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Projektbericht: Raum-in-Raum System für Sanitärzellen im Flughafen Berlin Tegel

(26.8.2005) Im Transitbereich des Flughafens Berlin Tegel sollte nachträglich ein neuer Sanitärtrakt wirtschaftlich in Trockenbauweise integriert werden. An sich keine große Baumaßnahme, bis auf die Tücke, dass es keine Möglichkeit zur Befestigung einer Standardkonstruktion gab. Also versuchte man es mit dem neuen Knauf Raum-in-Raum "Cubo" (interne Bezeichnung "K 375"):

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Lediglich einen Raum für je ein Waschbecken und je eine Toilette pro Einheit (Männer / Frauen) galt es im Transitbereich des Berliner Flughafens Tegel zu realisieren, möglichst schnell und wirtschaftlich in Trockenbauweise. Als problematisch bei der Umsetzung erwiesen sich jedoch die baulichen Randbedingungen, die keine Möglichkeit zur Befestigung einer Standardkonstruktion zuließen. Während die Raumhöhe der Halle mit zirka 5 Metern von vornherein keine Maßgabe für die Raumhöhe der WC-Anlage bildete, setzte deren Positionierung entlang einer raumhohen Innenverglasung dem klassischen Trockenbau konstruktive Grenzen, denn: Als Raum-in-Raum Lösung ohne vorhandene flankierende Bauteile zur Befestigung sind freistehende Raumzellen bislang nur in Kombination mit Hilfskonstruktion realisierbar gewesen - z.B. aus Holz oder aus Stahlhohl-Profilen, die als Gestell die fehlenden flankierenden Bauteile ersetzt hätten.

Knauf hat auf der Grundlage dieser bislang praktizierten Konstruktionsweise das Knauf Raum-in-Raum System K 375 bzw. "Cubo" konzipiert und geprüft. Die Tragkonstruktion des Systems besteht im Wesentlichen aus Teleskop-Systemstützen (70 x 70 x 248 mm), umlaufenden UA-Profilen sowie Verbindungselementen. Für die Deckenkonstruktion wird die Knauf Freitragende Decke eingesetzt, die Wandkonstruktion besteht aus Knauf Metallständerwänden W 111 bzw. W 112. Die Aussteifung der Konstruktion erfolgt über die Beplankung entsprechend den spezifischen Anforderungen ein- oder zweilagig mit Knauf Diamant bzw. Knauf Fireboard A1.

Individuelle Lösung mit Systemsicherheit

Zehn Systemstützen, über UA-Profile miteinander verbunden, bilden das statische Grundgerüst der rund 1,50 Meter breiten, insgesamt rund 7,70 Meter langen und 2,50 Meter hohen Raumzelle im Berliner Flughafen. Die Tragkonstruktion der freitragenden Decke besteht aus zwei Rücken an Rücken verschraubten UA100-Profilen, die im Achsabstand von 60 cm in die umlaufenden UA-Profile geschoben und befestigt sind. Zugleich ermöglicht die Dimensionierung der Konstruktion den Aufbau der vom Bauherrn geforderten Begehbarkeit der Decke mit 100 kg/m².

Die drei frei stehenden Seiten der Raumzelle sind als Knauf Wandkonstruktion W 112 mit CW-100-Profilen ausgeführt, wodurch eine freie Installationsführung im Bereich der Systemstützen erreicht ist. Während innen die Beplankung der Wandflächen aus einer Lage Knauf Diamant und einer zweiten Lage aus GKF-Platten imprägniert besteht, sichern außen zwei Lagen Knauf Diamant die geforderte Stabilität. Die Rückwand zur Innenverglasung hingegen ist zwischen den Systemstützen als Knauf Vorsatzschale W 626 realisiert. Die Freitragende Decke ist innen mit zwei Lagen GKF-Platten imprägniert beplankt, außen ebenfalls mit zwei Lagen Knauf Diamant.

Knauf Raum-in-Raum System

Mit einer lichten Raumhöhe, stufenlos von 2,50 m bis 3,20 m justierbar, und einer maximalen Breite von 7,50 m kann das Knauf Raum-in-Raum System sowohl frei als auch im Anschluss an eine bestehende Wand bzw. Wandecke oder wie in Tegel vor einer Verglasung stehen, wobei die Länge unbegrenzt ist. Bei größeren Räumlängen werden jedoch Queraussteifungen notwendig. Öffnungen sind bis zu einer Breite von 1,50 m ohne weitere Maßnahmen möglich. Innerhalb dieser Eckdaten kann sich das Design einer Raumzelle frei bewegen. Runde Formen sind z.B. ebenso umsetzbar wie besondere Deckengestaltungen. Fünf gestaffelte System-Varianten entsprechen den in der Praxis meist geforderten Qualitäten hinsichtlich Brand- und Schallschutz. Die Bandbreite reicht dabei von Schalldämmwerten von 30 dB bei der einfachsten Ausführung ohne Brandschutz über 50 dB mit einem Brandschutz von F90 (Variante 3) bis hin zu einem möglichen Schallschutz des Raumes von 55 dB mit einem Brandschutz von F90 (Variante 5). Zudem kann die Decke der Raumzelle so ausgeführt werden, dass sie für Wartungsarbeiten begehbar ist. In Berlin ist eine Auflage mit 18 mm dicken OSB-Platten gewählt.

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