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Eigenheimneubau kehrt in die Städte zurück

  • Größte Dynamik in Kernstädten
  • Erholung im Mietwohnungsbau signalisiert schon erste Trendwende in Ballungsräumen
  • Höhere Wachstumsraten im Süden

(18.4.2005) Allen Vorurteilen zum Trotz: Seit Einführung der Eigenheimzulage im Jahre 1996 hat sich der Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern in den westdeutschen Ballungsräumen bis 2004 wesentlich besser als auf dem Lande entwickelt. Dies teilt LBS Research nach einer aktuellen Analyse der Baugenehmigungsstatistik mit. Das mit Abstand größte Wachstum wies der Eigenheimbau dabei mit 65 Prozent in den Kernstädten auf, während in den Randbereichen der Ballungsräume ein moderates Plus von 1 Prozent registriert wurde. In den übrigen, dünner besiedelten Gebieten Westdeutschlands sank der Eigenheimbau nach einem Zwischenhoch Ende der 90er Jahre im Vergleich zu 1995 um insgesamt 14 Prozent:


Bereits seit vier Jahren hat der Eigenheimbau zugleich den Geschosswohnungsbau in den Ballungsräumen als Nummer 1 der Wohnungsbautätigkeit abgelöst. Entstanden dort Mitte der 90er Jahre noch fast dreimal so viele Wohnungen auf der Etage wie in Ein- und Zweifamilienhäusern, liegt der Eigenheimneubau jetzt in den zehn westdeutschen Ballungsräumen insgesamt um 28 Prozent über dem Bau von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Lediglich in den süddeutschen Miethochburgen München und Stuttgart hat der Geschosswohnungsbau noch die Nase vorn.

Ein genauerer Blick in die Statistik zeigt, dass das durch die damalige Debatte um die Wohneigentumsförderung ausgelöste "Strohfeuer" bei den Eigenheimgenehmigungen im Jahre 2003 außerhalb der Brennpunkte der Wohnungsnachfrage ausgeprägter war. Hier folgte einem Anstieg um 14 Prozent im vergangenen Jahr ein noch schärferer Einbruch um 19 Prozent. In den Ballungsräumen waren die Schwankungen mit plus 6 bzw. minus 4 Prozent deutlich schwächer ausgeprägt. Dies zeigt nach Einschätzung der LBS-Experten, dass das kurzfristig verfügbare Angebot an Bauflächen für privaten Wohnungsbau in den Ballungsräumen begrenzt ist.

Zugleich ist im Jahre 2004 in den Ballungsräumen ein erster Anstieg im Geschosswohnungsbau zu registrieren. Hier nahmen die Genehmigungen im vergangenen Jahr von ihrem Tiefpunkt des Jahres 2003 wieder um 2 Prozent zu. Noch ausgeprägter ist diese Trendwende in den Kernstädten mit plus 9 Prozent. Besonders deutlich war insgesamt die Erholung in den süddeutschen Regionen. Allein im vergangenen Jahr nahm dort der Mehrfamilienhausbau (auch außerhalb der Ballungsräume) um 4 Prozent zu, verglichen mit einem nochmaligen Rückgang um 7 Prozent im nördlichen Teil des früheren Bundesgebiets. In Ostdeutschland stand 2004 sogar ein nochmaliger Rückgang um 19 Prozent zu Buche.

Dies ist nach Auffassung von LBS Research ein Indiz dafür, dass auf manchen Wohnungsmärkten nach jahrelangem Abschwung nunmehr die Trendwende unmittelbar bevorsteht. Vor allem in den Regionen, die auf Wachstum und Prosperität setzen, müssen die Städte möglichst bald die Signale bei der Wohnungsbauentwicklung auf Grün stellen, wenn sie ihre Zukunft als Wirtschafts- und Wohnstandort sichern wollen.

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