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GeothermieZentrum Bochum auf der HannoverMesse 2006

(15.4.2006) Gestiegene Gas- und Ölpreise zeigen es deutlich: Die Zukunft der Energieerzeugung und -nutzung entfernt sich immer mehr von fossilen Brennstoffen. Deshalb nimmt auch in Deutschland das Interesse an Erdwärme zu. Ihr immenser Vorteil: sie ist zu jeder Jahres- und Tageszeit gleich verfügbar. Das Geothermiezentrum Bochum (GBZ) ist ein Ansprechpartner für alle, die die Nutzung von Erdwärme in Deutschland auch in größerem Maßstab in Erwägung ziehen. Vom 24. bis 28. April präsentiert sich das GeothermieZentrum auf der HannoverMesse.

Zu finden sein wird das Forschungsinstitut auf dem Gemeinschaftsstand der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW in Halle 13. Das GeothermieZentrum Bochum ist eine Verbundforschungseinrichtung dreier nordrhein-westfälischer Hochschulen, der Fachhochschule Bochum, der Fachhochschule Gelsenkirchen und der RWTH Aachen. Das Dienstleistungsspektrum des Zentrums umfasst anwendungsorientierte Forschung und die Beratung von Unternehmen und Kommunen. Ziel ist die Untersuchung und Nutzung der geothermischen Ressourcen ebenso für einzelne Objekte wie Gebäude oder Brücken als auch für ganze Stadtteile oder Areale.

So liegt etwa die Begleitforschung für den Bau des größten deutschen Erdwärme-Kraftwerks in Brandenburg durch die Essener ENRO-Gruppe in den Händen des Geothermie GeothermieZentrums Bochum. Das Unternehmen beabsichtigt den Bau eines geothermischen Kraftwerkparks - bestehend aus vielen Einzeleinheiten von jeweils 3 MW - 5 MW elektrischer Leistung. 250 Mio. Euro sollen investiert werden, um letztlich rund 25 MW Strom aus mehr als 4.000 m tiefliegendem Vulkangestein zu gewinnen. Für die Erschließung der Erdwärme in einem Areal in Bottrop engagiert sich das GZB ebenfalls. Im Stadtteil Kirchhellen entstehen auf einer Fläche von etwa 25 ha an die 600 Wohneinheiten, ein Einkaufszentrum und anderes mehr. Für dieses Städtebauvorhaben "Nordlicht" hat das GZB die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer geothermischen Energieversorgung untersucht. Die so entstandene Studie lieferte die Entscheidungsgrundlagen für den Ratsbeschluss der Stadt Bottrop, durch den im Oktober 2005 - erstmals in Deutschland - die geothermische Energieversorgung eines Stadtquartiers in der Bauleitplanung verankert wurde.

Ein weiteres Planungsgebiet für eine solche Versorgung könnte einmal der Phoenix-See in Dortmund sein. Im Stadtteil Hörde sollen die ehemaligen Werksflächen eines Stahlwerkes zu einem Gebiet mit dem Leitgedanken "Wohnen am Wasser" umgestaltet werden. Für dieses knapp 100 ha große Areal mit rund 1.500 Wohneinheiten, Büros und Dienstleistungsbetrieben prüft das GZB die Machbarkeit für die geothermische Energieversorgung. Und auch die Modernisierung der Hattinger Südstadt könnte im Zeichen der Erdwärmenutzung stehen. Für die Hattinger Wohnungsbaugesellschaft (HWG) prüft das GZB verschiedene Optionen für eine geothermische Energieversorgung der rund 1.200 Wohneinheiten umfassenden Siedlung.

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