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Ziegelindustrie: „Nachhaltiges Bauen ohne Ziegel kaum denkbar“

(14.6.2004) Nachhaltigkeit - auf vielen Ebenen öffentlich diskutiert und politisch auch von Baustoffen eingefordert, stellt für Ziegel aus gebranntem Ton seit Jahrtausenden natürliche Selbstverständlichkeit dar: Keramisches Material zeigt sich nachhaltig von der Ressourcengewinnung über Erstellung und Nutzung des gebauten Objekts bis zur Wiederverwertbarkeit. Den Beweis als langlebigster und natürlichster Baustoff haben jahrtausende alte Tontafeln ebenso angetreten wie auf dem Meeresgrund gefundene phönizische Amphoren und die für Jahrhunderte in China begrabene Armee von Terrakotta-Kriegern. Darauf verwies jetzt der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V., Bonn, und unterstrich erneut die auch in diesem Bereich führende Position des Ziegels auf dem Baustoffmarkt.

Obwohl kein nachwachsender Rohstoff, seien Ton und Lehm in unerschöpflicher Menge vorhanden, informierte Hauptgeschäftsführer Martin Roth und ging damit auf die Diskussion um nachhaltiges Bauen ein. Nach dem Abbau der Ziegelrohstoffe erhält die Natur rekultivierte Tongruben als landwirtschaftlich nutzbare Flächen oder Biotope zurück. Diese bilden nicht selten letzte Rückzugsgebiete für gefährdete Pflanzen und Tiere.

Dank modernster Anlagentechnik erfolgt die Produktion in den Werken Ressourcen schonend, Energie sparend und umweltfreundlich. Damit konnte der CO₂-Ausstoß erheblich reduziert werden. Auch der dritte vermeintliche Negativ-Faktor des Bauens, der Flächenverbrauch durch Neubau auf der grünen Wiese, sei zu relativieren, so Roth. "In aller Regel wird intensiv genutztes Acker- oder Weideland bebaut, dessen ökologischer Nutzen sehr fraglich ist. Eine typische Neubausiedlung mit Gärten kann mit Sicherheit als ökologisch wertvoller eingestuft werden als ein intensiv gedüngtes Maisfeld." Den Flächenverbrauch im "Nachhaltigkeitsrausch" aber drastisch reduzieren bzw. das Bauland ähnlich dem Emissionshandel begrenzen zu wollen, wie dies von Politikern angedacht werde, halte er dagegen für irrelevant. Finanziell geförderte Maßnahmen wie das Aufsatteln von Flachdächern oder Abbruch und Neubau nicht mehr sanierungsfähiger, nach dem Krieg erstellter Wohnbauten, seien entschieden Ziel führender. Zusätzlicher moderner Wohnraum lasse sich so ohne Flächenverbrauch und weitere Investitionen in die Infrastruktur gewinnen.

Aber Ziegel weisen noch mehr Pluspunkte auf: so wurde die Umweltfreundlichkeit des Produkts bereits mehrfach durch Ökobilanzen bestätigt. Zudem ist der bei 1000 Grad gebrannte Ziegel während seiner gesamten Lebensdauer frei von Ausgasungen, Auswaschungen oder anderen umweltschädlichen Wirkungen. "Damit wird auch die ökologische Nachhaltigkeit hervorragend erfüllt", betont Roth. Hinzu kommt der ökonomische Faktor: Dachziegel und Klinker überzeugen durch wirkungsvolle Schutzfunktion vor jeglichen Witterungseinflüssen. Hintermauerziegel tragen durch ausgezeichnete Dämmeigenschaften zu gutem Raumklima und geringem Energieverbrauch bei - im Winter ebenso wie im Sommer.

"Aufgrund extremer Dauerhaftigkeit werden Ziegel und damit das nachhaltige Bauen zu einer Investition in die Zukunft, zu einer Kapitalanlage, die mehreren Generationen nutzt", ist sich die Ziegelindustrie sicher. Bei praktisch unbegrenzter Lebensdauer des Baustoffs fallen auch Kosten für die Unterhaltung des Ziegelhauses kaum ins Gewicht. Soziale Nachhaltigkeit erfüllen Ziegel, weil ihre positiven Eigenschaften dazu beitragen, dass Menschen gerne in Ziegelhäusern wohnen und sich in ihnen wohl fühlen. Letztendlich bestätigt die Ziegelbauweise ihre Nachhaltigkeit durch die Wiederverwertung bei notwendig gewordenem Abbruch - u.a. als Schüttmaterial für Wegebefestigungen oder fein gemahlen als Belag für Gartenwege und Sportplätze.

Nach Verbands-Informationen ist Nachhaltigkeit nicht nur in Deutschland, sondern auch bei europäischen Zieglerkollegen ein aktuelles Thema. Derzeit werde beim europäischen Ziegelindustrieverband ein Dokument erstellt, das über die Nachhaltigkeit der Ziegelbauweise informiert und vor allem auch im Umgang mit Behörden zur Argumentation gedacht ist. Zudem wird die Ziegelindustrie Europas zur nächsten Umweltkonferenz, die 2005 in Tokio stattfindet, eine gemeinsame Präsentation zum nachhaltigen Produktprofil des Ziegels und der Ziegelbauweise vorstellen. Martin Roth: "Bevor alle Welt über umweltverträgliches Bauen und ökologische Betrachtungsweisen sinnierte, war der Ziegel längst weltweit der Baustoff, der am nachhaltigsten das Baugeschehen prägte - anerkannterweise bis heute."

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