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"Baustellenläufer" liefern erste Verdachtsfälle von Schwarzarbeit

(27.7.2004) Vor etwa einem Monat hat die Fachgemeinschaft Bau den "Baustellenläufer" ins Leben gerufen. Die Fachgemeinschaft Bau ist damit eigenen Darstellungen zufolge bundesweit der erste Verband, der aktiv gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung auf Baustellen vorgeht.

RA Wolf Burkhard Wenkel, Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau, erklärte: "Mit der Arbeit unserer 'Baustellenläufer' sind wir zufrieden. Der Verband konnte der Zollverwaltung detaillierte Informationen über erste Verdachtsfälle von Schwarzarbeit auf Berliner Baustellen liefern. Allerdings hat die Vorarbeit des Verbandes nur dann einen Sinn, wenn das Hauptzollamt mitzieht und schnell handelt. Hier kann die Zusammenarbeit sicherlich noch verbessert werden."

Die "Baustellenläufer" sollen Informationen über auffällige Baustellen sammeln, die der Fachgemeinschaft Bau von Mitgliedsbetrieben benannt wurden. Für den Fall, dass sich der Verdacht auf illegale Beschäftigung bzw. Schwarzarbeit erhärtet, werden diese Informationen an das Hauptzollamt zur weiteren Verfolgung gegeben. Es werden vor allem auch Hinweise über Dumpinganbieter verfolgt, bei denen berechtigte Zweifel bestehen, dass sie ihren Beschäftigten den Bau-Mindestlohn zahlen.

Gegenwärtig haben die "Baustellenläufer" 67 Baustellen in Berlin in Beobachtung. Bisher erhärtete sich in neun Fällen der Verdacht auf Schwarzarbeit. Diese Verdachtsfälle wurden dem Hauptzollamt gemeldet. In zwei Fällen hat die Zollverwaltung eine Prüfung durchgeführt. Das Ergebnis dieser Überprüfungen wird allerdings aus Gründen des Datenschutzes nicht veröffentlicht. In fünf Fällen ergaben die Beobachtungen der "Baustellenläufer", dass die Baustellen "sauber" waren.

RA Wenkel sagte abschließend: "Wir fordern andere Verbände und Institutionen des Baugewerbes auf, sich an dem Projekt zu beteiligen. Nur über eine spürbare Verringerung der Schwarzarbeit kann der Niedergang des regionalen Baugewerbes aufgehalten werden. Dazu ist eine enge Zusammenarbeit aller gesellschaftlicher Gruppen notwendig."

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