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Erste Hinweise auf Belebung der Konjunktur in der Gebäudetechnikbranche

(29.3.2006) In der Gebäudetechnik hat sich laut Bundesindustrieverband Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik / Technische Gebäudesysteme (BHKS) die negative konjunkturelle Entwicklung in den letzten Jahren leicht abgeschwächt. Nach einem noch deutlichen Rückgang der Branchenumsätze von 3,4% im Jahr 2003 pendelten sich insgesamt die Umsätze 2004 und 2005 auf relativ konstantem Niveau ein. Getragen wurde diese Entwicklung insbesondere durch die zunehmend positive Entwicklung der Auslandsumsätze (2005: +10,7 %). Die Umsätze im Inland gingen hingegen 2005 erneut zurück (-3,2%). Für 2006 prognostiziert das ifo-Institut nun eine leichte Zunahme der Branchenumsätze.

2005 sind die Umsätze der HKS-Hersteller im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 1,9 % gestiegen. Damit hat sich der positive Trend des Jahres 2004 leicht abgeschwächt.

  • Negativ wirkte der Inlandsumsatz, der nach einem Plus von 2,7% im Jahr 2004 letztes Jahr rückläufig war (-2,7%).
  • Der Auslandsumsatz legte letztes Jahr hingegen nochmals kräftig zu (+12,2 %).
  • Die Großhandelsumsätze haben nach einem Anstieg von 6,4% im Jahr 2004 letztes Jahr das Niveau des Vorjahres erreicht.
  • Die Umsätze der installierenden Unternehmen (Industrie und Handwerk) waren im letzten Jahr erneut rückläufig (-4,0 %).

Die Beschäftigungssituation hat sich in der Gebäudetechnikbranche in den letzten Jahren weiter verschlechtert. Nach Angaben des ifo-Instiuts wird sich der Arbeitsplatzabbau auch im Jahr 2006 fortsetzen. Diese Entwicklung zieht sich durch sämtliche Marktstufen:

  • 2005 waren bei den HKS-Herstellern 4% weniger Personen beschäftigt als 2002,
  • in den Großhandelsunternehmen betrug der Rückgang im gleichen Zeitraum 5% und
  • bei den installierenden Unternehmen 15 %.
  • Insgesamt waren 2005 in der Gebäudetechnikbranche 12% weniger Personen beschäftigt als 2002.

Konjunkturelle Krise im Anlagenbau hält weiter an

Im Bereich der installierenden Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten zeichnet sich für das Jahr 2005 eine Fortsetzung der negativen wirtschaftlichen Entwicklung ab. Die amtlichen Statistiken deuten auf eine erneute konjunkturelle Verschlechterung hin. Hierbei ist allerdings sowohl für West- als auch für Ostdeutschland eine kleine Abschwächung der negativen Tendenzen erkennbar. In Westdeutschland hat sich die wirtschaftliche Situation 2005 im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechtert. Sowohl die Anzahl der Betriebe (-1,5%) und der Beschäftigten (-4,4%) als auch der Gesamtumsatz (-1,8%) und die gleisteten Arbeitsstunden (-5,1%) waren 2005 erneut rückläufig. Der Marktbereinigungsprozess in Ostdeutschland konnte 2005 nicht abgeschlossen werden. Die Anzahl der Betriebe hat sich 2005 im Vergleich zum Vorjahr erneut um 5,9% reduziert und die Beschäftigtenzahlen sind um weitere 7,7% zurückgegangen. Hiermit einher ging eine deutliche Abnahme der Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden (-8,9%). Der negative Trend beim Gesamtumsatz schwächte sich im letzten Jahr leicht ab (-6,5%).

Insgesamt hat sich die wirtschaftliche Lage für die HKS-Anlagenbauer wenig verändert. Die Auftragslage ist schlecht und die Bautätigkeit rapide zurückgegangen. Sowohl seitens der öffentlichen Hand als auch der Industrie ist die Nachfrage gering. Auch aus dem privaten Bereich gibt es nur wenige Aufträge. In einigen Regionen ist die Lage etwas besser, aber insbesondere in den Grenzregionen sieht die Situation immer noch schlecht aus. Vor allem in Ostdeutschland sind die Gemeinden überschuldet. Einige Bauprojekte werden über Public Private Partnership Modelle abgewickelt und gehen vielfach als Aufträge für den Anlagenbau verloren. Neue Wettbewerber machen zusätzlichen Druck auf die Preise und verschärfen den Wettbewerb. Es wird weiterhin Personal abgebaut. Der Servicebereich funktioniert noch verhältnismäßig gut. Momentan ist eine leichte Stabilisierung der Nachfrage zu spüren, wobei das Preisniveau nach wie vor schlecht ist. Kurzfristig ist allerdings nicht mit einer durchgreifenden Besserung der wirtschaftlichen Lage für den HKS-Anlagenbau zu rechnen.

Geschäftsklimaindex von Herstellern und Großhandel deutet auf konjunkturelle Erholung hin

Das Geschäftsklima in der Gebäudetechnikbranche fiel nach Einschätzung der Unternehmen im Jahr 2005 insgesamt relativ schlecht aus. Im Januar dieses Jahres ergab sich für die Geschäftslage der Gesamtbranche zwar immer noch ein negativer Wert. Dieser war aber deutlich besser als zur Jahresmitte 2005. Negativ wirkten die extrem ungünstigen Erwartungen der installierenden Unternehmen. Bei den Herstellern und im Großhandel kristallisiert sich hingegen seit Mitte 2005 eine deutliche Verbesserung des Geschäftsklimas heraus. Die optimistischen Erwartungen führen hier aktuell zu positiven Geschäftsklimawerten. Eine mögliche Erklärung für die deutlich bessere Stimmung bei den Herstellern im Gegensatz zu den installierenden Unternehmen ist der höhere Auslandsanteil dieser Firmen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Geschäftsklimawerte besteht durchaus Hoffnung auf eine leichte Belebung in der Branche. Einen Anlass zur Zuversicht hinsichtlich der weiteren Entwicklung vermittelt auch der aktuelle GfK-Indikator Anschaffungsneigung, der sich im Aufwärtstrend befindet und im Dezember 2005 um rund 15 Punkte über dem Vorjahreswert lag. Die optimistischen Erwartungen werden durch weitere positive Signale gestützt. So hat sich sowohl der ifo-Geschäftsklimaindex für die Gesamtwirtschaft als auch der für die Bauwirtschaft zuletzt verbessert.

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