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Qualitätssicherung klebebasierter Verbindungstechnik für Luftdichtheitsschichten

(24.1.2006) Die Ausführung von Stößen, Überlappungen und Anschlüssen von Luftdichtheitsschichten mit Klebebändern muss dauerhaft gewährleistet sein. Dauerhaftigkeit beschreibt im Bauwesen einen Zeitraum von bis zu 50 Jahren. Die DIN 4108-7 enthält für Verklebungen von Bahnen untereinander bzw. für Anschlüsse (z.B. Folie an Mauerwerk) eine Vielzahl von Konstruktionsempfehlungen auf der Basis moderner Klebebänder und -massen, welche auch ohne mechanische Sicherung auskommen sollen. Diese Konstruktionsempfehlungen können derzeit auf Grund fehlender Vergleichsmöglichkeiten kaum als gesicherter Stand der Technik erachtet werden.

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Mittlere Schälkräfte zweier Klebebänder in Kombination mit den Substraten PE-Folie und Sperrholz. Dargestellt sind die Werte für den Referenzfall sowie nach 42, 80, 119 und 210 Tagen beschleunigter Alterung.

Zur Beschreibung der Qualität von Klebeverbindungen für Luftdichtheitsschichten wurden im Rahmen eines Forschungsvorhabens, gefördert durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), umfangreiche Untersuchungen hinsichtlich der Einflüsse unterschiedlicher Verarbeitungsbedingungen und der beschleunigten Alterung vorgenommen. 12 am Markt erhältliche Klebebänder in Kombination mit 4 Substraten (3 PE-Folien und einem Sperrholz) wurden der beschleunigten Alterung und dem Versuch der Anfangshaftung bei niedrigen Temperaturen unterzogen.

Für die Untersuchungen der Klebeverbindungen kommen die nachfolgend aufgelisteten Verfahren zum Einsatz:

  • 180° Schältest (Schälgeschwindigkeit 10 mm / Minute).
  • Spontanhaftung bei einer Lufttemperatur von -5° C.
  • Beschleunigte Alterung bei 65° C / 80% r.F..

Es wird unterschieden zwischen Referenzfall FS,m,R und Lastfall FS,m:

  • Im Referenzfall wird die Schälkraft bei Normklima 23°C / 50% r.F. ermittelt.
  • Die 2 Belastungsfälle sind Spontanhaftung und beschleunigte Alterung.

Nach Abschluss aller Untersuchungen sind die Ergebnisse des Referenzfalls FS,m,R dem jeweiligen Lastfall FS,m gegenüberzustellen und zu bewerten.

Um die Bewertung der Klebverbindungen unter Normbedingungen sowie die Dauerhaftigkeit der Verbindung und die Anfangshaftung bei niedrigen Lufttemperaturen zu beschreiben, wird die ND/A-Kennzeichnung eingeführt.

Im ersten Schritt der Kennzeichnung wird die Einteilung der Klebeverbindungen nach der Größe der messbaren Schälkraft FS,m,R unter Normbedingungen vorgenommen (Buchstabe im Bild links). Anschließend folgt die Bewertung der Dauerhaftigkeit der Verbindung im Versuch der beschleunigten Alterung (erster Index im Bild). Der zweite Index der Kennzeichnung bewertet die Anfangshaftung der Verklebung bei niedrigen Lufttemperaturen (Restschälkraft der Verklebung bezogen auf den Referenzfall unter Normbedingungen). Im Bild ist also die ND/A-Kennzeichnung nach 120 Tagen beschleunigter Alterung für das Klebeband x in Kombination mit dem Substrat Sperrholz aus dem Bild oben dargestellt.

Mit der Kennzeichnung steht dem Anwender ein praktikables Instrument zur Verfügung, um ein für seinen Verarbeitungsfall abgestimmtes Klebeband auszusuchen. Alle Klebebänder, die eine Eignung für eine dauerhaft luftdichte Verbindung für sich beanspruchen, sollten mit der vorgeschlagenen Kennzeichnung versehen sein.

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