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Die Gewinner des von VELUX ausgelobten Attic Award 05

  • Mit kreativen Lichtideen zum Kulturerbe

(3.5.2005) Mit insgesamt zwölf Arbeiten haben sich die Preisträger auf außergewöhnliche Weise mit dem Thema "Licht der Architektur" auseinandergesetzt. Am 11. April fand die feierliche Ehrung in Hamburg statt. Dort nahmen die Studenten in Begleitung ihrer Professoren die Trophäen entgegen. Schon am nächsten Tag traten sie ihre Gewinnerreise zum Weltkulturerbe nach Havanna an:

Architektur, Tageslicht, VELUX Attic Award, Weltkulturerbe, Havanna
alle Fotos: Velux Deutschland

Mehr als 200 Studentinnen und Studenten aus der gesamten Bundesrepublik nahmen am Attic Award 05 unter dem Thema "Licht der Architektur" teil. Der Jury fiel es nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. "Es waren viele unterschiedliche Arbeiten dabei - von der Fassadengestaltung eines bestehenden Gebäudes bis hin zum Findling, in den man hineinkriechen kann, um Licht zu entdecken", erklärt Jurymitglied und Ingenieur für Lichtplanung Peter Andres. Weitere Ausschussmitglieder waren die Architekten Carlo Baumschlager und Prof. Dörte Gatermann sowie Oliver G. Hamm vom Deutschen Architektenblatt, Berlin und Thomas Greiser, Leiter Team Architektur VELUX, Hamburg. Bei der Beurteilung der Arbeiten legten die Preisrichter Wert auf eine kreative Umsetzung des Themas "Licht der Architektur" sowie das fachliche Können der Studenten. "Wir möchten junge Nachwuchsarchitekten für das Thema Tageslicht sensibilisieren", sagt Thomas Greiser. "Tageslicht spielt bei VELUX eine entscheidende Rolle. Wir wollen Studenten frühzeitig an das Thema heranführen, damit sie lernen, das architektonische Potenzial dieser natürlichen und unerschöpflichen Lichtquelle zu nutzen."

Das Licht auf Kuba entdecken

Nach der Preisverleihung flogen die Gewinner des Attic Award 05 für sechs Tage nach Havanna. Gemeinsam mit kubanischen Architekten sammelten sie dort Erfahrungen und Eindrücke für den Umgang mit Licht in der Architektur. Im Anschluss an die Reise werden die Siegerarbeiten an den Hochschulen der Gewinner ausgestellt. Zudem werden die gekürten Projekte in einer Dokumentation veröffentlicht.


Nachfolgend stellen wir Ihnen drei der zwölf prämierten Arbeiten vor. Die Studentinnen und Studenten erhielten für ihre  Umsetzung des Themas "Licht und Architektur' eine besondere Auszeichnung.

Lichtfalle

Tchavdar Todorov, Student an der Hochschule der Künste in Berlin, thematisiert mit seinem Modell die Qualität des Tageslichts. Durch zwei seitliche Öffnungen betritt der Betrachter den Findling. Die Öffnungen gehen in einen keilförmigen Spalt über. Durch ihn werden die im Laufe der unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten wandernden Sonnenstrahlen in das Innere geleitet. Das reflektierte Licht verfängt sich im Raum. Die sich wandelnden Farbnuancen beleben die Innenflächen des Findlings.


Der Findling soll dem Betrachter als Zufluchtsstätte dienen - als ein Ort, an dem er sich auf seine Sinneserfahrungen konzentrieren kann und in dem für einige Minuten andere Zeitverhältnisse herrschen. Das Modell wurde im Maßstab 1:10 aus Gips hergestellt.

Moving Light Cage

Auf der Basis von John Cages Musikstück "A Room" haben Silvia Grüning und Harald Henze von der Fachhochschule Darmstadt den Lindentunnel in Berlin (siehe Wikipedia) mit Tageslicht erleuchtet. Er unterquert die Allee "Unter den Linden" zwischen der Deutschen Staatsoper und der Humboldt Universität. Die Tonstruktur des Stücks wird unmittelbar auf die Architektur und Lichtstimmung übertragen. Auf diese Weise wechseln kurze Streiflichter mit langen Tageslichtpassagen, ist der Lichteinfall im Tunnel besonders intensiv oder eher gedämpft.


Durch diese außergewöhnliche Partitur des Bauwerks entstehen unterschiedliche Stimmungen, die der Passant wahrnimmt. Mit jedem Schritt, jeder Bewegung erscheint der Lindentunnel in einem anderen Licht - so entdeckt der Passant seine Umgebung neu.

Ein Haus für die Kunst, Amsterdam

Antje Bittorf von der Bauhaus Universität Weimar schuf in ihrem Entwurf drei außergewöhnliche Häuser für die Kunst. Obwohl als Einheit konzipiert, erhält jedes Gebäude durch den individuellen Umgang mit Licht seinen eigenen Charakter. Der "Turm" lebt von der Tiefe des inneren Raumes und dem horizontalen Lichteinfall. Der "Garten" wird durch einen vertikalen Lichteinfall geprägt. Beim "Brunnen" gräbt sich der innere Lichthof tief in die Erde. Das sich in einer Wasserfläche reflektierende Tageslicht lässt eine unwirkliche Stimmung beim Betrachter aufkommen. Es wird eine Welt geschaffen, die mit der Nutzung der drei Gebäude als Filmhaus und Filmmuseum korrespondiert: Der Film wird von der Leinwand reflektiert, ebenso wie das Licht vom Wasser.


Weitere Fotos der eingereichten Projekte und die Urteilsbegründungen der Jury sind unter www.VELUX.de im Fachbereich Architektur veröffentlicht.

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