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Wärmepumpen-Branche legt kräftig zu

(25.10.2004) Während viele Wirtschaftsbereiche über steigende Öl- und Gaspreise klagen, werden Wärmepumpen für immer mehr Bauherren und Modernisierer zur Kosten sparenden Alternative. In den ersten beiden Quartalen 2004 konnte die deutsche Wärmepumpen-Branche ihren Absatz in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28 Prozent steigern. Für 2004 geht der Bundesverband Wärmepumpe e.V. nun von einem Inlandsumsatz von rund 200 Millionen Euro aus.

Mit der aktuellen Absatzsteigerung ist das Potenzial bei weitem noch nicht ausgereizt. Denn jährlich werden allein in Deutschland ca. 800.000 Heizungsanlagen installiert. Der darin enthaltene Anteil an Wärmepumpenheizungen liegt erst bei rund fünf Prozent. Und bereits heute ist die deutsche Wärmepumpen-Branche stark exportorientiert: Die inländischen Hersteller erzielen über zwei Drittel ihres Umsatzes - in 2004 rund 400 von insgesamt 600 Millionen Euro - durch Exporte, beispielsweise in die Schweiz und nach Schweden. In diesen Ländern werden bereits in über 50 Prozent der Neubauten Wärmepumpen statt Öl- oder Gasheizungen eingesetzt. Wärmepumpen entziehen der Erde, dem Grundwasser bzw. der Umgebungsluft Wärme und stellen diese als Heizenergie zur Verfügung. Durch den Einsatz eines Kompressors funktionieren sie auch dann, wenn in der Umgebung hohe Minusgrade herrschen.

In den kommenden zehn Jahren, so die vorherrschende Meinung auf dem Fachkongress 2. Forum Wärmepumpe (21. bis 22. Oktober 2004 in Berlin), könnte der Anteil im Neubaubereich in Deutschland von aktuell rund vier auf zehn Prozent empor schnellen. Bei Wärmepumpen verbleibt der Großteil der Wertschöpfung im Inland. Eine Verlagerungen von Marktanteilen hin zu Wärmepumpen hat daher positive Auswirkungen für die deutsche Volkswirtschaft. Im Gegensatz zu Öl- und Gasheizungen fallen die Hauptkosten beim Kauf der Anlage an. Diese stammt in der Regel aus deutscher Produktion. Mit Brennstoff betriebene Heizungen verursachen hingegen die größten Kosten durch das regelmäßig zu kaufende importierte Öl bzw. Gas. Karl-Heinz Stawiarski, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Wärmepumpe e.V.: "Die mittelständischen Wärmepumpenhersteller schaffen Arbeitsplätze in Deutschland und öffnen Exportmärkte im Ausland. Das kommt der deutschen Volkswirtschaft zugute."

Die Wachstumsprognose für den Inlandsmarkt wird untermauert durch Zahlen aus dem Ausland: In der Schweiz heizt bereits in über 60 Prozent der Neubauten eine Wärmepumpen-Anlage, in Schweden liegt der Wert bereits bei über 90 Prozent. Die Wärmepumpe versorgt dabei eine Fußboden- oder Wandheizung sowie die Trinkwasserversorgung komplett mit der notwendigen Wärme. Wärmepumpen-Heizungen liegen mit Preisen zwischen 10.000 und 20.000 Euro in den Anschaffungskosten zwar höher als Öl- oder Gasheizungen. Die Verbrauchs- und Unterhaltskosten liegen bei einer Wärmepumpe dafür bei maximal fünfzig Prozent einer konventionellen Heizung.

Die stetigen und derzeit deutlich anziehenden Absatzsteigerungen der Wärmepumpen-Branche sind dabei unabhängig von staatlichen Subventionen. Wärmepumpen-Anlagen arbeiten auch ohne Zuschüsse wirtschaftlich. Die höheren Anschaffungskosten werden nach Angaben von Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der Landesinitiative Zukunftsenergien Nordrhein-Westfalen e.V., in den meisten Fällen bereits nach wenigen Jahren durch die vermiedenen Brennstoffkosten kompensiert. Baumann: "Wenn Öl- und Gaspreise weiter steigen sollten, werden Wärmepumpen-Eigentümer noch zahlreiche kostengünstige Winter erleben".

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