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SOKA-Bau: 2,4 Prozent mehr Bau-Azubis 2003

(2.3.2004) Bis Ende 2003 lagen bei SOKA-Bau (Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft) 11.083 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge vor (Ende 2002: 10.824). Dies ist eine Steigerung um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der erste Anstieg an Neuverträgen seit 1995. Damit bestätigte sich der Trend von Mitte Oktober 2003, als erstmals ein Zuwachs von 0,7 Prozent festgestellt wurde. Dr. Peter A. Doetsch, Vorstandsmitglied von SOKA-Bau, erläutert: "Der Zuwachs an Neuverträgen kann ein Indiz dafür sein, dass die Talsohle in der Baubranche durchschritten wurde. Darüber hinaus zeigt der Zuwachs, dass die Aufrufe der Bau-Tarifvertragsparteien, mehr Auszubildende einzustellen, nicht ungehört verhallt sind. Die Baubetriebe haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie für die Ausbildung junger Menschen Verantwortung übernehmen. Dies ist umso bemerkenswerter in Anbetracht der nach wie vor schwierigen Situation auf dem Bau." Das bereits 1976 von den Bau-Tarifvertragsparteien eingeführte umlagefinanzierte Ausbildungssystem bildet dabei die solide Grundlage.

So funktioniert die branchenweit finanzierte Bau-Berufausbildung

SOKA-Bau erstattet die Ausbildungsvergütung für gewerbliche, technische und kaufmännische Auszubildende. Der Ausbildungsbetrieb bekommt für gewerbliche Auszubildende von SOKA-Bau die Ausbildungsvergütung im ersten Ausbildungsjahr für zehn Monate erstattet, im zweiten Ausbildungsjahr für sechs Monate und im dritten Ausbildungsjahr für einen Monat. Für technische und kaufmännische Auszubildende wird die monatliche Ausbildungsvergütung zehnmal im ersten und viermal im zweiten Ausbildungsjahr erstattet. Zusätzlich erhalten die Betriebe eine 20prozentige Pauschale als Erstattung für den Sozialaufwand.

Die Erstattungsleistungen erstrecken sich auch auf solche Kosten, die durch eine überbetriebliche Ausbildung entstehen. Dabei handelt es sich um Lehrgangsgebühren, Kosten für Internatsunterbringung und Fahrtkosten.

Die mit der Ausbildung verbundenen Lasten werden solidarisch von allen Unternehmen der Bauwirtschaft getragen. In der Praxis wird dabei so verfahren, dass sämtliche Betriebe - ob ausbildend oder nicht - einen bestimmten Prozentsatz ihrer Bruttolohnsumme an SOKA-Bau als Beitrag für die Ausbildungsförderung zahlen. Dies ist für die Branche insofern von Vorteil, als ein gleich bleibend hoher Ausbildungsstand gewährleistet wird. Auch Betriebe, die die Ausbildung mitfinanzieren ohne selbst auszubilden, erhalten so gut ausgebildete Fachkräfte, wenn diese den Arbeitgeber wechseln. 2004 beträgt der Prozentsatz für die Ausbildungsumlage 1,6 Prozent. Den ausbildenden Betrieben werden andererseits die damit verbundenen Kosten im tariflichen Umfang erstattet.

Die Ausbildung (Stufenausbildung) in den Ausbildungsberufen dauert nach der Handwerksordnung in der Regel 36 Monate und gliedert sich in Phasen der betrieblichen Ausbildung, der überbetrieblichen Ausbildung und der Berufsschule.

244 überbetriebliche Ausbildungsstätten sichern Qualität

Mit der zunehmenden Automatisierung der Baustellen und dem damit verbundenen wachsenden Einsatz von technischen Geräten und Computertechnik in Baubetrieben jeder Größenordnung wandeln sich nicht nur die Anforderungen am Arbeitsplatz, sondern auch an die Ausbildung. Zum Vorteil von Auszubildenden und Baubetrieben wird eine qualifizierte Ausbildung auf einem hohen Niveau in 244 überbetrieblichen Ausbildungsstätten gewährleistet.

28.000 EUR Erstattung pro Bau-Azubi

SOKA-Bau erstattet Baubetrieben für einen gewerblichen Auszubildenden in den alten Bundesländern für drei Lehrjahre insgesamt rund 28.000 EUR (neue Bundesländer: 26.000 EUR). Davon gehen rund 14.000 EUR (neue Bundesländer: 12.000 EUR) direkt an den Ausbildungsbetrieb und decken dort einen erheblichen Teil der auszuzahlenden Ausbildungsvergütungen. Weitere rund 14.000 EUR (alte und neue Bundesländer) decken Ausbildungskosten in überbetrieblichen Ausbildungszentren.
Für technisch/kaufmännische Bau-Azubis erhalten Baubetriebe in den alten Bundesländern rund 10.000 EUR (neue Bundesländer: rund 8.500 EUR).

164 Mio. EUR an Baubetriebe und 94 Mio. EUR an Ausbildungszentren

16.888 Betriebe bekamen 2003 für 38.440 Auszubildende von SOKA-Bau Ausbildungsvergütungen in Höhe von insgesamt 164 Mio. EUR erstattet. Zusätzlich zahlte SOKA-Bau 94 Mio. EUR an Ausbildungsstätten für die überbetriebliche Ausbildung.

Branchenvergleich: Mehr Ausbildungsstellen auf dem Bau

Die Ausbildungsquote (Zahl der Auszubildenden im Verhältnis zur Zahl der Gesamtbeschäftigten in der Branche) in der Bauwirtschaft ist mit 5,5 Prozent 2003 im Branchenvergleich nach wie vor überdurchschnittlich. Und dies trotz der langjährigen Rezession in der Baubranche. 38.440 Auszubildende waren 2003 bei SOKA-Bau gemeldet. Von diesen waren 90 Prozent gewerbliche Azubis und 10 Prozent technisch/kaufmännische. 25 Prozent von insgesamt rund 69.000 Baubetrieben haben 2003 ausgebildet.

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