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Wohnnebenkosten: Preistreiber Heizöl und Gas

(24.12.2005) Die Wohnnebenkosten haben sich nach Berechnungen des ifs Städtebauinstituts in Berlin in diesem Jahr um 2,2 Prozent verteuert und werden damit erneut über der allgemeinen Inflationsrate von 2,0 Prozent liegen. Bereits in den beiden Vorjahren hatten die Wohnnebenkosten mit 2,3 Prozent (2004) bzw. 1,6 Prozent (2003) deutlich über den Lebenshaltungskosten von 1,6 Prozent bzw. 1,1 Prozent gelegen. Der Anstieg der (Nettokalt-) Mieten hat sich dagegen nach Angaben des Instituts wieder verlangsamt: Mit 0,9 Prozent lag er 2005 gleich hoch wie 2004 und nur etwa halb so hoch wie der Anstieg der Lebenshaltungskosten.

Dr. Stefan Jokl, Leiter des Instituts: "Preistreiber bei den Nebenkosten sind im fast abgelaufenen Jahr mit deutlichem Abstand erneut die flüssigen Brennstoffe, also insbesondere Heizöl, mit einer Erhöhung um 34,2 Prozent nach 11,4 Prozent im vergangenen Jahr und Gas mit einer Erhöhung um 10,4 Prozent nach einer relativ geringen Verteuerung im vergangenen Jahr um 1,0 Prozent. Auch die Strompreise weisen mit 4,2 Prozent wie in den Vorjahren einen überproportionalen Anstieg auf. Angesichts dieser Entwicklung müssen sich Mieter auf erhebliche Nachzahlungen bei den Nebenkostenabrechnungen einstellen."

Verlangsamt hätten sich die Preisanstiege für die Wasserversorgung mit 2,0 Prozent nach 2,7 Prozent im Jahr 2004, für feste Brennstoffe mit 0,8 Prozent nach 1,0 Prozent und für die Abwasserentsorgung mit 0,5 Prozent nach 2,9 Prozent. Bei den Müllabfuhrgebühren sei dagegen wieder eine leichte Preisbeschleunigung eingetreten; mit einem Anstieg um 2,3 Prozent seien die Gebühren hier deutlich stärker gestiegen als im Vorjahr mit 1,5 Prozent.

Entwicklung der Wohnnebenkosten 2005 gegenüber 2000 (Veränderung in Prozent)
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Quellen: ifs Institut für Ständebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen e.V., Berlin; Statistisches Bundesamt

Im längerfristigen Vergleich der letzten sechs Jahre liegen nach Feststellung des Instituts die Preise für Gas mit einem Anstieg um 34,0 Prozent gegenüber 2000 unverändert an der Spitze vor den flüssigen Brennstoffen mit einem Anstieg um 32,6 Prozent und dem Strom mit einer Verteuerung um 23,7 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgten die Müllabfuhrgebühren mit einer Erhöhung um 10,5 Prozent und den Kosten für die Abwasserentsorgung von 9,7 Prozent. Insgesamt hätten die Wohnnebenkosten in dem Zeitraum 2000 bis 2005 um 8,8 Prozent und damit stärker als die Lebenshaltungskosten mit 8,3 Prozent und die Mieten mit 5,9 Prozent zugelegt.

Das Institut hebt hervor, bei der Entwicklung der Mieten müsse man berücksichtigen, dass es sich hierbei um einen statistischen Durchschnittswert handele. In vielen Regionen, insbesondere in den Ballungsräumen, hätten die Mieten bereits wieder deutlich stärker angezogen. Da in anderen Regionen mit Wohnungsleerständen andererseits Mietrückgänge festzustellen seien, komme es in einem statistischen Durchschnittswert dadurch zu Nivellierungstendenzen.

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