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Bauindustrie: Witterung belastet Bautätigkeit im ersten Quartal

  • Strengster Winter der letzten 15 Jahre
  • Stimmung der Bauunternehmer aber weiterhin positiv
  • Verluste aus dem ersten Quartal werden in Folgequartalen aufgeholt
  • "Schwarze Null" weiterhin realistisch

(11.4.2006) Die Unternehmen des Bauhauptgewerbes melden den strengsten Winter seit Beginn der gesamtdeutschen Erhebung 1991. "Die Bauunternehmer hatten im ersten Quartal aufgrund der ungünstigen Witterung Probleme, die seit Mai letzten Jahres deutlich steigenden Auftragseingänge abzuarbeiten", kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper, die neuesten Zahlen des ifo-Instituts. 75% der im März im Rahmen des ifo-Konjunkturtests befragten Bauunternehmer gaben an, dass ihre Bautätigkeit durch die Witterungsbedingungen behindert würde. Das ist der mit Abstand höchste Wert der letzten 15 Jahre. Auftragsmangel wurde dagegen nur von 32% der Befragten als Grund genannt, in Ostdeutschland sogar nur von 29%. Das ist der niedrigste Wert seit 1999.

"Die seit Ende März wieder milderen Temperaturen werden den Auftragsstau auflösen", erwartet Knipper. Das spiegelt sich auch in der Stimmung der Bauunternehmer wider: Der Anteil derer, die für die nächsten sechs Monate eine bessere bzw. gleichbleibende Geschäftslageerwarten, liegt laut ifo bei 88%. Dieser Wert wurde lediglich 1991 übertroffen. 30% der Befragten erwarten sogar eine Verbesserung ihrer Geschäftslage.

Insgesamt schauen die Unternehmen, trotz des harten Winters, wieder optimistischer in die Zukunft: Der ifo-Geschäftsklimaindex - der die Lagebeurteilung und Zukunftserwartung kombiniert - weist den besten Wert seit Mitte der neunziger Jahre aus. Besonders erfreulich - die positive Entwicklung erreicht inzwischen auch den Arbeitsmarkt: 22% der Bauunternehmer wollen in den nächsten Monaten Beschäftigte einstellen, so viele wie seit fünfzehn Jahren nicht mehr.

Der Hauptverband ist daher weiter optimistisch, die prognostizierte "schwarze Null" bei der Umsatzentwicklung in diesem Jahr zu erreichen. Dagegen wird sich der Beschäftigungsabbau vorerst nur verlangsamen; der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie rechnet trotz der Belebung der Baunachfrage nochmals mit dem Verlust von 20.000 Arbeitsplätzen.

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