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Korrosionsschutz und Betonbeschichtung für die drittgrößte Moschee der Welt

  • PeinigerRöRo hilft beim Bau der "Scheich Zayed Moschee" in Abu Dhabi

(7.3.2005) An einem Prestigeobjekt der ganz besonderen Art ist Peiniger International, Tochtergesellschaft des Gelsenkirchener Mehrgewerke-Dienstleisters Peiniger RöRo, beteiligt: Vor den Toren von Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, wächst zu Ehren des Ende 2004 gestorbenen Staatsführers die Zayed AI Nahyan-Moschee heran und wird bei ihrer Fertigstellung das drittgrößte islamische Gotteshaus der Welt sein (siehe Google-Maps). Bauleiter und Koordinator ist die Halcrow Group. Für die aktuelle Phase der Feinarbeiten wurde ein Joint Venture aus den Firmen Six Construct, einer Tochter der belgischen Besix, und der Arabian Construction Company (ACC) gegründet. "AI Mazroui & Peiniger International", Tochtergesellschaft der Peiniger International Gelsenkirchen, zeichnet für die Betonbeschichtung sowie den Korrosions- und Brandschutz verantwortlich.

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Die Moschee mit einem Bauwert von geschätzten 700 Millionen Dollar soll im November 2006 fertiggestellt werden und 40.000 Menschen Platz bieten. Das Gebäude hat eine Grundfläche von mehr als 22.000 Quadratmetern. Zirka 210.000 Kubikmeter Beton und 33.000 Tonnen Stahlverstärkung wurden für den Rohbau benutzt. Die Innenwände der Moschee sollen mit Goldplatten und italienischem Marmor ausgekleidet werden, wobei zwischen Marmor und Gold ein Hohlraum bleibt. Mittels Laserschnitttechnik werden dann Schriftzeichen aus dem Koran in den Marmor geschnitten, so dass der spätere Betrachter bei entsprechender rückseitiger Beleuchtung sechs Seiten des Korans in goldenen Buchstaben an den Wänden lesen kann. Jede Seite wird 22 Meter hoch und 20 Meter breit sein.

Bei so viel Aufwand und Liebe zum Detail gelten natürlich auch höchste Ansprüche für einen dauerhaften Schutz des Bauwerks. Hier kommen die Experten von PeinigerRöRo ins Spiel. Peiniger International ist einer der größten Beschichtungsdienstleister im mittleren Osten und seit über 25 Jahren in der Region bekannt. Projektleiter Axel Bub: "Wenn es um die Einhaltung von Terminvorgaben und Beständigkeit der Arbeit geht, fällt unser Name meist zuerst. Und gegenüber den lokalen Firmen ist unser Angebot praktisch konkurrenzlos, da wir auch mehrere Gewerke im Verbund anbieten können."

Das gab auch für die Auftragserteilung in Abu Dhabi den Ausschlag. Denn neben der Betonbeschichtung waren in der Moschee auch Stahlkorrosionsschutz an sämtlichen tragenden Säulen und F90/F120-Brandschutzbeschichtung für bestimmte tragende Bauteile und die Eingangsbereiche nötig. Die insgesamt 5500 Quadratmeter Stahlelemente wurden mit Granatsand aus Indien sandgestrahlt und anschließend mit Zink-Primer und mehreren Deckanstrichen beschichtet.

Den Löwenanteil der Arbeiten machte jedoch die Betonbeschichtung aus. Insgesamt 165.000 Quadratmeter des Rohbaus wurden mit Hochdruckwasserstrahlen gereinigt und anschließend mit Betonschutzfarbe, einem "Migratory Corrosion Inhibitor" beschichtet. Dabei wird eine genau definierte Menge des farblosen Beschichtungsstoffes pro Quadratmeter aufgebracht. Abschließend erfolgt ein Anstrich in weißem Farbton. "Ein mit Wasser verdünnter Beschichtungsstoff ist in diesem Klima problematisch", erklärt Peter Sneyd, Operation Manager von Peiniger International in Abu Dhabi. "Das Wasser verdunstet bei hoher Sonneneinstrahlung zu schnell und die Beschichtung brutzelt wie ein Ei in der Pfanne." Daher verwendeten die Experten einen auf die Verarbeitungsbedingungen eingestellten Beschichtungsstoff. Eine regelmäßige Temperaturmessung der Betonoberfläche ist dabei unumgänglich, will man Schäden vermeiden.

Sonne und Hitze sind überhaupt die großen Themen bei der Beschichtung. In den Sommermonaten werden die anstrengendsten Tätigkeiten in die Morgen- und Abendstunden verlegt und die Spitzentemperaturzeiten mit den Vorbereitungen für spätere Arbeiten oder mit Reinigung der Werkzeuge überbrückt. Das Klima schreibt immer wieder außergewöhnliche Maßnahmen vor. Bei den Strahlarbeiten im Inneren des Gebäudes wurde eine Einhausung der beinahe gesamten Moschee nötig, weil der drastische Temperaturunterschied zwischen innen und außen böenartige Luftzüge verursachte. Dazu entstand aufgrund der starken Verdunstung beim Wasserstrahlen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit in der Moschee. "Auch mit gelegentlichen Sandstürmen muss man rechnen", fügt Sneyd hinzu.

Trotz oder gerade wegen der widrigen Verhältnisse ist PeinigerRöRo wie jede andere am Bau beteiligte Firma an exakte Vorgaben der einzelnen Arbeitsschritte gebunden und muss diese genauestens im Baurapport dokumentieren. Wöchentlich findet eine Überprüfung der Fortschritte durch den Bauherrn statt, erst danach erteilt dieser persönlich die Freigabe für weitere Arbeiten. Im Fall von PeinigerRöRo bedeutete dies beispielsweise erst eine exakte Kontrolle der Untergrundvorbereitung, bevor mit der Schutzbeschichtung begonnen werden durfte. Und das für jedes einzelne Bauteil.

Hintergrundinformation: Als sich die Briten im Januar 1968 aus der Golfregion zurückzogen, war Scheich Zayed Bin Sultan AI Nahyan, wie sein voller Name lautet, zu dieser Zeit regierender Fürst von Abu Dhabi, maßgeblich an der Gründung der heutigen Vereinigten Arabischen Emirate beteiligt. Ende 1971 wurde er zum ersten Staatsoberhaupt der neuen Union gewählt und blieb dies bis zu seinem Tod im November 2004. Wegen seiner Großzügigkeit und Diplomatie war er eine sehr geschätzte Persönlichkeit in der arabischen Welt. Die Fertigstellung seiner Moschee auch nach dem Tod betrachten die Araber daher als Ehrensache.

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