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Wie Kraft-Wärme-Kopplung die Stromversorgung sicherer machen kann

(28.12.2005) Dezentrale Stromerzeugung hat nicht nur wirtschaftliche Vorteile. Sie trägt auch zur Verbesserung der Versorgungssicherheit bei. Der im November 2005 in Norddeutschland eingetretene Stromausfall, der Hunderttausende von Bürgern über mehrere Tage katastrophalen Lebensbedingungen aussetzte, hat in unseren Gebieten erstmals die systembedingte Anfälligkeit der etablierten Stromversorgung aufgezeigt. Die enormen wirtschaftlichen Folgeschäden für die vom Ausfall Betroffenen sind wohl niemals genau ermittelbar.

Dieses aktuelle Ereignis wirft die Frage auf, wie der Netzbetrieb sicherer gestaltet werden kann. Eine Antwort lautet: Dezentralisierung der Stromerzeugung. Dazu muss man auch nicht auf den Sinneswandel der großen Stromunternehmen, Netz- und Kraftwerksbetreiber, warten.

Dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die hocheffizient und umweltfreundlich zusammen mit der Wärme auch Strom erzeugen, stützen das Netz und können die Stromversorgung in Deutschland sicherer machen. Die verfügbaren Techniken sind längst ausgereift und reichen von großen Heizkraftwerken für Fernwärme und Industrie bis zu Klein-Blockheizkraftwerken für Privathäuser und Gewerbe. Strom, der vor Ort erzeugt wird, muss nicht über Hochspannungsnetze transportiert werden. Die Technische Universität München hat 2004 im Auftrag der Augsburger Lechwerke eine Untersuchung mit dem Titel "Energiewirtschaftliche Bewertung dezentraler KWK-Systeme für Hausenergieversorgung" durchgeführt. Ein Ergebnis der Studie: "Der Einsatz dezentraler Erzeugungssysteme führt in dieser Studie zu einer Reduktion der Netzbelastung um etwa die Hälfte und zu einem Rückgang der gelieferten Energiemenge um etwa zwei Drittel."

Selbst wenn es durch Naturkatastrophen zu weitläufigen Zusammenbrüchen der Stromversorgung käme, würde sich die anschließende Wiederinbetriebnahme des Stromnetzes deutlich vereinfachen, denn es würden nicht nur die Stromverbraucher zugeschaltet, sondern auch die Stromerzeuger.

KWK-Anlagen können auch für einen Inselbetrieb ausgelegt und dann selbst bei totalem Netzausfall unabhängig weiter betrieben werden. Für all diejenigen, die sich mit einer solchen Investition nicht befassen können oder wollen, bietet sich Contracting als Lösung an. Dabei plant, finanziert, errichtet und betreibt ein darauf spezialisiertes Energie-Dienstleistungsunternehmen (Contractor) anstelle des Nutzers die KWK-Anlage.

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