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Stolpe: "Bundesregierung erleichtert Erhaltung historischer Stadtkerne"

(30.8.2005) "Die Erneuerung der historischen Städte in den neuen Ländern ist eine Erfolgsgeschichte und ein ermutigendes Beispiel für gelungenen Aufbau Ost. Jetzt kommt es darauf an, dies im Zeichen des Stadtumbaus beizubehalten. Die Erhaltung der wertvollen Bausubstanz und des historischen Stadtbildes müssen vorrangige Ziele des Stadtumbaus sein. Der Rückbau der Städte muss vor allem von außen nach innen erfolgen. In den historischen Kernen darf keine wertvolle Bausubstanz geopfert werden." Das sagte der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Dr. Manfred Stolpe auf dem 13. Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz in Quedlinburg.

Stolpe wandte sich damit gegen das vorschnelle Aufgeben alter Bausubstanz. Wertvolle Gebäude müssten auch dann erhalten werden, wenn das Geld zur vollständigen Erneuerung zur Zeit fehle. Der Minister appellierte an die Akteure in den Städten, sich auf die Ausdauer der Aufbruchphase nach 1990 zurückzubesinnen und nicht zum Abriss aus Resignation zurückzukehren, so wie das in den letzten DDR-Jahren geschah. Stolpe erklärte vor den 300 Kongressteilnehmern: "Die Erhaltung historischer Städte verlangt einen langen Atem. Wer hätte 1990 gedacht, welchen Glanz viele Straßen und Plätze heute schon wieder gewonnen haben? Deshalb müssen wir der Zukunft auch weiterhin eine Chance geben und bedrohte Gebäude zunächst einmal sichern, wenn wir sie nicht sofort renovieren können." Damit dies nicht am Geldmangel der Kommunen scheitert, könnten einfache Sicherungsmaßnahmen jetzt auch ohne kommunalen Eigenanteil gefördert werden. Das sehe die neue Verwaltungsvereinbarung Städtebauförderung 2005 vor. Der Bundesminister forderte die Länder auf, diese neue Möglichkeit zu nutzen.

Stolpe hob die finanzielle Unterstützung hervor, die das 1991 speziell für die neuen Länder geschaffene Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" bei der Erneuerung der historischen Städte leiste. Bislang habe der Bund für die Erhaltung der historischen Stadtkerne über 1,4 Milliarden Euro bereitgestellt. In diesem Jahr kämen 92 Millionen Euro hinzu.

"Was mit diesen Mitteln erreicht wurde, ist eindrucksvoll, wird aber in der täglichen Auseinandersetzung mit den aktuellen Herausforderungen vielfach vergessen. Deshalb wollen wir den 15. Jahrestag der Wiedervereinigung zum Anlass nehmen, die Leistungen der Stadterneuerung in den neuen Ländern seit 1990 mit einer Ausstellung zu würdigen; das gilt insbesondere für den Städtebaulichen Denkmalschutz. Die Ausstellung steht unter dem Motto 'Denk!mal: Alte Stadt - Neues Leben'. Sie wird zeigen, dass in die alten Städte wieder neues Leben einziehen konnte und dies nur durch das gemeinsame Engagement von Bürgern, Gemeinden, Ländern und Bund möglich war", kündigte der Minister an.

Veranstalter der Ausstellung sind die Bauministerien aller neuen Länder, die kommunalen Spitzenverbände, das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und das Bundespresseamt.

Die Ausstellung 'Denk!mal: Alte Stadt - Neues Leben' wird am 30. September in Berlin eröffnet und wird auf eine mehrjährige Wanderschaft durch Städte in Ost und West gehen.

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