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Kupferrohre laut niederländischer Studie bei Legionellenprophylaxe im Vorteil

(18.3.2004) Bereits in 2003 waren die ersten Ergebnisse einer Studie der niederländischen KIWA veröffentlicht worden, denen zufolge die Verwendung von Kupferrohren für die Trinkwasserinstallation die Legionellengefahr im Vergleich zu anderen Werkstoffen reduziert. Damit werden die bisher bekannten Aussagen von der KME Germany AG ergänzt und präzisiert. KME liefert mit dem blanken "Sanco" und dem werkseitig ummantelten bzw. wärmegedämmten "Wicu"-System zwei der führenden Markenkupferrohre für die Hausinstallation.

Die KIWA, ein unabhängiges niederländisches Institut für Produkt- und Wasserforschung, hatte im Auftrage der niederländischen SHK-Branchenorganisation Uneto-VNI das Wachstum von Legionellen in Warmwassersystemen aus unterschiedlichen Werkstoffen untersucht. Im Blickpunkt der Studie standen Trinkwasserinstallationen mit haushaltsüblichen Verbrauchsprofilen, in denen im Hinblick auf die Legionellengefahr besonders problematische Mischwassertemperaturen von 37°C auftreten. Die Versuchsanordnung bestand aus dem Vergleich von drei Trinkwasserinstallationen aus Kupfer, Edelstahl und Kunststoff (PE-X) mit jeweils fünf Meter Länge, die von identischen Trinkwassererwärmern gespeist wurden.

Zentrales Ergebnis war, dass es bei einer Wassertemperatur von 37°C und einer durchschnittlichen täglichen Stagnationszeit von zwölf Stunden ab dem 42. Tag zu einem Anstieg der Legionellenzahl im Trinkwassererwärmer kommt. Bei Simulation eines haushaltsüblichen Trinkwasserverbrauchs kam es darüber hinaus einige Monate später auch zu einer Legionellenvermehrung in den fünf Meter langen Rohrleitungen. Hier herrschten Wassertemperaturen zwischen 30 und 37°C. Signifikante Unterschiede zwischen den Rohrmaterialien gab es dabei zunächst bei der Biofilmbildung, wo in den Kunststoffrohren ein wesentlich stärkeres Wachstum zu verzeichnen war als in Kupfer- und Edelstahlrohren.

Der entscheidende Unterschied zwischen den Rohrwerkstoffen zeigte sich aber vor allem bei der Anzahl der Legionellen im Trinkwasser. Hier wurde bei Kupferrohren ein bis zu 90 Prozent geringerer Befall festgestellt als bei Kunststoff- und Edelstahlrohren. Auch die Legionellenzahl im Biofilm war bei Kupferrohren mit Abstand am geringsten, während sie bei den untersuchten PE-X-Rohren um ein Vielfaches höher war. Selbst bei den Edelstahlrohren wurde ein 18-mal höherer Wert festgestellt als bei Kupferrohren. Dies ist vor dem Hintergrund bedeutsam, dass auch ein Aufheizen des Wassererwärmers auf 60°C und ein Ausspülen der Rohre nur kurzfristig zu einem Rückgang der Legionellenanzahl führte. Hieraus wurde auf eine Abhängigkeit der Trinkwasserbelastung von der Legionellenbesiedelung des Biofilms geschlossen.

KME wertet die Untersuchungsergebnisse als wichtigen Beweis, dass die Verwendung vom Markenkupferrohren wie "Sanco" und "Wicu" auch und gerade bei ungünstigen Temperaturbedingungen einen wichtigen Beitrag zur Trinkwasserhygiene leisten. Denn - so KME - einerseits hemme Kupfer nachgewiesenermaßen das Bakterienwachstum im Biofilm von Trinkwasserinstallationen. Andererseits sei es aber auch bei der thermischen Legionellenprophylaxe vor allem den Kunststoffrohren überlegen, da selbst das Desinfizieren mit deutlich höheren Temperaturen als 60°C nicht die Lebensdauer von Kupferrohren beeinträchtigt. Ergänzend wird noch darauf hingewiesen, dass auch im Extremfall durchgeführte chemische Desinfektionen für den Werkstoff Kupfer nicht problematisch sind.

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