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Forschungsstelle der Ziegelindustrie mit positiver Bilanz

(17.8.2005) Die hohe Relevanz von Forschung und Entwicklung für den Baustoff Ziegel in seiner vielfältigen Anwendung betonte Dipl.-Ing. Karl-Heinz Brakemeier, Vorstandsvorsitzender der Forschungsstelle der Deutschen Ziegelindustrie e.V., auf der diesjährigen Mitgliederversammlung in Köln. Abgeschlossene Forschungsvorhaben der Vergangenheit hätten nicht nur die Spitzenpositionierung des Ziegels als moderner, funktionssicherer und umweltfreundlicher Baustoff bewirkt, sondern auch den aktiven Beitrag der Forschungsstelle zur Existenzsicherung der Branche bewiesen. Deshalb sei es trotz schwieriger wirtschaftlicher Zeiten dringend notwendig, die Arbeit der Forschungsstelle weiterhin engagiert zu unterstützen und die produktübergreifende Gemeinschaftsforschung zu erhalten. Er warnte davor, sich aus wirtschaftlichen Gründen von der Forschung zu verabschieden. "Die Forschung stellt längst die Lebensversicherung für die Ziegeleiunternehmen dar. Das, was wir privat für die Altersvorsorge ausgeben, das müssen wir unbedingt auch in die Vorsorge unserer Branche stecken."

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"Ins Grüne geöffnete Niedrigenergiehaus": 2. Platz beim Unipor-Architekturpreis (siehe Meldung vom 21.1.2005)

Vor der Mitgliederversammlung legte Brakemeier eine positive Bilanz des zurückliegenden Jahres vor. Insgesamt seien 17 Schlussberichte eingegangen. Davon wurden allein 12 Forschungsvorhaben aus Eigenmitteln der Forschungsstelle ganz oder teilweise finanziert sowie durch interessierte Ziegelwerke und Produktarbeitsgemeinschaften getragen. Fünf weitere Projekte größeren Umfangs wurden durch die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigung (AiF) "Otto von Guericke" e.V., Köln, finanziert. Die Durchführung der Forschungsvorhaben lag mehrheitlich beim Institut für Ziegelforschung, Essen. Inhaltliche Schwerpunkte waren die Bereiche ...

  • Energieeinsparung und CO₂-Reduzierung,
  • Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Trocknung keramischer Erzeugnisse,
  • Forschung im Vorfeld von Normungsvorhaben zur Unterstützung der Positionen aus der Ziegelindustrie sowie
  • Umweltschutz bei Ziegelherstellung und Anwendung von Ziegeleierzeugnissen.

Nach Aussagen des Vorsitzenden werden die Auswertungen der Forschungsberichte den Leitungsgremien und den Mitgliedern der Forschungsstelle sowie der übrigen Ziegelindustrie zur Verfügung gestellt und ausgewählte Berichte in Fachmedien sowie auf öffentlichen Veranstaltungen publiziert. Durch dieses breite Spektrum sei "für alle interessierten Mitarbeiter der Branche der Zugang zu neuesten Forschungsergebnissen möglich. Sie können zu technischem Fortschritt und Kosteneinsparungen im Unternehmen genutzt werden." Das Themenspektrum der aktuell eingereichten Forschungsanträge reicht ...

  • von "Ursachen und Maßnahmen zur Vermeidung von Rissbildung in der Frühphase der Rohlingstrocknung"
  • über den "Einsatz von nachwachsenden Brennstoffen und sonstigen Ersatzbrennstoffen beim Brand optisch anspruchsvoller Sichtziegel"
  • bis zu "Dauerstandfestigkeit von Ziegelmauerwerk"
  • und dem "Umlaufenden oder vibrierenden Abschneider zur Glättung des Schnittbildes und zur Vermeidung von Dellen in filigranen Lochstrukturen".

... aus der Meldung "Verkürzte Bauzeit durch Ziegel-Wandelemente" vom 19.4.2005

Rückblickend hob Brakemeier noch einmal die Bedeutung der AiF für die Ziegelbranche hervor. Bei den Finanzmitteln der AiF handele es sich um Gelder, die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit zur "Förderung der Gemeinschaftsforschung der mittelständischen Industrie im vorwettbewerbsrechtlichen Bereich" zur Verfügung gestellt werden. Die für die Forschung der Ziegelindustrie allein in den letzten 20 Jahren durch die AiF bereitgestellten Mittel bezifferte er auf mehr als 11 Mio  €. "Die AiF sichert damit die Basis für eine intensive Grundlagenforschung der Ziegelindustrie."

Gleichwohl sei es nach Worten des Vorstandsvorsitzenden erforderlich, auch aus den eigenen Reihen verstärkt zur wirtschaftlichen Absicherung der Forschungsstelle beizutragen. Deshalb plane man derzeit ein für alle Ziegelwerke finanziell akzeptables Organisationskonzept. Als Zielsetzung nannte er die Notwendigkeit, bei aktuellem Forschungsbedarf - z.B. beim Umweltschutz - schnell aus eigener Kraft reagieren zu können und nicht auf finanzielle Mittel warten zu müssen. Aufgabe sei nicht, Gelder bereit zu halten und zur Forschung auf die Produktgruppen "gerecht" zu verteilen. Vielmehr solle der Beirat als über alle Facetten kompetentes Beratungsgremium gemeinsam mit dem Vorstand entscheiden, welche Forschungsprojekte in Angriff zu nehmen und wie die entsprechenden Finanzierungen zu regeln sind. Im Mittelpunkt müssten beispielsweise die normenbegleitende Forschung, die Verringerung des Energieeinsatzes sowie die weitere Absenkung der Emissionen stehen. Das erstmals im Entwurf vorgestellte Konzept wird jetzt in den Gremien diskutiert und abgerundet. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Spätherbst soll es verabschiedet werden. Fazit: "Wir Unternehmer müssen die treibende Kraft zur Erhaltung der Gemeinschaftsforschung sein. Mit diesem Konzept kann ein neuer Start gelingen. Deshalb müssen die Ziegler alle an einem Strang ziehen, damit der Baustoff Ziegel weiterhin eine gute Zukunft hat."

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