsamen Dach zu einem Gesamtkonzept vernetzt werden können wird gestellt Eine Methodik und Systematik hierfür wird entwickelt, um aus der bisherigen punktuellen Vorgehensweise vieler ökologischer Ansätze herauszukommen.

Der Studiengang wurde vom Lehrstuhl "Grundlagen des Ökologischen Bauens" der Fakultät Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar entwickelt, einer Stiftungsprofessur der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Als Ergebnis der Zusammenarbeit der Studiengangsleiter Prof. Detlef Glücklich, Fakultät Architektur der Bauhaus-Universität Weimar, und Prof. Martin Wollensak vom Fachbereich Architektur der Hochschule Wismar kann nun ein ganzheitliches Lehrprogramm angeboten werden.

Organisiert wird der Studiengang von der Wismar International Graduation Service GmbH (WINGS GmbH), dem Fern- und Weiterbildungszentrum der Hochschule Wismar. Dadurch wird eine professionelle Abwicklung des Studienganges gewährleistet. Das Verhältnis von Präsenzveranstaltungen und Selbstlernphasen garantiert, dass dieses Studium auch neben der Berufstätigkeit absolviert werden kann. Innerhalb von vier Semestern kann der national sowie international anerkannte Abschluss "Master of Arts" mit dem Titel "Master of Architecture and Environment" der Hochschule Wismar erlangt werden.

Das Angebot richtet sich an qualifizierte Absolventen eines Studiums von Bau- und artverwandten Fächern mit dem Ziel einer Qualifizierung auf dem Fachgebiet des nachhaltigen Bauens, vorwiegend im Bereich der Planung, der Projekt- und Produktentwicklung sowie in der Verwaltung. Als Zulassungsvoraussetzung wird neben einem ersten akademischen Abschluss eine einschlägige Berufspraxis verlangt.

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